-Epilog-

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Drew

Vier Wochen nach dem Abschluss

»Es sieht so hübsch aus hier, wirklich.« Meghan steht neben mir in der Küche und nimmt den Orangensaft entgegen, den ich ihr hinhalte. »Die ganze Einrichtung hat Luna für uns ausgesucht. Ich habe damit nichts zu tun, deswegen sieht es hier auch so hübsch aus«, lache ich und nehme einen Schluck von meinem Getränk.

»Du hast sie machen lassen. Das zählt immerhin auch.«

»Sie war auch nicht zu bremsen. Irgendwie wurde es bei ihr zu einer Sucht in jedem Geschäft nach neuer Deko zu schauen.« Ich lasse meinen Blick durch das Apartment schweifen. Luna und ich verbrachten den ganzen gestrigen Tag mit dem Vorbereiten der Einweihungsparty und wir haben uns meiner Meinung nach selbst übertroffen. Wir bereiteten unsere Theke zu einer Art Buffet vor, die Gäste können sich hier nehmen, worauf sie Lust haben. Luna und ich sind nicht wirklich gute Köche, deswegen haben wir das heutige Essen bei einem Restaurant in der Nähe bestellt. An jedem anderen Tag quälen wir zwei uns durch neue Rezepte, aber dieses Fraß können wir wirklich keinem geliebten Menschen anbieten. Es sei denn wir mögen sie nicht. Wenn Alison uns einmal spontan besuchen würde, wäre Luna die erste, die in die Küche rennt um ihr was vorzubereiten.

Luna und ich zogen vor drei Wochen in ein Apartment, welches sich in San Francisco befindet. Wir achteten darauf, dass es nah an der Uni liegt und ich erkannte, dass Luna hier her gehört. Sie mag diesen Ort und die Gegend, da sie hier aufgewachsen ist und ich kann ihr sowieso keinen Wunsch abschlagen. Die Frau kann mich superleicht um den Finger wickeln, sie weiß, wie sehr ich sie begehre. Wir machten vor über einem Monat unseren Abschluss und ich entschied mich kurzerhand in der Firma von Jamies Familie zu arbeiten. Als ich zusammen mit den Jungs hier gelebt habe, hat mir die Arbeit im Büro komischerweise Spaß bereitet, auch wenn damals unsere Leben alles andere als spaßig waren. Mit dem Geld kann ich uns dieses Apartment leisten und auch Luna möchte nebenbei in einem Café kellnern um etwas Geld einbringen zu können. Es war waghalsig nach so wenigen Monaten zusammenzuziehen, aber waghalsig war unsere Beziehung von Anfang an. Die Entscheidung fühlte sich richtig an und ich sagte immer wieder zu Luna, dass sie mich im Notfall vor die Tür werfen kann. Nur, wenn ich ihr wirklich auf den Keks gehe, aber ich denke nicht, dass dies demnächst passieren wird. Wir zwei kleben förmlich aneinander, wenn wir eine Stunde getrennt verbringen, spamen wir uns mit Nachrichten voll. Wir sind in den letzten Monaten zu einem unschlagbaren Team zusammengewachsen, in der Schule hat sich keiner mehr getraut Luna blöd anzumachen. Wir reden kaum noch über jene Nacht, es ist passiert, Punkt. Wir alle versuchen in die Zukunft zu schauen, oder uns auf die Gegenwart zu konzentrieren. Und wenn wir einmal an die schlimme Zeit zurückdenken, helfen wir uns gegenseitig und geben uns halt. Was möchte man mehr? Richtig, nichts.

»Ihr habt auch bestimmt noch kaltes Bier, oder?« Cole kommt auf Meghan und mich zu. »Für dich immer.« Ich öffne den Kühlschrank und ziehe eine kalte Flasche raus, die ich Cole reiche. »Und wie ist es so mit Luna zusammenzuleben? Schlagt ihr euch schon gegenseitig die Köpfe ein, oder kommt das noch?« Cole schlürft amüsiert an seiner Flasche herum, dann tauchen auch noch Jamie und Conner bei uns auf. Lunas und meine Freunde haben sich mittlerweile vermischt, wir verstehen uns alle ziemlich gut. Sogar Gracie ist gekommen, obwohl sie weiterhin kein Wort mit Cole wechselt. Ich habe immer noch keinen Schimmer, was zwischen den beiden läuft und Luna geht es genauso. Wir bekommen aus den beiden nichts raus, als ginge es um ein Staatsgeheimnis.

»Es läuft wirklich alles palletti. Auch wenn ich mir viel zu oft kitschige Filme ansehen muss. Was tut man nicht alles für eine glückliche Freundin?« Die Jungs fangen an zu schnauben, währenddessen Meghan hin und weg zu sein scheint. Sie leben alle noch in Sunnyvale, Luna und ich sind die einzigen der Gruppe, die etwas weiter weg gezogen sind.

-Losing Game-Where stories live. Discover now