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Tylers P.O.V

Ich fuhr relativ früh zur Rennstrecke, da ich einfach einen klaren Kopf brauchte. Die anderen würden erst später kommen und so hatte ich Zeit  nachzudenken.
Ich freute mich natürlich für Madison. Sie hatte so viele Möglichkeiten und konnte ihren Traum leben. Dennoch hatte ich Angst davor, dass wir uns trennen würden. Wenn sie sich doch für eine Uni entscheidet, die Stunden entfernt liegt, dann würde es schwer werden. Genervt von diesen Gedanken pustete ich den Rauch aus meiner Lunge raus und starrte den dunklen Himmel an. Ich stand unter einem kleinen Dach und das Geräusch vom Regen entspannte mich ein wenig. Die Rennstrecke füllte sich nach einiger Zeit, sodass ich auch irgendwann die Jungs, Carly und Madison sah.

Madison lächelte mich sanft an, als sie meine Blick wahrnahm und ich lächelte direkt zurück. Ich wollte und konnte sie nicht gehen lassen aber wenn sie sich dazu entschied, dann müsste ich es akzeptieren.

„Hey bereit Tyler?", hörte ich eine Stimme neben mir.

„Was geht Matt", begrüßte ich ihn. Er sammelte immer die Wetteinnahmen ein und war sonst vom Charakter relativ ruhig.

„Straßen sind heute besonders rutschig also drück lieber nicht so aufs Gas."

„Du weißt, dass kann ich nicht", grinste ich und stieg auf mein Motorrad. Ich fuhr zum Startpunkt und sah nochmal zu Madison.
Sie stand eng mit Carly unter einem Schirm und sah nachdenklich aus. Vermutlich machte sie sich genauso viele Gedanken wie ich.

„Los", rief plötzlich eine Stimme und brachte mich in die Realität zurück.
Ohne länger darüber nachzudenken, drückte ich aufs Gas.
Der Regen war so stark, dass ich sowieso schon direkt durchnässt war, außerdem war die Sicht nur sehr eingeschränkt. Ich bemerkte direkt wie rutschig es war, dennoch drückte ich weiterhin aufs Gas. Ich wollte gewinnen und Geld konnten wir immer gebrauchen.
Als ich endlich einigermaßen das Ziel sehen konnte, beschleunigte ich ein letztes Mal und kam gerade so als Erster an.

Als ich meinen Helm abnahm, sah ich wie die Jungs, Carly und Madison auf mich zuliefen.

„Du hast mich zurückgedrängt", hörte ich neben mir plötzlich eine Stimme und wurde direkt danach von einem Typen nach hinten gestoßen.
Als ich ihn anblickte, sah ich direkt das es jemand aus Hudsons Gang war.

„Du warst langsamer Mason", sagte John und tauchte neben mir auf.

„Was redest du da. Jeder hat gesehen, dass er mich zurückgedrängt hat", schrie er.

„Verpiss dich. Mach dich nicht lächerlicher als du schon bist", zischte ich einfach nur.
Gerade als er auch mich losgehen wollte, tauchte Hudson auf und hielt ihn an seinen Schultern fest.

„Mason, du kannst doch nicht vor Madison eine Schlägerei anfangen", sagte er und grinste Madison an. „Sie denkt sonst noch, dass wir immer anfangen, obwohl es doch immer andersrum ist. Hab dein schönes Gesicht lange nicht gesehen Madison. Ich hatte den Verdacht, dass du Tyler endlich abgeschossen hast"

Ich holte gerade aus und wollte ihm mitten ins Gesicht schlagen, doch Blake hielt mich auf.

„Du magst es nie, wenn ich mit ihr rede. Dabei bin ich immer freundlich"

„Verpiss dich Hudson", mischte sich Mike ein.

„Wollte eigentlich noch mit Madison sprechen"

„Ich habe aber keine Lust mit dir zu sprechen", sagte Madison und blickte ihn an.

„Lust kann man bekommen und glaub mir, bei mir hat man immer Lust. Irgendwann schreit jede Frau meinen Namen und du wirst dazugehören"

Das ließ alle Sicherungen in mir durchbrennen. Blake versuchte nicht mal mich festzuhalten.
Ich holte aus und schlug Hudson mitten ins Gesicht.

Danach passierte alles viel zu schnell. Hudson Freunde kamen angerannt und eine Schlägerei ging los. Ich war einfach viel zu wütend und frustriert.

„Tyler hör auf. Du bringst den Kerl noch um", rief Madison, als ich immer wieder auf Hudson einschlug, der schmerzerfüllt auf den Boden lag.

„Tyler. Bitte hör auf", Madison stellte sich neben mich und ihre beiden Hände legten sich auf meine Wange. Ich hielt direkt inne.

„Hör auf", flüsterte sie.

Wie in Trance ließ ich Hudson los und stand auf.
Das Blut was an meinen Händen war, schmierte ich an meinen T-Shirt ab und auch die anderen ließen einander los.

„Verpisst euch", schrie Blake.
Hudsons Freunde halfen ihm hoch und gingen ohne ein Wort zu sagen weiter.

„Das wird Konsequenzen haben", sagte Blake und ich nickte. Mir war klar, dass sie das nicht auf sich sitzen lassen würden.
Während die anderen langsam zum Auto gingen blieb ich im Regen stehen.
Ich war immer noch viel zu wütend um klar zu denken. Alles war mir einfach gerade zu viel. Hudson und Madisons Entscheidung zu welcher Uni sie gehen würde.

„Fuck", schrie ich.

„Warum bist du so wütend", hörte ich Madison's Stimme hinter mir.
Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sie genauso durchnässt war wie ich.
Wir standen beide im Regen und schauten uns einfach nur an.

Ich zog sie an mich und legte meine Hand auf ihre Wange.

„Ich will dich nicht verlieren", flüsterte ich gegen ihre Lippen.

„Das wirst du nicht. Ich verspreche es dir", lächelte sie. „Ich habe mich schon längst entschieden Tyler. Ich habe mich für dich entschieden"

„Ich liebe dich", mit diesen Worten drückte ich meine Lippen auf ihre.

In diesem Moment war es egal, dass es regnete, es war egal, dass wir komplett nass waren.
Alles was zählte, war dieser Moment.

You and Me Where stories live. Discover now