Kapitel #018

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"Achtung es erfolgt eine Durchsage! In Sektor B kam es zu einem nicht gestatteten Eindringen unidentifizierter Personen. Wir bitten Kinder, Verletzte und Alte den Sektor schnellstmöglich zu verlassen, Freiheitskämpfer begeben sich bitte umgehen zu ihren Einheiten um das Gebiet zu sichern und die Eindringlinge zu stellen. Ende der Durchsage".

Einen Moment war Alex noch wie festgefroren, dann wirbelte er zu mir herum "Wir befinden uns in Sektor B! Du musst hier weg, schnell!".

Mit zwei großen Schritten war er bei mir und zog mich auf die Füße. Aufgrund seiner ruckartigen Bewegungen verlor ich das Gleichgewicht und krallte mich an Alex fest. Dieser war allerdings schon dabei, auf seine Zimmertür zuzueilen und schliff mich dabei einfach hinter mir her, sodass ich über meine eigenen Füße stolperte und fast hinfiel.

"Hey, kannst du mal ein bisschen vorsichtiger sein?" fauchte ich ihn sauer an, während er die Türe öffnete.
"Lucy" sagte er todernst "du musst hier ganz schnell weg. Im gesamten Sektor B gibt es momentan nur eine Person, die die Ursache für einen Überfall der Regierung sein kann, und das bist du".
"Wie kommst du darauf, dass es Leute von der Regierung sind?" wollte ich wissen, als Alex mich dann auf den Gang zog und zügig, aber deutlich mehr auf mich achtend, nach links lief.

"Wer sonst sollte bitte in die Bärenhöhle einbrechen?" fragte er ironisch und beschleunigte seine Schritte noch mehr, als er merkte, dass ich inzwischen ganz gut mitkam. Dank dem harten Trainig die letzten Wochen ging mir zum Glück nicht so schnell die Puste aus.

Allerdings war ich jetzt leicht verwirrt "Weiß die Regierung den die Lage der Bärebhöhle? Ist das nicht gefährlich?".

Alex zuckte mit den Schultern "Sie wissen, dass sie unter der Stadt liegt und kennen einige Gangabschnitte, aber sie haben keine Ahung, wie groß sie wirklich ist. Und das ist auch gut so, denn-" wir bogen um eine Ecke und blieben ruckartig stehen.

Meine Augen wurden groß mir stockte der Atem und das einzigste was ich heraus brachte war ein geflüstertes "Oh nein".

Der Flur vor uns war zur Hälfte verschüttet. In der sonst so reinen, weißen Decke war Loch mit ungefähr zwei Meter Durchmesser, durch das man einen Blauen Himmel sehen konnte und die Sonne leicht hinein schien. Eisige Luft zog von draußen zu uns und bereitete mir eine Gänsehaut.
Den Gang weitergehen konnte man auf keinen Fall, er war komplett zugeschüttet. Der einzige Weg wäre der nach draußen, wenn man am Schuttberg hochklettern würde.

Unsicher schaute ich zu Alex, doch er schüttelte entschlossen den Kopf "Auf keinen Fall! Da draußen wären wir der Regierung offen ausgeliefert. Wie ein Kaninchen einem Bussard auf offenem Feld".
Ich nickte flüchtig und mein Kopf suchte panisch nach einer Lösung.

Nach wenigen Sekunden nahm mir Alex jedoch diese Überlegung ab, indem er fragte "Kannst du sprinten?".
Kurz schloss ich die Augen, konzentrierte mich auf meinen Körper dann sagte ich "Ja, das schaff ich".
"Dann komm, lauf mir einfach hinterher" sagte Alex, der deutlich angespannt klang.

Also öffnete ich meine Augen und dann sprinteten wir. Adrenalin pumpte durch meinen Körper und ließ mich schneller laufen, als ich je im Leben gelaufen bin. Trotzdem war Alex schneller als ich.
Doch nachdem wir um ein paar Ecken gekommen sind, blieben wir beide fassungslos stehen.

Das darf doch nicht wahr sein.

Vor uns war der Weg wieder versperrt, allerdings nicht durch Schutt. Es sah aus wie ein riesiges Spinnennetz aus Stahlseilen, dass wie von Übergroßen Tackerklammern an die Wände getackert wurde.

Eine böse Vorahnug machte sich in mir breit, die sich aber erst richtig bestätigte also auch beim zweiten und dritten Gang, der aus diesem Sektor hinaus führte, so ein Netz hing.

CodeworldWhere stories live. Discover now