-Kapitel 34-

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»Du bist mal wieder meine Rettung, Con!«, verkünde ich seufzend beim Einsteigen in sein Auto. Eilig lege ich meinen Rucksack vor mir auf den Boden und schnalle mich an.

»Ich sollte anfangen zu zählen, wie oft du das zu mir sagst.« Er startet den Motor und passiert die Straße. Erst jetzt wende ich mich meinem Freund zu und bestaune erneut nicht schlecht was für eine Ausstrahlung er mit sich trägt. Er trägt ein knalliges, rotes T-Shirt und eine verkehrtherume Cap auf dem Kopf. Sein Aftershave schmückt das ganze Auto und sein blondes Haar lugt aus allen Seiten seiner Cap hervor.

»Solltest du, ja.«

Wir entscheiden uns für ein kleines Café in der Nähe der High-School. Ich habe noch nie von diesem Laden gehört, aber Conner schon. Die gesamte Fahrt über musste ich mir Geschichten von ihm anhören, wie er ein Dutzend Mädels hierher ausgeführt hat. Kurz darauf wechselten sie die Location in sein Bett.

Als wir das Café zu zweit betreten, steuert Conner direkt auf eine große Sitzecke im hintersten Teil des Ladens zu. Die Ecke wird von lauter Lichterketten beleuchtet, die von oben runterhängen. Der Tisch besteht aus hellem Holz, rote Kissen schmücken die Bänke. Das Café erweckt ein Weihnachtsfeeling und alles was noch fehlt ist warmer Kakao und frischgebackene Lebkuchen.

»Du musst die Pancakes probieren. Dir wird die Spucke im Mund zusammenlaufen.« Conner reicht mir die Speisekarte. »Genau so, wenn Drew an dir vorbeigeht.« Mit heißen Wangen starre ich Conner ungläubig an und versuche seinen Witz durch Lachen zu überspielen. Doch alles was aus meinem Mund kommt ist ein schüchternes Lächeln.

»Ich weiß echt nicht was du meinst.« Ich richte meine Augen wieder auf die Karte, doch aus irgendeinem Grund sehe ich bloß verschwommene Umrisse. »Was sagtest du? Ich soll die Pancakes probieren?« Damit Conner meine roten Wangen nicht erkennen kann, hebe ich die Karte weiter an, sodass sie mein Gesicht verdeckt und Conner, der mir gegenüber sitzt, sieht nichts weiter als eine professionelle Speisekarte.

»Luna Moore.« Im nächsten Moment reiß mir Conner die Karte aus der Hand, wodurch ich erschreckt zusammenzucke. »Versuch dich gar nicht erst zu verstecken. Somit bestärkst du nur meine Vermutungen«, meint Conner ganz gelassen und stützt seine Ellenbogen arrogant auf den Tisch, um mich tiefgründig zu mustern.

»Und wie lauten deine Vermutungen? Du bist ja für deine wahnsinnige Fantasie bekannt. Hau mal raus was du dir jetzt wieder in deinem Kopf ausmalst.«

Im nächsten Moment taucht eine braunhaarige Bedienung auf, die nicht viel älter zu sein scheint als wir. Conner richtet seine Aufmerksamkeit lieber ihren Brüsten, die aus ihrem weißen Shirt hervorstechen, anstatt auf meine Worte. Glück für mich.

»Hey, ihr zwei. Wisst ihr schon was ihr möchtet?« Sie lächelt mich warm an, doch bei Conner meidet sie lieber den Blickkontakt. Das kann ich ihr nicht verübeln.

»Oh, glaub mir.« Conner schnalzt mit der Zunge. »Ich weiß ganz genau was ich haben möchte.« Ich schüttle nur den Kopf und sehe zu, wie sich das Mädchen immer unwohler zu fühlen scheint. »Ich muss mich entschuldigen für sein Benehmen. Er hatte seinen Kaffee noch nicht.«

Ich sehe Conner warnend an und pflichte ihm zu die Klappe zu halten. »Wir nehmen zwei Cappuccino, einen Orangensaft und die Pancakes.« Die Bedienung schreibt sich unsere Bestellung sorgfältig auf und versichert mir, dass sie sich sofort an die Arbeit macht.

Während sie schon lange hinter dem Tresen verschwunden ist, versuche ich mich an das merkwürdige Gefühl in meiner Brust zu gewöhnen. Es kam lange nicht mehr vor, dass ich mit einer gleichaltrigen gesprochen habe, die mich nicht in eine Schublade gesteckt hat. Sie wirkte geradezu freundlich und ich habe dieses Gefühl schon irgendwie vergessen. Bis auf Meghan habe ich nicht wirklich jemanden in meinem Alter.

-Losing Game-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt