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Wir saßen alle in einem schicken Restaurant und zu meinem Bedauern, saß ein hochnäsiger Typ neben mir.
Er war der Sohn des Geschäftspartners meiner Eltern und einfach unerträglich.
Zum Glück waren wir aber gerade beim Nachtisch.

„Greyson hast du nicht erzählt, dass heute ein Konzert ist? Du und Madison ihr solltet da hin gehen.
Angemessen seid ihr beide gekleidet", sagte der Vater von Greyson. Bei diesen Worten verschluckte ich mich fast.

„Das ist eine großartige Idee. Los geht schon", lächelte meine Mom.

„Ich bringe Ihnen ihre bezaubernde Tochter heil wieder", schleimiger ging es nicht.

„Ich bin schon etwas müde", versuchte ich mich rauszureden.

„Du wirst beim Konzert wieder wach", Greyson stand auf und sah mich abwartend an.
Ich unterdrückte ein genervtes Stöhnen und stand mit auf.
Auf den Weg draußen, warfen mir meine Mom und mein Dad grinsende Blicke zu.
Denken Sie wirklich, ich würde so jemanden wie Greyson haben wollen.

„Hab mein Dad angelogen, es läuft eine Party bei einem Freund. Da werden einige aus deiner Schule da sein."

„Ich bin raus sorry"

„Vergiss es du kommst mit, danach können wir auch Spaß haben und glaub mir du wirst auf deine Kosten kommen", bei diesem Satz landete meine Hand auf seine Wange.
Ich drehte mich um und lief in die andere Richtung.

„Dann geh doch, du Schlampe", schrie Greyson mir hinterher.
Ich konnte nicht wieder in das Restaurant, da ich mir was anhören konnte und weit und breit war keine Haltestelle in Sicht.
Bargeld hatte ich zu wenig um ein Taxi zu rufen und Kreditkarten nahmen sie nicht an.
Meine einzige Hoffnung war Carly.

„Hallo?"

„Oh Gott Carly du musst mich abholen. Ich sollte mit einem schmierigen Typen weggehen aber er hatte andere Gedanken und jetzt sitze ich hier abseits der Stadt"

„Madi ich würde dich abholen aber ich muss auf meine nervige Schwester aufpassen und meine Eltern haben mir den Autoschlüssel weggenommen, damit wir auch schön im Haus bleiben"

„Ich kann schlecht wieder ins Restaurant"

„Du wirst die Idee zwar hassen aber ruf Tyler an"

„Mhhh", grummelte ich.

„Komm schon, dann bist du wenigstens zu Hause und gestern war es ja nicht so schlimm"

„Ja"

„Ruf an wenn noch was ist", verabschiedete sie sich.

Ich überlegte Minuten lang ob ich wirklich Tyler anrufen sollte aber im Endeffekt tat ich es.

„Was verschafft mir die Ehre Prinzessin?", sein grinsen konnte ich raushören.

„Kannst du mir einen Gefallen tun?"

„Wow, soweit sind wir schon?"

„Kannst du mich abholen?", ich erzählte Tyler die ganze Geschichte.

„Schick mir deinen Stadtort. Muss noch was erledigen und dann bin ich da.", er legte auf und ich konnte entspannt ausatmen.
Sofort tat ich das was Tyler sagte und wartete.
Ich musste ungefähr zwanzig Minuten warten, bis Tyler mit seinen Motorrad vor mir anhielt.

„Wow wie siehst du denn aus", er stieg ab und fuhr durch seine Haare.

„Warum was ist denn?", ich blickte an mir hinunter.

„Nichts, du siehst heiß aus", verwundert und überrascht von seinen Worten, glühten meine Wangen ein wenig.

„Hier zieh den über", Tyler überreichte mir seinen Pullover, der mir viel zu groß war.

„Danke"

„Hast du noch Lust was zu essen zu holen?"

„Ich habe zwar gegessen aber zu Nachtisch, sage ich nicht nein."

Damit konnte ich Tyler ein Lächeln entlocken.
Zusammen fuhren wir zu einem Drive in und er bestellte mir ein Eis.
Glücklich mit meinem Eis saßen wir auf dem Parkplatz, auf eine Steinmauer.

„Also wieso hast du deinen Eltern nicht gesagt das du keine Lust hast"

„Sie legen viel Wert darauf das ich die perfekte Tochter bin und ich gebe immer mein bestes aber wenn ihnen dann etwas nicht passt, dann ist besonders meine Mom so enttäuscht.
Ich muss mir dann immer eine Moralpredigt anhören und darauf habe ich keine Lust. Die habe ich schon zu oft gehört", ich wusste nicht warum ich es ihm anvertraute aber ich tat es einfach.

„Genieß dein Leben. Jeder hätte was besseres an einen Samstag gemacht, als mit Schnösel essen zu gehen"

„Wieso denkst du das alle aus Manhattan Schnösel sind"

„Weil es so ist. Willst du überhaupt Anwalt werden, weil du es willst oder weil deine Eltern es so wollen"

„Ich... ich weiß es nicht. Mir wurde immer gesagt ich sollte Anwalt werden und ich bin immer diesen Weg gegangen", meinte ich

„Solltest deinen eigenen gehen"

„Ich sollte langsam nach Hause", meinte ich nach kurzer Stille, da ich nicht mehr darüber reden wollte.

„Okay", Tyler fuhr mich nach Hause und ich sah, dass meine Eltern noch nicht zu Hause waren, da das Auto nicht da ist.

„Bis bald Prinzessin", Tyler startete wieder sein Motorrad.

„Warte dein Pullover", doch Tyler winkte ab, zwinkerte mir zu und fuhr los.

Den Sonntag verbrachte ich mit Carly.
Ich erzählte ihr natürlich alles und wir machten einen richtigen Mädelstag.
Meinen Eltern erzählte ich natürlich nicht, dass ich am Abend mit Tyler zusammen war.
Ich machte ihnen nur klar das Greyson und ich nicht auf einer Wellenlänge waren und ich nicht den größten Spaß hatte.
Meine Eltern, vor allem meine Mom war nicht begeistert und meinte, dass es ja noch werden könnte.
Woraufhin ich einfach genervt in mein Zimmer gegangen bin.

You and Me Where stories live. Discover now