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Ich weiß nicht, wie lange wir im Wohnzimmer neben der bunten Couch stehen und unsere Körper erkunden.
Ich weiß nur, dass Jace mich irgendwann Richtung Schlafzimmer schubst und ich seiner Aufforderung nur zu willentlich Folge leiste.

Zu diesem Zeitpunkt kann ich mich schon fast nicht mehr auf meinen weichen Knien halten und werfe mich, ohne auf Jace zu warten, auf das Bett.
Aus meiner liegenden Position sehe ich ihn ins Schlafzimmer kommen, seine Erektion zeichnet sich mehr als deutlich gegen den schwarzen Stoff seiner Briefs ab.
Ich kann nicht anders als hinzustarren.

Für einen kurzen Moment breitet sich Unsicherheit auf seinem ebenmäßigen Gesicht aus und er kräuselt die Nase, als er mich auf seinen ungemachten Laken sieht.
Ich stütze mich auf den Ellenbogen ab und sehe ihn herausfordernd an.
"Was? Willst du da jetzt stehen bleiben und gucken, oder kommst du zu mir?"
Ein Lachen entkommt meiner Kehle und ich beobachte, wie seine Wangen einen Rosaton annehmen, der ihm wirklich ausgezeichnet steht.

"Die Aussicht von hier ist ziemlich gut. Vielleicht sollte ich sie noch eine Weile genießen", gibt er zurück und verschränkt demonstrativ die Arme vor der Brust.
Gequält lasse ich den Kopf zurückfallen.
"Wenn du nicht sofort hier herkommst, Jace Brighton", drohe ich.

"Dann was?"
Er zieht eine Augenbraue hoch und ich verdrehe die Augen.
"Dann muss ich mir wohl selbst zu einem Höhepunkt verhelfen", sage ich kühl und werde triumphierend Zeugin vom Wandel seines Gesichtsausdrucks.
"Da ist wohl jemand sehr ungeduldig, was?"

Meine Antworte auf seine indirekte Frage ist ein vielsagender Blick Richtung seiner Körpermitte.
Er lacht dunkel auf und beugt sich über mich.
Der Stoff zwischen uns verschwindet schnell, fast so schnell, wie Jace mich auf sich zieht, sodass ich rittlings auf ihm sitze und ihn küssen kann.
Wir lassen uns Zeit und doch kommt mir alles ganz unwirklich und wie im Zeitraffer vor.

Irgendwann liegt mein Kopf in den weichen Kissen und Jace ist über mir.
Er hat tatsächlich Kondome in dem gelben Nachtschrank. Ich kann nur hoffen, dass er sie ausschließlich für mich gekauft hat. Und, dass sie nicht von Tante Jennifer stammen!
Aber ich frage nicht nach, es ist, als hätte ich meine Zunge verschluckt.

Jace tastet nach meiner Hüfte, beugt sich immer wieder vor, um mich zu küssen und umfasst meinen linken Unterarm, drück ihn in die Matratze.
Als ich ihn spüre, richtig spüre, tief in mir, raubt es mir den Atem.
Zum einen, weil es sich so unglaublich gut anfühlt, aber auch, weil seine Größe mich schmerzhaft dehnt.
Ich presse die Augen zusammen und atme gegen den Schmerz an.

"Alles okay?"
"Hmhm. Mach weiter", flüstere ich und umfasse ermutigend seine Schultern, fordere ihn auf, sich zu bewegen.
Die Sorge verschwindet aus seinen Augen, als ich meinen Rücken zu einem Hohlkreuz durchdrücke.

"Das ist aber nicht dein erstes Mal, oder?", fragt er zwischen einem Seufzen und einem Knurren.
Ich lache leise auf.
"Nein."
Er erwidert nicht darauf, sieht mich einfach an, beinahe als würde er sagen wollen, dass dieser Umstand eigentlich schade ist.

Ich lasse meinen Kopf zur Seite rollen, um seinem intensiven Blickkontakt für ein paar Sekunden zu entkommen und meine Lungen einmal völlig mit der stickigen Luft und seinem Geruch zu füllen, doch er lässt mich nicht entkommen.
Lange Finger schlingen sich um mein Kinn und bewegen meinen Kopf in die vorherige Position.

