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"Die schmecken echt gut", komplementiere ich Jaces Abendessen und deute mit der Gabel auf die Nudeln, die sich in einer unglaublich leckeren Käsesoße befinden.
"Daran könnte ich mich gewöhnen", grinse ich, als er noch eine Kelle auftut.
"Woran? Bekocht zu werden?"

"Von dir bekocht zu werden."
Ich kann mein Lächeln nicht verbergen und beobachte meinen fünf Sterne Koch dabei, wie er bescheiden den Blick senkt und weiter isst.
Die Sonne ist gerade dabei unterzugehen und Jace hat eine Schallplatte auf den Plattenspieler gelegt, die wir erst vor ein paar Tagen in einem Schrank gefunden haben, während ich meine letzten Sachen eingeräumt habe.

Ich weiß, dass Tante Jennifers Auswahl nicht ganz seinem Musikgeschmack entspricht, deshalb plane ich ihm in den nächsten Tagen noch ein paar Vinyls von seinen Favoriten zu besorgen.
Jace bemerkt meinen Blick und begegnet ihm mit intensiv verdunkelten Augen.
Ich lege die Stirn in Falten und sehe ihn fragend an.

Keine Regung huscht über seine markanten Züge, als er sich erhebt.
"Geht es dir nicht gut?", frage ich sogleich und lege besorgt mein Besteck beiseite.
Jace umrundet den Tisch und baut sich in voller Größe vor mir auf, legt seine Hände in meinen Nacken und entlockt meinem Körper damit ein leichtes Zucken. Augenblicklich atme ich erleichtert auf. Es geht ihm gut.

Er übt leichten Druck auf die verspannten Muskeln an meiner Wirbelsäule aus, bevor er sich zu mir herunterbeugt und mich gleichzeitig ein Stückchen nach oben dirigiert.
Doch das braucht er gar nicht. Sobald er vor mir steht, haben alle meine Nerven Feuer gefangen und ich halte die physikalische Distanz zu ihm kaum noch aus.

Das ärmellose Shirt, das er sich dank der unerträglichen Hitze heut übergestreift hat, gibt mir einen uneingeschränkten Blick auf seine Armmuskulatur und die kantigen Schultern.
Ich sehe die Muskeln unter seiner Haut arbeiten, während er mich zu sich zieht. Ich vergesse das Atmen, bis seine Lippen endlich auf meinen liegen und wir uns einen Atem teilen können.

Er schmeckt nach Nudeln und nach Jace.
Ich lasse meine Zunge genüsslich über seine Unterlippe fahren, im Gegenzug verstärkt er seinen Griff um meinen Nacken.
"Jace?", flüstere ich leise gegen seinen Mund.

Er reagiert kaum, wendet sich hypnotisiert meinem Hals zu, an dem mein schneller Herzschlag sichtbar sein muss.
"Was ist mit dem Essen?", kichere ich.
Er hat sich wirklich Mühe gemacht und ich möchte es nicht verschmähen. Doch er scheint andere Pläne zu haben - beziehungsweise: Das Essen scheint gerade nicht seine top Priorität zu sein.

Er richtet sich wieder auf und reicht mir seine Hand.
Die gebräunte Haut leuchtet golden im Abendlicht, das durch die Fenster zu unserer Linken hereinfällt, und seine filigranen Finger winden sich mir entgegen wie Ranken einer Schlingpflanze.
Ich sauge den Anblick seiner prägnanten Adern ein, bevor ich seine Hand ergreife.
Er ergreift Besitz von meinen Finger und hält sie zwischen seinen gefangen. Gut nur, dass ich darauf hoffe, dass er sie nie wieder freigibt.

Mit einem leichten Ruck befördert er mich auf meine Füße und legt seine Stirn an meine.
Mein Magen verdreht sich immer auf alle erdenklichen Weisen, wenn er so vor mir steht.
"Ich hätte jetzt ehrlich gesagt auf etwas anderes Lust", haucht er, auch wenn es mich eher an ein animalisches Knurren erinnert.

Er streift mit seinen Lippen über meinen geschwollenen Mund und zieht sich dann wieder zurück, blickt mich aus dunkelgrünen Augen an.
Ich schlucke, traue meiner Stimme in diesem Moment nicht, also entscheide ich mich dazu zu nicken.
"Ja?", lacht Jace. "Ja, du hättest auch Lust auf etwas anderes?"
"Ja", krächze ich und mache mir nicht die Mühe, meine glühenden Wangen mit meinen Haaren zu bedecken.

"Auf was denn?", fragt er scheinheilig und schlingt seine Arme um mich, presst meinen Oberkörper an seinen Bauch.
"Ich hätte nämlich große Lust dir dieses Kleid auszuziehen", fährt er nach einer Pause fort und schiebt einen Finger unter den dünnen Träger meines roten Sommerkleids.

almost Hate [ᴬ ᴸᵒᵛᵉˢᵗᵒʳʸ]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt