-Kapitel 79-

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Luna

Ausgestattet mit einem vollen Drink gehe ich Coles Anweisungen nach und öffne die Zimmertür hinten im Gang ganz rechts. Das ist genau das Zimmer, in dem ich Cole das letzte Mal mit einem Mädchen erwischt habe. Bis eben war ich bei ihm gewesen, und zwar in dem Raum mit dem Schrank. Ich unterhielt mich eine Weile mit Cole, wir saßen gemeinsam auf der Couch und ignorierten das Spiel weitgehend. Dann wollte Cole uns etwas zum Snacken holen und bat mich im besagten Zimmer zu warten, damit ich nicht allein mit den anderen bin. Mit langsamen Schritten marschiere ich durch den Flur, wippe mit meinen Körper im Takt der Musik und versuche meinen Drink dabei nicht zu verschütten.

Immer wieder muss ich an Drew denken und an die Art, wie er meinen Körper mit seinen Augen verschlungen hat. Es war, als könnte ich seine Blicke spüren können. Meine Haut stand in Flammen, genau wie meine Wangen. Mein Unterleib zog sich krampfhaft zusammen, ich habe mich gefreut ihn zu sehen. Und das schwarze Hemd steht ihm grandios, ich wollte nichts sehnlicher, als es ihm von der Brust zu reißen. Ich stecke voller Gegensätze, oder? Erst sage ich, dass ich sein Hemd liebe und dann möchte ich es ihm vom Leib reißen. Man sollte mir keinen Sekt einschenken. Alisons Bemerkungen waren schlichtweg egal, was mich teilweise selbst überraschte. Das letzte Mal, wäre ich vermutlich in die Luft gegangen, aber seitdem ist viel Zeit vergangen. In den letzten Wochen habe ich mich verändert, genau wie mein Umfeld.

Ich komme an der geschlossenen Zimmertür an, doch halte kurz inne. Aus welchem Grund hat Cole mich nicht einfach mit nach unten genommen? Eigentlich wollte ich sowieso noch mit Meghan und Gracie tanzen. Wieso soll ich in den Raum? Der Flur steht komplett leer, nur die Musik von unten hallt von den Wänden ab. Vielleicht ist es aber auch besser, wenn ich hier bin. Ich habe Cole immer noch nicht gesagt, dass ich mich mit Gracie vertragen habe, und das hätte er mitbekommen, wenn sie mich unten zum Tanzen gezogen hätte.

Langsam ziehe ich die Tür auf und suche nach dem Lichtschalter. Bevor ich ihn finden kann, geht eine Nachttischlampe an, welches das Zimmer in einen orangenen Ton taucht. Sofort zuckt mein Blick zu der Person, die das Licht soeben angeknipst hat und ich halte sofort inne. Drew steht am Fenster, direkt neben dem Bettende. Wie hypnotisiert bleibe ich im Türrahmen stehen, nicht im Stande etwas zu sagen oder zu tun. Ich sollte fliehen, mich einfach umdrehen und davon stürmen. Aber meine Füße haben anscheinend andere Pläne.

»Bitte bleib.« Seine Stimme geht mir bis tief unter die Haut, eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus. Drew tritt einen Schritt vom Bett weg in meine Richtung. Kurz nehme ich das Schlafzimmer in Betracht, als ich das letzte Mal hier war, ging alles so wahnsinnig schnell. Die Wände sind in einen Cremefarbenden Ton gestrichen, links von mir steht ein riesiges Himmelbett, weißer Seidenstoff hängt von der Decke runter, welches an den Bettpfosten zusammengebunden wurde. Hinter Drew befindet sich ein Panoramafenster und ich bin mir sicher, dass man von dort eine perfekte Sicht auf den Garten hat.

»Können wir reden?« Drew tritt einen weiteren Schritt in meine Richtung, immer noch weiche ich nicht zurück. Ich fixiere ihn mit meinen Blicken, scanne seinen Körper ab, wie er es vorhin unten bei mir getan hat. Meine Wangen laufen knallrot an, mein Puls ragt in die Höhe. Drews Haare liegen perfekt, als hätte er den ganzen Vormittag dafür geopfert sie zu bändigen. Der Kontrast von seinen Augen und dem schwarzen Hemd sieht unheimlich gut aus und die wenigen Bartstoppeln an seinem Kinn schreien mich regelrecht an, dass ich mit meinen Fingern darüber streichle.

Ehe ich es realisieren kann, steht Drew mir Angesicht zu Angesicht gegenüber, und umgreift mein Handgelenk mit seiner Hand. Ich zucke nicht zurück, ich kann nichts anderes tun, als ihn anzustarren. Seine leichte Berührung fühlt sich wie ein Feuerwerk in meiner Brust an, ich schlucke schwer. Kurz beugt er sich über mich hinweg, um die Zimmertür zu schließen. Die Musik ist kaum zu hören, es ist fast totenstill.

-Losing Game-Where stories live. Discover now