-Kapitel 26-

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Luna

Mit höllischen Kopfschmerzen wache ich am nächsten Morgen auf und fange an mich in alle möglichen Richtungen zu drehen. Der Druck an meinem Schädel nimmt nach jeder Sekunde weiter zu, die schmerzen entlocken mir ein frustriertes Stöhnen.

Gott, was habe ich getan? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so furchtbare Kopfschmerzen dank eines Katers habe. Mit einer Hand reibe ich mir die Schläfre, dann erst öffne ich die Augen und versuche gegen das grelle Licht anzukommen. Es hat nicht nur Vorteile direkt neben einem Fenster zu schlafen, denn wenn man vergisst die Vorhänge zuzuziehen, wird man am nächsten Morgen auf brutale Weise geweckt. Gut, für manche Menschen ist es vielleicht genau das richtige, aber ich mochte die Dunkelheit schon immer mehr.

Apropos, Dunkelheit.

Als hätte mir jemand einen Stromschlag verpasst sitze ich im Nu kerzengerade auf meiner Matratze und schaue mich mit angehaltenem Atem in meinem Zimmer um. Erinnerungen brechen auf mich ein und nur wage erinnere ich mich daran, wie Drew mich nach Hause gebracht hat. Ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht mehr was geschah, nachdem ich im Taxi eingeschlafen bin. Geschweige denn, was gestern Nacht geschah, nachdem mich Alison provoziert hat und es schaffte mich in einen dunklen Schrank zu locken. Meine Erinnerungen an die Nacht werden erst wieder klarer, als ich auf der Suche nach Conner war und stattdessen erst Cole und dann Drew über den Weg lief. Die Konversationen, die wir führten, erscheinen jedoch nur schleierhaft in meinem Kopf.

Wie bin ich in mein Bett gekommen? Drew muss mich hochgetragen haben, oder? Eine bittere Gänsehaut zieht sich meine Beine entlang und mein Unterleib zieht sich schmerzlich zusammen. Mein Puls überschlägt sich, kurz bekomme ich Panik. In Windeseile habe ich die Decke von meinem Körper geworfen, nur um sicherzugehen, dass ich etwas anhabe. Ich trage noch das schwarze Kleid aus Conners Kleiderschrank.

Wieder lasse ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen, versuche vergeblich herauszufinden, ob Drew vor einigen Stunden hier war. Wie eine Idiotin nehme ich tiefe Atemzüge, so als wäre es durchaus möglich, dass sein Geruch noch zwischen den vier Wänden klebt. Erst bilde ich mir ein ihn wirklich hier riechen zu können, doch dann stelle ich augenrollend fest, dass es nur ein Wunschgedanke war.

Seufzend lege ich mich auf den Bauch, kuschle mich in mein Kissen und schließe für einen Moment die Augen. Gott, alles dreht sich. Schnell öffne ich sie wieder, dann fällt mein Blick auf meinen Nachttisch. Mit einer angestrengten Handbewegung greife ich nach Conners Schlüssel, die dort komischerweise liegen. Ich balanciere sie zwischen meinen Fingern, dann macht es plötzlich Klick.

Ich wurde mit Drew in dem Schrank eingeschlossen, als ich ihn erkannt habe versuchte ich mit allen Mitteln einen Ausweg zu finden und Stoch mit dem Schlüssel zu. Ich verlor ihn, dann später traf ich in dem Schuppen auf Drew, der ihn eingesteckt hatte. Er versprach ihn mir zu geben, wenn er mich heil nach Hause bringen darf.

Plötzlich wird mir speiübel. Fest presse ich mir meine Hand auf den Mund, springe auf und stürme aus dem Zimmer, direkt gegenüber ins Bad. Eine halbe Ewigkeit verbringe ich über die Kloschüssel gebeugt und gebe meinen Körper so die Chance sich von gestern zu erholen, in dem die ganzen Giftstoffe rausgespült werden. Und hoffentlich spülen sich die ganzen negativen Geschehnisse mit raus.

Mit geröteten Augen stelle ich mich vor das Waschbecken, spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und beobachte einige Minuten lang mein Spiegelbild. Make-Up spuren liegen auf meiner Haut, tiefe Augenringe schmücken meine Wangen und die schwarze Wimperntusche verlief weit nach unten. Ich sehe grauenhaft aus und genau so fühle ich mich auch. Mein Bauch rebelliert, doch auch wenn ich etwas Nahrhaftes zu mir nehmen würde, dann wird es keine fünf Minuten in meinem Magen verbleiben.

-Losing Game-Where stories live. Discover now