-Kapitel 14-

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»Bist du irre?« Conner stellt sich direkt vor mich. Ich meide seinen Blick und versuche viel lieber meinen Puls wieder auf ein normales Tempo runterzuschrauben. Conner fährt sich verzweifelt durch die Haare, als ich nichts erwidere. »Was ist in dich gefahren? Du weißt nicht auf welche Spielchen du dich da einlässt. Alison hat dich nicht gefragt, weil sie dich mag. Sondern weil sie dich fertig machen will. Du machst einen Fehler, wenn du dieses Spiel unterstützt.«

»Ich weiß«, gebe ich kleinlaut zu und hebe dann mein Kinn an. Als ich Conner tief in die Augen schaue, zieht er angestrengt die Luft ein. »Ich habe mich aber vorhin auf ihre Spielchen eingelassen. Hätte ich sie in der Küche ignoriert, wäre es nicht so weit gekommen. Aber jetzt hat sie mich im Visier und die einzige Chance wie ich das rückgängig machen kann ist zu tun was sie von mir verlangt.« Ich wedele nervös mit meinen Händen herum. »Vielleicht wird es gar nicht so schlimm wie wir denken.«

»Das meinst du nicht ernst. Erinnerst du dich denn nicht an die Story, die vor einigen Jahren an der Schule rumgesprochen wurde? Ein Typ hat das Mädel in dem Schrank vergewaltigt und niemand hat es mitbekommen. Von außen haben alle nur laut gejubelt, niemand hat die Schreie gehört. Was, wenn noch so ein irrer dabei ist?«

Meine Muskeln versteifen sich und ich sehe mich verzweifelt um. Klar, erinnere ich mich an den Vorfall. Das Thema sprach sich damals monatelang in der Schule umher und ich war zutiefst geschockt als ich es gehört habe. Deswegen trank ich nie zu viel beim feiern und auf solche Spiele ließ ich mich grundsätzlich nicht ein. Früher verbot mir Cole Gibson direkt nach diesem Vorfall jegliche Aktivitäten auf Partys. Er war damals dabei gewesen, als das Mädchen in dem Schrank, mitten auf der Party, verletzt wurde. Cole saß auf dem Sofa, nur wenige Schritte von diesem Schrank entfernt und bekam nichts mit. Er gab es nie zu, aber ich glaube er hatte eine ganze Weile nach diesem Vorfall ein schlechtes Gewissen, da er nicht helfen konnte.

»Conner, ich weiß. Kannst du mich nicht einfach begleiten? Du kannst auf mich aufpassen und ich beweise Alison, dass ich mich nicht kleinmache.« Conner reibt sich verzweifelt die Stirn, dann atmet er hörbar aus und nickt schließlich. »Gut, aber dann bringe ich dich zu Meghan und ihr nehmt euch ein Taxi nach Hause.«

»Abgemacht.«

Ich bin eh schon zu lange auf dieser Party. Meine Gedanken schweifen ungewollt zu Cole und Drew ab. Wie kann es sein, dass ich die beiden heute noch nicht zu Gesicht bekommen habe? Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich meinen Kopf durch den Raum schweifen lasse und nach ihnen Ausschau halte. Die Angst sie jeden Moment erblicken zu können übermahnt mich fast und als ich eine geschlossene Wodkaflasche auf einem Hocker, neben dem Fenster erkenne, fackle ich nicht lange und ziehe Conner mit mir.

»Bevor ich mich jedoch meinem Schicksal hingebe, brauche ich noch das.« Grinsend nehme ich die Flasche zur Hand, schraube den Deckel ungeschickt ab und trinke direkt aus dem Flaschenhals. Conner stemmt anerkennend die Arme vor die Brust und sieht mir dabei zu.

Die Flüssigkeit brennt in meinem Hals, trotzdem entnehme ich noch ein paar kleine Schlucke, bevor ich die Flasche in meiner Hand sinken lasse. »Du bist echt widerlich, Mäuschen«, kommentiert Conner mit einem siegessicheren Grinsen. »Wie kannst du das Zeug pur trinken?« Ich lächle teuflisch zurück und zucke unberührt mit den Schultern.

»Du nimmst die Flasche an den Mund und trinkst einfach, schätze ich mal.« Bevor ich den Deckel draufschraube entnehme ich noch drei Schlucke und stöhne genüsslich auf. Das mein Hals sich so anfühlt als würde er in Flammen stehen, spiele ich herunter um Conner zu beweisen, dass ich Taff bin.

Was ich um Himmels Willen gar nicht bin.

»Ekelhaft«, lacht Conner und ich lege die Flasche zurück auf den Hocker. Mein Magen bläht sich langsam auf, durch meinen Kopf schießt ein starkes Pochen. Die Wirkung zeigt sich keine Minute zu früh, denn plötzlich taucht Alison neben uns auf und hakt sich bei mir unter. Durch diese hektische Berührung gerate ich beinahe ins Schwanken, doch im letzten Moment gelingt es mir mein Gewicht zu balancieren.

-Losing Game-Where stories live. Discover now