Kapitel #036

8.3K 546 38
                                    

>Lucy<
Ein seltsames, gleichnamiges Schaukeln weckte mich lamgsam aus dem Schlaf. Ich wurde getragen, ganz klar. Und irgendetwas kitzelte in meiner Nase. Erst wollte ich die Augen öffnen, beließ es dann aber und beschloss noch ein bisschen so zu tun, als würde ich schlafen. Denn gerade in dem Moment begann Nick neben mir zu sagen "Und dann ist sie einfach eingeschlafen und ich dachte mir, ich lass sie. Sie wirkte sehr müde". "Hast du gut gemacht" lobte mein Träger - natürlich Alex, wer sonst - "Sie war erst die halbe Nacht wach und hat mit mir trainiert, dann die Sache mit Jodie und jetzt die Kriesensitzung mit Colin. Sie hat sich ihren Schaf verdient". "Und wie lief es bei dir so?" fragte Nick jetzt und ich horchte auf, dass interessiert mich mindestens genau so sehr. "Naja" meinte mein Trainer "also der Raum der Gefallenen ist zerstört und die Luft draußen scheint auch rein zu sein. Wir haben keine Kameras oder ähnliches gesehen". "Das ist doch gut" sagte Nick verwundert "wieso dann 'Naja'?". Alex schien sich etwas anzuspannen "Ich weiß nicht, ob ich dir in der Hinsicht vertrauen kann...". "Finde es heraus" sagte Nick fest "Ich schwöre dir, dass ich kein Wort von dem, was du mir erzählst, an jemanden weitersage".
Alex seufzte "Ich hatte ein paar interessante Gespräche mit Dennis... ich weiß nicht, ich misstraue ihm. Er führt irgendetwas im Schilde, ganz sicher. Ich weiß nur noch nicht, was. Aber solange wie ich nicht weiß, wie er drauf ist, versuche ich, Lucy von ihm fernzuhalten, zur Sicherheit. Sag das ihr aber bitte nicht, sie lässt sich nicht gerne beschützen". "Okay, ich sag ihr nichts. Und vielleicht kann ich dir helfen... mir vertraut Dennis wahrscheinlich noch mehr als dir. Natürlich nur wenn du willst" sagte Nick jetzt leise und wohl darauf bedacht, dass niemand mithörte. "Hm" murmelte Alex "An sich gerne, ich kann Hilfe gebrauchen. Aber was hast du für ein Interesse an der Sache?". Einen Moment herrschte Schweigen und man hörte nur die Schritte vieler Füße und leise Gespräche die durch den Gang, in dem wir uns wahrscheinlich befinden, hallten. Dann flüsterte Nick "Abgesehen davon, dass er mir schon von Charakter eher unsympathisch ist? Ich habe Dennis demletzt beobachtet, wie er-". Genau in diesem Moment musste ich natürlich wegen dem kitzeligen Ding in meiner Nase niesen. Typisch ich. Blinzeld öffnete ich die Augen und wollte an meine Nase fassen, um sie von dem nervigen Ding zu befreien. Jedoch wurde meine Hand noch in der Luft aufgehalten und Alex' Stimme mahnte mich "Das würde ich an deiner Stelle lassen, eseiden du vermisst das Gefühl, keine Luft zu bekommen". Erst jetzt realisiert ich, dass das Ding in meiner Nase ein Schlauch war, der mich mit einer Sauerstoffflasche verband. "Wo bin ich hier?" fragte ich noch leicht benommen vom Schalf. "Wir sind grad auf dem Weg zum Raum der Gefallenen" erklärte Nick "Wir bringen die Leute raus".

"Lässt du mich jetzt bitte runter?" bat ich Alex. Er zögerte "Bist du sicher, dass du-". "Ja" unterbrach ich ihn "bin ich. Bitte?". Er seufzte fast etwas enttäuscht und stellte mich wieder auf meine Füße. Jetzt lief - oder eher hinkte - ich neben ihnen her. Und erst jetzt vielen mir auch die Leute vor und hinter uns auf, die sich leise unterhielten. Alle hatten Sauerstoff-Flaschen bei sich und Schläuche in der Nase. Wo ist eigendlich meine Sauerstoff-Flasche? Neugierig folgte ich dem Schlauch mit meinem Blick und bemerkte, dass sie an die gleiche angeschlossen war wie Alex. Fragend blickte ich ihn an und er erklärte "Wir haben nicht so viele Sauerstoff-Flaschen auf Vorrat. Ein paar müssen sich für die kurze Strecke eine Teilen. Und da ich dich sowieso getragen habe...". Er wurde am Ende immer leiser und unsicherer. Ich lächelte "Hey, ist doch kein Problem". Plötzlich wurde aus seiner schuldbewussten Mine ein breites Grinsen und er Frage fast anzüglich "Würdest du bitte einen Schritt näher kommen? Der Schlauch spannt so...". Ich verdrehte lachend die Augen und trat so nah an ihn, dass sich unsere Arme fast berührten. "Besser" grinste er triumphierend und legte lässig einen Arm um meine Schultern. Etwas verwundert blicke ich zu ihm auf. So nähesuched war er sonst nie... was hatte er gerade wohl für einen Sinneswandel? Und hoffentlich behält er das an, dieser Alex gefällt mit viel besser. Also lehne ich mich zögerlich an ihn und so laufen wir weiter. "Also, was ist jetzt der Plan?" frage ich nach einigen Minuten schweigen die beiden Jungs. "Soweit ich weiß" beginnt Nick "haben sie alle Leute, sobald Alex und Dennis zurück waren, mit Sauerstoff versorgt und jetzt brigen sie uns raus. Dennis und Colin sind Raum der Gefallenen und Zahlen durch. Wenn alle draußen sind, schauen sie nochmals durch. Die ganzen Leute hier, also auch wir, werden von Sven Stevens, dem Oberstleutnant, angeführt. Er hat den Auftrag, erstmal alle sicher raus und ein ganzes Stück weg von der Stadtmauer zu bringen. Dann kommen wohl Colin und Dennis nach und es wird nach einem geeigneten Ort für ein neues Quartier gesucht". Okay, das klang doch nach einem ganz vernünftigen Plan. "Seit ihr mit irgendetwas beauftragt? Kann ich helfen?" wollte ich noch wissen. Jetzt redete Alex "Wir sollen dich sicher rausbringen und auf dich aufpassen. Also hilfst du uns, indem du nicht allzu viel Scheiße baust". "Ha ha ha" sagte ich ironisch und boxte meinen Trainer. Dieser lachte nur und drückte mich ein bisschen näher an sich. Ich ließ es zu, da ich das gerade irgendwie brauchte... ein paar einfache, unbeschwerte Momente. Die jedoch schnell ein Ende fanden, als wir vor der Tür zum Raum der Gefallenen stehen blieben.

CodeworldWhere stories live. Discover now