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LEONARDO


"Ich will doch lieber an den Strand." informierte sie mich, was mich zu ihr sehen ließ und ich mich fragte warum sie Nachts an den Strand wollte, aber da ich ihr ja gesagt hatte, wir würden machen was sie will, hatte ich wohl keine Wahl. "Warum?" hakte ich trotzdem nach und sah ihre schönen Augen die in meine sahen. "Es ist relativ spät und die Sonne sollte bald aufgehen. Ich will das sehen." erklärte sie mir lächelnd und ließ mich damit auch lächeln, weil ich sowas nur für sie machen würde. Da sie sich über solche kleinen Sachen freute.

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"Was ist eigentlich mit deiner Mutter?" wollte ich wissen, als wir seit ner Stunde im Sand saßen und sie manchmal reden konnte wie ein Wasserfall, was mir persönlich an ihr gefiel. Aber nur an ihr. Ihre Augen ließ sie zu mir schweifen, bevor sie mit den Schultern zuckte. "Ich kenne sie nicht und Zuhause hat nie jemand über sie gesprochen." erklärte sie mir leise, während sie nach meiner Hand griff. "Willst du nicht wissen wer sie ist oder sie vielleicht kennenlernen?" wollte ich wissen, denn auch wenn es nicht ganz richtig war vielleicht, habe ich ihre leibliche Mutter gefunden. "Vielleicht lebt sie nicht mehr und mein Vater hat mir deswegen nie was erzählt." sagte sie und ließ mich jetzt kurz überegen ob ich ihr die Wahrheit sagen sollte. Denn ich dachte schon Milan war ein beschissener Vater. Ihre Mutter war schlimmer, aber sie hatte trotzdem das Recht sie kennenzulernen.

"Sie lebt." informierte ich sie dann, weil ich es für richtig hielt. Fragend sah sie mich an. "Deine Mutter lebt Mara. Ich hab sie gefunden." erklärte ich ihr und sah ihr die Verwirrung an. "Wieso hast du nach ihr gesucht?" wollte sie wissen und schien nicht sauer zu sein, was mich beruhigte. "Aus verschiedenen Gründen." erwiderte ich ehrlich, ehe sie mich fragend ansah.

"Ist dir Kalt?" wollte ich wissen, da sie mal wieder halbnackt war. Leicht schüttelte sie den Kopf, bevor ich ihr mein Jakett über ihre zielichen Schultern legte und sie darin schwamm, aber wenigstens war ihr nichtmehr kalt.

"Erstens, vielleicht brauchst du ja irgendwann Blut oder ein Organ, dann würde ich ihres nehmen." erklärte ich ihr ehrlich, denn die Blutgruppe ihrer Mutter und ihre waren kompatibel. Leise fing sie an zu lachen, was mich mitriss, weil das vermutlich der Grund war, wieso ich nach ihr gesucht habe, als ihr Vater starb. "Und zweitens?" wollte sie wissen und sah mich lächelnd an. "Und zweitens, wollte ich dir einfach die Chance geben sie kennen zu lernen falls du es willst. Du musst nicht, aber du hast die Möglichkeit." erklärte ich es ihr, denn Mara sprach nie über ihre Mutter. Ich wusste nicht mal, ob sie sie vermisste. Ihre grünen Augen leuchteten mich an, ehe sie kaum merklich den Kopf schüttelte. "Als Kind wollte ich es immer aber irgendwann habe ich damit abgeschlossen. Selbst wenn sie noch lebt, sie hat mich bewusst bei meinem Vater gelassen und wusste wo ich war, aber wollte mich nie sehen." fing sie an zu erklären, bevor  wir sahen, wie die Sonne langsam aufging. "Ich laufe keinen Menschen hinterher Leo, auch wenn es meine Mutter ist. Ich war ihr scheinbar schieß egal, da ist sie mir auch egal." erklärte sie mir und ließ mich einmal nicken, denn ich hätte zwar nicht damit gerechnet aber ich fand ihre Einstellung gut.

"Du würdest ihre Organe klauen?" hakte sie dann nach, was mich leise lachen ließ, weil sie mich so süß ansah. "Ich würde alle Organe auf der Welt klauen, wenn du eines brauchen solltest." erklärte ich ihr ehrlich, denn bei Mara hörte bei mir, mein Gewissen eindeutig auf.

"Voll schön oder?" lächelte sie mich an, als die Sonne jetzt richtig aufging und sie sich das begeistert ansah, bevor ihre schönen leuchtenden Augen in meine sahen. "Ja wunderschön." sagte ich und meinte eigentlich Mara damit, was sie auch zu verstehen schien, denn sie wurde leicht rot.

"Gehen wir?" fragte sie mich, als sie scheinbar genug hatte und auch ziemlich müde aussah. Sie stand auf und reichte mir ihre kleine Hand. Ich nahm sie und stand dann selber auch auf, bevor ich ihre kleine Hand an meinem Arsch spürte. "Du hast da Sand." erklärte sie mir und ließ mich leise auflachen, ehe ich einmal nickte. "Ich sag doch garnichts. Kannst mir gerne an den Arsch packen, mach ich doch auch immer." erwiderte ich auch wenn sie normalerwiese nie zupackte. Auch im Bett nicht. Ihre Augen schweiften zu meinen, bevor sie anfing leise zu lachen.

Im Auto schlief sie dann auch schon ein, als ich losfuhr und ich sie dann reintrug. "Wo wart ihr?" hakte mein Bruder nach, der entweder gerade wach geworden war oder noch immer wach war. "Am Strand." antwortete ich ihm, bevor ich ihn lachen hörte, weil er wusste ich hasste es.

Langsam zog ich Mara mein Jakett und dann ihr Kleid aus, ehe ich sie ins Bett legte und sie so unglaublich schön war, wenn sie schlief. Ich legte mich neben sie und zog sie an mich ran, ehe sie ihre kleine Hand auf meine Brust legte und ich mich mittlerweile fragte, was passiert wäre, wenn ich damals nicht mit nach Italien geflogen wäre, da ich eigentlich nicht vorhatte mit zu gehen, aber mein Vater drauf bestand.

Wie eine einzige Entscheidung, dein ganzes Leben verändern kann. Wie eine Person, dein Leben so auf den Kopf stellen kann. In meinem Fall im guten Sinne, aber das ist nicht immer so.



„Leonardo&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt