Lillith das schwarze Element

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In Gedanken versunken saß ich mit Lenné und Alenia in der großen Halle und aß mein Frühstück. Ich war zu tief in Gedanken, um die Blicke zu beachten, die mir zugeworfen wurden. Ich rührte in meinem Müsli herum, als Alenia bemerkte: "Du weißt, dass du heute Cole alles erzählen wirst."
Ich hatte gestern im Bett noch drüber nachgedacht, wie ich es erzählen sollte und hatte deswegen nicht ganz so gut geschlafen. Lenné schaute von ihrem Brötchen auf, um zu sehen, was ich darauf antwortete. Doch ich murmelte nur: "Hm."
Alenia kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts mehr.
Lenné hingegen meinte: "Wieso machst du dir so viele Sorgen? Er ist dein Bruder, na und? Es gibt viele Leute die einen Bruder haben."
"Nachdem was ich in Kampftraining gemacht habe, frage ich mich ob er das Gespräch der Schule als seine Schwester haben will.", erwiderte ich, während ich zu Cole schielte. Es saß ein paar Tische weiter und unterhielt sich mit seinen Freunden.

Ich seufzte und aß wieder meinen Müsli. Heute hatte ich mit Cole Training in Elementebändigen. Wir würden und auf dem Schulhof treffen. Der
Luft-Elementes-Platz war ja schon besetzt, für die normalen Elementes.
Dort würde ich ihm dann alles erzählen.
Danach hatte ich Deutsch, dann Englisch und um halb zwei gab es Mittag.
Die Direktorin hatte mich dann ja zum Küchendienst verdonnert, also würde ich dann beim abräumen und abspülen helfen. Danach würde ich mich bei Adrian entschuldigen, wenn er schon wach sein sollte. Später traf ich mich mit Lenné und Alenia in der Arena.

So. Das war der Plan für heute.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, gingen Alenia und Lenné zu ihren Unterricht und ich machte mich auf den Weg zum Schulhof. Ich begegnete ein paar Schülern, die noch verspätet zum Unterricht kamen, sonst waren die Flure leer. Auf dem Schulhof angekommen blieb ich stehen. Cole war noch nicht da.

Ich hatte nur eine dünne, graue Strickjacke angezogen, selbst morgens war es nicht kalt.
Der Schulhof war grau gepflastert, wo ab und zu ein bisschen Unkraut auftauchte. An den Seiten waren Bänke angebracht, auf denen man sich hinsetzen konnte. Im Rücken befand sich die Tür, durch die ich hierhin gelangt war. Der Schulhof endete auf einer Wiese, wo man sich während den Pausen hinlegen oder hinsetzten konnte, um die Sonne zu genießen. Die Blumen öffneten langsam ihre Blüten und der Himmel war schon relativ hell.

"Entschuldige, ich hab dich warten lassen."
Ich fuhr herum und sah Cole auf mich zu laufen. Cole. Mein Bruder.
Etwas außer Atem blieb er vor mir stehen und lächelte zur Begrüßung. Zögerlich lächelte ich zurück und versuchte mir die Worte, die ich mir gestern überlegt hatte, ins Gedächtnis zu rufen, doch sie waren weg. In meinem Kopf herschte Leere und in meinem Magen kribbelte es nervös.
Cole brach das entstandene Schweigen: "Also, die Direktorin hat mich gerufen und drum gebeten, dir Extra-Training zu geben, aber nicht wieso. Hat es was mit den Angriff auf Adrian zu tun?"
Natürlich hatte er davon gehört. Gab es eigentlich noch jemanden, der nichts davon wusste?

Ich fuhr mir einmal durch die Haare bevor ich unsicher erklärte: "Na ja. Nachdem ich Adrian angegriffen habe, wurde ich zu der Direktorin ins Büro gerufen und sie hat mir erklärt was es damit auf sich hat-"
"Oh jetzt wird es interessant.", unterbrach Cole mich, "alle spekulieren darüber woran es liegen könnte."
Ein genervter Blick von mir brachte ihn zum schweigen. Um mich zu beruhigen und sie Zweifel zu vertreiben atmete ich einmal ein und aus.
"Miss Hawkins hat gesagt, dass sie denkt ich sei eine Luft-Elementes-Nachfahrin.", sagte ich in einem Atemzug.
Cole stutzte und ging in Gedanken die Wörter nochmal durch. Dann schien er zu begreifen: "Aber ich bin ja auch einer... also wenn du... dann bin ich... dann sind wir..."
"Geschwister.", vollendete ich seinen Satz und wartete auf seine Reaktion. Ich konnte nicht sagen, wie ich an seiner Stelle reagieren würde.

Cole setzte sich auf eine der Bänke und blickte schweigend in die Luft.
Zögerlich setzte ich mich neben ihm, wenn auch mit etwas Abstand.
Dachte ich es mir doch. Er wollte kein Mädchen zur Schwester, dass jeden an die Wand pfeffert, der es wütend machte.