-Kapitel 54-

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Luna

Am nächsten Morgen schleiche ich mich gegen acht aus dem Zimmer und laufe zu dem Café, in dem ich gestern mit meinen neuen Bekanntschaften war. Ich möchte Drew mit einem guten Frühstück überraschen, genau wie er mich gestern überrascht hat.

Seit wir gestern miteinandergeschlafen haben steht mein ganzer Körper unter Strom. Jede stelle die er gestern berührt hat kribbelt ununterbrochen, ich kann rein gar nichts dagegen unternehmen. Klar, habe ich schon oft darüber nachgedacht, wie das zwischen uns beiden laufen würde. Meistens waren meine Gedanken nur blühende Fantasie, eine reine Wunschvorstellung.

Doch das gestern war keine Fantasie. Es war echt.

Und das gestern kommt nicht gegen meine Vorstellungen an. Das mit Drew zu erleben, von ihm berührt und begehrt zu werden, kommt gegen keine Fantasie an. Es ist besser, leidenschaftlicher und liebevoller als ich es mir jemals erträumt habe. Er war nicht grob, stimmte sich auf mich ein und gab mir nicht das Gefühl etwas Falsches zu tun, oder zu sagen.

Ich kann nicht aufhören zu grinsen, es geht einfach nicht. Manche Leute schauen mich auf meinem Weg zum Café komisch an, sie wissen nicht wieso sich meine Mundwinkel nicht entspannen können. Sie haben keine Ahnung wie glücklich ich gerade bin und das wegen dem Jungen, der noch tief und fest in unserem gemeinsamen Hotelzimmer schläft.

Ich besorge zwei belegte Sandwiches, Croissants, zwei Schoko Muffins und zwei Cappuccino. Als ich vor dem Hotelzimmer ankomme fällt es mir schwer die Tür zu öffnen, da ich keine Hand frei habe um die Zimmerkarte ins Schloss zu stecken. Zur Hilfe stelle ich den Pappbehälter mit dem Cappuccino auf den Boden, klemme die Tüten mit dem Frühstück gegen meine Brust und entriegele die Tür.

Möglichst leise drücke ich mit meinem Fuß die Tür auf, hebe die Getränke vom Boden und husche ins Zimmer rein. Die Vorhänge sind zugezogen, trotzdem gelangt das Tageslicht hinein. Ich schaue direkt zum Bett, doch Drew liegt nicht mehr zwischen den Laken umgeben. Mit einem flauen Gefühl lege ich unser Frühstück auf den niedrigen Tisch neben der Couch und nehme dann das Geräusch von laufenden Wasser wahr. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als ich begreife, dass Drew nur unter der Dusche steht.

Das Wasser erlischt, gerade als ich dabei bin mir meine dünne Jeansjacke auszuziehen geht die Badezimmertür auf und ich drehe mich in einem hohen Schwung um. Drew steht mit einem weißen Handtuch um die Hüfte geschlungen im Türrahmen und scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich wieder da bin.

»Und ich dachte schon du würdest nicht mehr zurückkommen«, gesteht er lächelnd und fährt sich durch die feuchten Haare. Auf meinen Lippen bildet sich ein Grinsen, mein Herz macht einen Satz und das Kribbeln verteilt sich schlagartig in jede Region meines Körpers.

»Ich war doch dran mit dem Frühstück.« Er möchte auf mich zukommen, doch ich bin schneller. Meine Füße setzen sich in Bewegung, ich renne auf ihn zu und stolpere fast gegen ihn, doch im letzten Moment springe ich ab, kralle mich an ihm fest und schlinge meine Beine um seine Hüfte.

Drew taumelt etwas nach hinten, lacht laut auf und hält mich mit seinen Armen fest.

»Wenn das Handtuch verrutscht, bist du schuld«, sagt er irgendwo zwischen meinem Haar. »Vielleicht werde ich es mit Absicht von deinem Körper streifen.«

»Hm«, raunt er genüsslich und schleppt mich durch das Zimmer, geradewegs zum Bett. »Dann werde ich das Risiko wohl auf mich nehmen müssen.« Er lässt mich auf dem ungemachten Bett runter. Ich ziehe ihn zu mir hinunter und fange an ihn stürmisch zu küssen. Er erwidert es sofort, übernimmt schnell die Kontrolle des Kusses und bringt mich damit fast zum Durchdrehen. Er benebelt all meine Sinne, als er noch beginnt mit seinen Händen über meinen bedeckten Körper zu fahren und jede Stelle so zu berühren, als hätte er mich noch nie berührt. Als wäre ich eine zierliche Feder, die drohen könnte zu zerfallen.

»Das solltest du, ja«, stammle ich irgendwo zwischen seinen Küssen und wühle meine Hand in sein Haar. Ich liebe es durch seine Spitzen zu fahren, an ihnen zu raufen und ihn damit einen gequälten Laut zu entlocken.

Drew löst sich von mir, bringt etwas Abstand zwischen unseren Gesichtern und beginnt mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen. Dabei umspielt ein ehrliches Lächeln seine Lippen, welches mein Herz ganz anders schlagen lässt. Das dieses Wochenende so ausgehen würde hätte ich niemals gedacht. Ich hätte eher damit gerechnet, dass mindestens einer von uns die Nase vom anderen voll hat und freiwillig in der Badewanne schläft. Aber nicht, dass es mir praktisch unmöglich ist nach diesen zwei Tagen ohne ihn klarzukommen.

»Wann musst du heute dort sein?« Er rückt weiter auf meinem Körper vor, sodass seine Erektion gegen meine Mitte stößt. Ich ziehe keuchend die Luft ein und beiße mir instinktiv auf die Unterlippe. Meine Finger ziehen fester an seinen Haaren, ich bemerke wie sich seine Augen amüsiert verdunkeln.

Der Fakt, dass nur ein Handtuch seinen Körper von meinem trennt, lässt meine Ohren laut rauschen. »Um zehn«, bringe ich heiser hervor. Drew leckt sich grinsend über die Lippen und kommt meinem Gesicht erneut gefährlich nah.

»Das heißt wir haben noch etwas Zeit, Moore.« Nickend ziehe ich seinen Kopf ganz zu mir ran und küsse ihn erneut. Diesmal lasse ich meine Zunge direkt in seinen Mund gleiten, versuche nicht darüber nachzudenken was ich hier tue, oder wie ich es tue, sondern genieße es voll und ganz.

»Du machst mich verrückt«, raunt er zwischen unseren Lippen, als er anfängt auch seine Zunge ins Spiel zu setzen. Sie schmelzen zusammen, ergeben eins und bezwecken damit, dass mein ganzer Körper ganz heiß und flau wird. Ich habe keine Willenskraft mehr in meinen Armen, sie sacken nach unten, liegen nun auf der weichen Matratze. Meine Wangen glühen, meine Lippen werden schon ganz wund und in meinem Unterleib schreit alles nach Drew, der Schmerz ist beinahe unüberwindbar.

-Losing Game-Where stories live. Discover now