Ich versinke in der wilden Tiefsee, immer tiefer und tiefer.
Ich lasse mich fallen, zusammen mit Jace. Keiner von uns scheint zu wissen, wer den anderen wieder auffangen soll, wer diesen Bann zuerst brechen soll, ob es dazu überhaupt kommen würde, oder ob wir von jetzt an für immer zusammen fallen werden.
Ich hätte nichts dagegen, nicht, wenn es sich für immer so anfühlt.

Jace lässt seine Hüften kreisen, flucht in mein Ohr und entlockt mir ein Stöhnen.
Er schließt die Augen und ich betrachte sein Gesicht. Die zusammengepressten Lippen, die zusammengezogenen Augenbrauen, der Schweiß, der auf seiner Stirn glänzt. Die scharfen Linien seiner Kiefer.
"Ich kann es nicht glauben, dass wir tatsächlich hier sind", flüstere ich.

Kurz darauf entweicht mir ein Schrei.
Aber das ist mir egal, ich lege den Kopf in den Nacken und lache, genieße, fühle.
Jaces Lippen berühren mein Ohr und seine tiefe Stimme findet mein Gehör.
"Aber wir sind es. Genau hier hätten wir schon nach unserer ersten Begegnung sein müssen."

Ich hebe ihm meine Hüften in Bestätigung entgegen.
Seine Arme beginnen zu zittern und er verlagert sein Gewicht, presst seine Stirn gegen meine.
Durch das Wirrwarr seiner braunen Locken leuchten mir seine Augen entgegen.
"Was für Zeit wir verschwendet haben", murmelt er und stößt in mich.

Ich wimmere und kralle mich in seine Schultern.
"Dann müssen wir das eben alles nachholen", entgegne ich.
Ein animalischer Ausdruck huscht über sein Gesicht, bevor er unsere Hände miteinander verschränkt und die Augen zu unseren Körpermitten senkt.
Ich würde ihn wirklich gerne länger ansehen, aber meine Augen rollen nach hinten und ich lasse mich in die Kissen fallen, die mich seinen abgehackten Atem nur noch dumpf hören lassen.

Diese Nacht gehört uns.
Diese Nacht gehört mir.
Ich kann tun und lassen, was ich will.
Und zum ersten Mal seit langem, habe ich bedingungslosen Spaß, ohne an ein Morgen mit den Konsequenzen von gestern zu denken.

Jaces Haare zwischen meinen Fingern fühlen sich unglaublich an.
Seine erhitzte Haut unter meinen Lippen schmeckt besser als jeder Champagner auf der Welt und an einigen Stellen pulsiert sein Puls gegen meine Lippen.
Ich liebe es, wie er meinen Kopf nach hinten zieht, um mich zu küssen, während er immer und immer wieder in mich eindringt und mich in den Wahnsinn und zum nächsten Höhepunkt treibt.

Wir können nicht aufhören. Wir wollen nicht aufhören.
Und das schöne ist, wir müssen es nicht.
In dieser Nacht gibt es nur uns und unsere Körper, die sich gesucht und gefunden haben.
Selbst als ich neben Jace in einem schlummrigen Zustand liege und er seine Finger über mich gleiten lässt, kann ich nichts weiter wahrnehmen, als meinen trommelnden Herzschlag und Jaces schweres Atmen neben mir. Sein Geschmack auf meinen Lippen.
Zusammen sind wir die schönste Musik, die ich je gehört habe.

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Song: Haste - RY X (sorry, but that's the perfect song for this chapter and technically this was all one chapter xD)

Hi my beautiful babys!
i hope u enjoyed :D

tbh i feel like shit, mir wird gerade alles ein bisschen zu viel & when i feel like shit, i can't write beautiful words for u my beautiful babys.
Also werde ich mir eine kleine Pause nehmen müssen (wow schon wieder, i know ah).
Bis Montag.
Montag wird die Welt hoffentlich wieder besser aussehen. Diese Welt wird dann nämlich hoffentlich wieder Reserve-Kapis beinhalten, sodass ich auch an scheiß-Tagen, was hochladen kann xD

Was macht ihr, wenn ihr schlecht drauf seid?

Bis Montag, enjoy the rest of the week!
All my Love,
Lisa xoxo

p.s. we are 15k in reads now, that is fucking amazing!!!

almost Hate [ᴬ ᴸᵒᵛᵉˢᵗᵒʳʸ]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt