-Kapitel 23-

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Drew

Was zur Hölle hatte Luna Moore in dem Schuppen zu suchen? Ich erkannte sie direkt an ihrer zierlichen Stimme, die nur so vor Nervosität bebte. Als sie eintrat und nach Conner fragte umfasste ich den Becher mit kalten Bier so fest, dass eine Menge auf den Boden schwappte. Keine Ahnung, weshalb ich so lange gezögert und sie nicht aus dem Schuppen gezogen habe. Die Jungs haben nämlich recht und Mädchen wie sie haben dort nichts verloren.

Wäre sie nicht von selbst rausgegangen, dann wäre ich derjenige gewesen, der sie rausgezerrt hätte. Als Berry seine dreckigen Pfoten um sie gelegt hat und ihr ohne Einverständnis seinen Joint zwischen die Lippen gepresst hatte, hing meine Selbstbeherrschung an einem dünnen Faden. Einen verdammt dünnen Faden. Ich war kurz davor mein Bier auf den Boden zu schmettern, nur um die Hände frei zu haben, damit ich Berry zeigen kann, wie dreckig der Boden in einem Schuppen sein kann, wenn seine Visage zu Boden geht.

Doch als Luna den Schuppen nach mir absuchte, da sie meine Stimme in Windeseile erkannt hatte, beruhigte ich mich. Wirklich, es war, als würde mein Körper frieden finden, gleich nachdem sie mich mit ihren großen Augen ansah. Eine innerliche Ruhe machte sich in mir breit, die mir gefiel. Nur gefiel es mir ganz und gar nicht, dass Luna dieses Gefühl in mir verursachen kann.

Ohne lange darüber nachzudenken, durchquere ich den Schuppen um ihr hinterherzugehen. Als ich mich an Berry vorbei zwinge ramme ich ihn mit meiner Schulter. Und zwar fest. Er flucht auf, doch das blende ich gekonnt aus. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht trete ich aus dem Schuppen und suche in der Dunkelheit nach Luna. Ich erkenne ihren Schatten, mit ihren kurzen Beinen und nackten Füßen ist sie langsam unterwegs und es ist keine große Herausforderung sie einzuholen.

Wieso verdammt, hat sie überhaupt keine Schuhe an? Wenn sie morgen krank im Bett liegt, hat sie sich das selbst zuzutragen. Na ja, morgen wird sie definitiv flachgelegt im Bett liegen. Sie kann kaum geradeaus laufen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Kater meldet und sie büßen lässt.

»Luna.« Ihren Namen auszusprechen, erfüllt mich auf eine ganz gefährliche Weise. Ich schlucke, schüttle den Kopf und laufe ihr weiter hinterher. Sie macht jedoch keine Anstalten stehen zu bleiben, obwohl sie mich auf jeden Fall bemerkte. Ich konnte mit ansehen, wie sich ihre Schultern anspannten, als ich ihren Namen über die Lippen brachte.

»Wo willst du denn hin?« Ich muss nur einige große Schritte machen, dann habe ich sie überholt und stelle mich ihr in den Weg. Ihr kleiner Körper prallt gegen meinen Oberkörper und ich kann es mir nicht verkneifen zu grinsen.

»Hast du gerade auch ein Deja-Vu?«

»Fick dich, Hanson.« Luna taumelt einige Schritte zurück, doch sieht nicht zu mir hoch. Verdammt, sie ist so schön. Und barfuß wirkt sie noch viel mehr wie ein Zwerg, den ich einfach nur an mich ziehen möchte. Das verlangen sie zu küssen ist übermächtig.

»Ich kenne einige die diesen Part übernehmen würden.« Ich sehe dabei zu, wie sich ihre Wangen erröten was mich stolz lächeln lässt. »Spaß beiseite.« Ich stemme meine Arme vor die Brust und mache mich dazu bereit sie zurückzuhalten, sollte sie erneut versuchen abzuhauen.

»Wo willst du hin? Wo sind deine Freunde?«

»Keine Ahnung, okay? Ich kann Conner nicht finden, deswegen bin ich doch erst in diesen beschissenen Schuppen gegangen! Das ihr eure Zeit mit so einem Mist verschwendet ist echt traurig. Mal ganz abgesehen von eurer Gesundheit. Ich meine, auf Dauer kann das nicht gesund sein. Aber das kann mir wirklich egal sein. Ich möchte einfach nur nach Hause.«

»Du bist wieder in Plapperlaune, kann das sein? Im Schrank konntest du deinen Mund auch kaum schließen.« Luna reißt ihren Kopf hoch und funkelt mich böse an, doch es wirkt eher niedlich als angsteinflößend.

-Losing Game-Where stories live. Discover now