-Kapitel 37-

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Drew

»Schmeißt du jetzt jedes Wochenende eine Party? Ist das so ein neues Ding bei dir?« Ich nippe an meinem Becher Bier und warte auf Jamies Antwort. Seufzend schubst er das blonde Mädchen, welches bis eben noch auf seinem Schoß saß, beiseite und lehnt sich tiefer gegen das Polster der Couch.

»Das Leben ist eine Party und wenn ich etwas dazu beitragen kann, indem ich mein Haus als Kulisse anbiete, dann nehme ich das Opfer gerne auf mich.« Er grinst das Mädchen, die meines Wissens Olivia heißt, schwitzend an. »Deine Eltern sollten echt zurück kommen«, wirft Cole ein. Er steht gegen das Fenster gelehnt und sieht andauernd nach draußen zu den Leuten am Pool.

»Wenn sie dir eine Babysitterin andrehen, wäre dir vermutlich auch schon geholfen«, meine ich schnaufend und stelle meinen Becher vor mich auf den Boden. »Habt ihr beide euch gegen mich verschworen? Wenn ja, dann geht in einen anderen Raum, damit ich mir nichts von eurer Langeweile einfange.« Jamie zieht Olivia zurück auf seinen Schoß und schmiegt seine Lippen an ihre Halsbeuge.

Augenrollend beobachte ich das Szenario noch einen Moment, dann erhebe ich mich und trotte rüber in die leerstehende Küche. Wenigstens sind heute nicht so viele Leute gekommen, wie auf der letzten Party. Die meisten sitzen am Pool, oder versteigern ihr Gras im Schuppen. Es sind höchstens fünfzehn Leute auf Jamies Anwesen, was noch harmlos zu sein scheint.

Seufzend stemme ich meine Hände gegen die Küchenzeile und lege meinen Kopf in den Nacken.

Die Anhörung von Mr Moore rückt immer näher. Es sind nur noch neun Tage bis dorthin und ich wünsche ich könnte sagen, dass ich mich auf diesen Tag freue, da die nicht geringe Chance besteht, dass Mr Moore frei kommt, aber dem ist nicht so.

Ich mache mir Sorgen um Luna und auch um Cole, Jamie und mich. Wenn Lunas Dad auf freiem Fuß ist und endlich wieder sein Leben in den Griff kriegen kann, dann wird es Luna leichter fallen die Wahrheit herauszufinden. Und wenn sie es erst einmal geschafft hat, wird sie Cole und mich für immer hassen und sie wird nichts mehr mit uns zu tun haben wollen.

Was wiederum bedeutet, dass sie sich vom Rest der Welt abschottet.

»Über was denkst du den ganzen Abend schon nach?« Ich habe nicht mitbekommen wie Cole in die Küche getreten ist. Seine Stimme stört meine Gedankengänge. Ohne mich ihm zuzuwenden lege ich meinen Kopf noch tiefer in den Nacken und seufze auf.

»An deine Bitte der neue beste Freund von Luna zu werden.« Auch ohne Cole ansehen zu brauchen, ahne ich einen wunden Punkt getroffen zu haben. In einer fließenden Bewegung wende ich mich ihm zu und lehne meinen Rücken gegen die Küchenzeile.

Er steht wie versteinert neben der Tür und starrt auf seinen leeren Becher, der sich zwischen seinen Fingern befindet. »Luna und ich haben gestern Abend gemeinsam mit Bonny gespielt und einen Film geschaut.« Ein leichtes Lächeln huscht über Coles Lippen. »Bis Bonny in Lunas Armen eingeschlafen ist. Wozu ich sagen muss, dass Luna auch kurz davor war, einfach auf dem Sofa einzuschlafen. Mitten im Film.«

Die Vorstellung mit Luna auf der Couch, engumschlungen mit ihrer kleinen Schwester wirkt in meiner dämlichen Fantasie äußerst niedlich. Schnell verwerfe ich diese Vorstellungen, damit ich am Ende nicht noch rot anlaufe. Das wäre sehr peinlich.

»Also habt ihr euch gut vertragen?«, traue ich mich behutsam zu fragen. Cole läuft in abgehakten Schritten auf und ab, starrt überwiegend in seinen Becher hinein, als würde er mit dem Gedanken spielen gleich hineinzutauchen. »Gut vertragen würde ich es nicht nennen«, denkt er laut. »Eher weniger gezwungen.«

»Es muss nicht so zwanghaft zwischen euch beiden sein«, sage ich hart. »Ich meine, du musst sie nicht auf Abstand halten wegen den Dingen, die geschehen sind. Das ist nicht deine Aufgabe.« Cole hebt seinen Kopf an und mustert mich als wäre ich bekloppt.

-Losing Game-Where stories live. Discover now