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MARA


Seine raue Stimme hallte in meinem Kopf. Diese Stimme. So tief und männlich, wie ich es bisher noch nie gehört habe.

Tief atmete ich durch, als ich wieder anfing klar zu denken und ich mich an seine Frage erinnerte. 

"Richtig. Mara." wiederholte ich meinen Namen, als ich ihm direkt in die Augen sah. Seine Augen fuhren über mein Gesicht, bevor er einmal leicht nickte und er sich dann einfach dazu setzte.

Das mir das nicht gefiel, versuchte ich nicht wirklich zu verbergen. Er schien das auch selber zu sehen, denn sein Mundwinkel zuckte leicht, als er meinen missbilligenden Blick sah.

Die Zigarette die er zwischen den Fingern hatte, zündete er sich an und allein diese Geste von ihm, nahm sicher jeder Frau, die auf Männer stand, jeden Gedanken an einen anderen. Die Männer die hinter ihm standen, zündeten sich ebenfalls eine an, während ich ihre Blicke auf mir spürte und ich nur denjenigen ansah, der bei mir saß.

"Wie alt bist du?" wollte er wissen und zog dann wieder an der Zigarette, die er zwischen seinen Lippen steckte. Meine Augen fuhren über sein Gesicht. Über seine Hand. Über seine Finger. Über seinen Körper.

Hart musste ich schlucken bei seinem aussehen.

Ob seine Haare schwarz waren oder dunkelbraun, konnte man nicht wirklich erkennen, da es dunkel war hier draußen und die Lichter nicht eingeschaltet waren. Aber sie waren dunkel. Genau wie sein Dreitagebart, der seine markanten Gesichtszüge perfekt unterstrich.

Seine weichen Lippen auf die ich sah, sahen unfassbar weich aus, während er wieder an seiner Zigarette zog und ich sah, wie sein Mundwinkel minimal zuckte, als er meinen Blick vermutlich gesehen hatte.

Meine Augen schweiften weiter, zu seinen Augen. Diese gelblichen Augen, die auch einen grün Schimmer hatten. Diese wunderschönen Augen sahen direkt in meine. Auch wenn ich ihn nicht kannte und ich vermutlich verrückt sein musste, aber eines sah ich direkt, wenn ich in diese Augen sah. Es war pure Gefahr, die ihn umgab.

Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich so etwas gehabt. Noch nie haben mir nur die Augen eines Menschen eine solche Angst eingejagt, wie seine es gerade taten. In diesen Augen war nicht mal der Hauch von Wärme zu erkennen. Die pure Eiszeit strahlten diese wunderschönen Augen aus und mir wurde kalt, wenn ich reinsah. So kalt, dass ich eine Gänsehaut an meinen Armen spürte.

Seine Augenbraue hob sich leicht, was mich wegsehen ließ und ich meinen Blick dann tiefer schweifen ließ.

Dieser Körper. Von dem wollte ich nicht mal wirklich anfangen, denn mir wurde unglaublich Heiß. So kalt mir vorhin war, so heiß wurde einem, wenn man sich diesen Körper ansah. 

Er war extrem gut gebaut und dafür musste ich weder meine Fantasie einschalten noch musste ich mehr von ihm sehen. Es war einfach so offensichtlich zu sehen. Selbst durch das weiße Hemd das er trug und es sich an seinen Muskeln und seinem Körper schmiegte, konnte man es deutlich erkennen.

Als wäre dieser Körperbau nicht schon genug, war er auch noch riesig. Als er mir vorhin die Hand gegeben hatte, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, da er mit Sicherheit etwas über 1,90 groß war. Vermutlich war er sogar größer als das.

Mein Blick blieb an seinem Hemd stehen, da ich durch den weißen Stoff seine Tattoos sehen konnte, die seinen kompletten Oberkörper zierten. Seine tätowierungen gingen bis hin zu seinen kräftigen Hände, die ich mir kurz ansah. Die Adern traten auf seinem  Handrücken aus, genau wie auf seinem Unterarm, was ich erkennen konnte, weil er sich das Hemd hochgekrampelt hatte.

„Leonardo"Onde as histórias ganham vida. Descobre agora