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MARA


Leo stieg in den Wagen von diesen Männern, die ihn nicht mehr brauchten, da sie ja tot waren, was ich ihm dann auch nachtat.

"Leo." rief ich laut als er fuhr wie ein gestörter und ich gedanklich mit meinem Leben abschließ. Leo's Blick glitt kurz zu mir bevor er anfing zu lachen und noch schneller fuhr und ich mich festhielt an der Wagentüre, als würde mir das irgendwas bringen. Ich bedankte mich beim lieben Gott als er irgendwann zum stehen kam und wir noch lebten und mein Herz fast doppelt so schnell schlug, vor Angst.

"Genau so hast du mich angesehen als du mich das erste mal gesehen hast." informierte er mich lächelnd bevor er ausstieg und ich mir denken konnte, wie ich gerade aussehen musste.

"Ja weil du so nett wirkst Leonardo. Ich versteh echt nicht wie Frauen sich freiwillig auf dich einlassen konnten." zickte ich ihn an als er mich rauszog aus dem Wagen und er mich dann ernst ansah. "Ich hasse es wenn du mich Leonardo nennst." informierte er mich und nahm meine Hand in seine kräftige Hand, bevor ich meinen Blick über den Hafen schweifen ließ und ich mich fragte was wir hier wollten.

"Warum?" fragte ich ihn, während er los ging und ich hinter ihm herging mit kleinen Schritten. "Leonardo nennen mich fremde oder Geschäftspartner, aber du bist meine Frau." erinnerte er mich ehe ich seinen Bruder erkannte, der angespannt wirkte und auch Leo jetzt angespannter wirkte als vor ein paar Minuten noch.

"Leo irgendwas stimmt nicht mit der Ware, sieh dir das mal an." kam es von Denis als wir bei ihm ankamen und wir vor einem Schiff standen, dass mit Abstand das gröste war, was ich je gesehen hatte.

Ich ließ meinen Blick drüber schweifen und wollte gar nicht wissen, was und wie viel da drauf ist aber andrerseits interessierte es mich doch, deswegen hoffte ich das ich mit drauf durfte auch wenn ich nie freiwillig auf ein Schiff steigen würde.

Leo ging vor während ich ihm hinterherging und auch Denis mit uns ging.

"Gestreckt." stellte er fest während ich mich fragte woher er das wusste, er sah sich das Zeug nicht mal wirklich an. "Woran erkennst du das?" fragte ich ihn als wir weitergingen und er mehr als genervt wirkte und ich das Gefühl hatte, hier würde gleich wieder geschossen werden.

Er ließ seinen Blick zu mir schweifen, bevor er stehen blieb vor einer Kiste. "Merkst du keinen Unterschied?" wollte er wissen als ich mir das weiße Zeug ansah und dann den Kopf schüttelte, da das alles für mich gleich aussah. "Reines Kokain ist fast komplett Matt." erklärte er mir als ich mir das nochmal ansah und ich das Zeug vor mir wieder ansah, dass eindeutig nicht Matt war.

 "Streckt nicht jeder dieses Zeug?" fragte ich ihn als ich ihn ansah und Denis leise lachen hörte hinter mir. "Doch, aber wir kaufen es rein und verkaufen es gestreckt." hörte ich ihn sagen und fragte mich, warum er dann so angepisst war, wenn sie selber nicht besser waren.

"Ihr verarscht die Leute also selber." stellte ich fest und sah Leo seinen Mundwinkel zucken, bevor er den Kopf schüttelte. "Wir schicken das Zeug nach Europa Mara. So pur ist das viel zu stark und ungenießbar, deswegen streckt man Kokain sowieso." erklärte er mir während er sein Handy rausholte.

"Kokst er oder woher weiß er das so gut?" wollte ich von Denis wissen als Leo kurz telefonieren musste und ich wetten könnte das er dem Typen, der ihn verarschen wollte gerade drohte oder ihm schon sagte, dass er sein letztes Gebet machen soll, da er sowieso tot war.

Denis fing an zu lachen als ich ihn fragend ansah.

"Leo behält immer einen klaren Kopf Mara, denkst du echt er würde sich vollkoksen?" antwortete er mir und sah zu meinem Mann, der gerade auf uns zukam. Leo war wirklich ein Mann, der immer bei klarem Verstand war, deswegen trank er auch kaum war. Besser gesagt nie, damit sein Kopf immer funktionierte.

Nicht so wie meiner manchmal.

"Bringst du ihn um?" fragte ich ihn als er bei uns ankam und er eine rauchte. "Ja." erwiderte er schlicht, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ, da er das sagte, als wäre es nichts. Angst machte mir das ganze leider keine mehr. Ich hatte mich damit abgefunden, dass Leo seine Feinde so einfach aus dem Weg räumte. 

"Wie viele Menschen hast du schon getötet?" wollte ich wissen während wir wieder von diesem Frachtschiff stiegen und ich froh war, festen Boden unter meinen Füßen zu haben. "Ich führe keine Strichliste." antwortete er mir und wollte mir damit wohl sagen das es zu viele waren für meinen Geschmack.

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"Womit dealt ihr noch, außer Drogen?" wollte ich wissen als ich mich aufs Sofa setzte und Leo mich ansah. "Waffen." antwortete er mir und ließ mich misstrauisch zu ihm sehen. "Womit noch?" wollte ich wissen, da Leo und seine Familie mehr Geld hatten, als irgendwer anders, den ich kannte. "Sex." erwiderte er und setzte sich zu mir.

"Bitte was?" fragte ich ihn und verstand nicht was er mir sagen wollte. "Bordelle Mara." erklärte er knapp bevor er mich an sich ranzog und mich sein maskuliner Geruch überkam.

"Du zwingst Frauen sich für dich zu prostituieren?" aufgebracht sah ich ihn an und wollte das nicht gauben, da er zwar nicht die Herzlichkeit in Person war, aber für so Herzlos hätte ich ihn nicht gehalten.

"Ich zwinge niemanden. Die Frauen die das für uns machen, machen es freiwillig und werden sehr gut dafür bezahlt." erklärte er mir schlicht, was mich enorm beruhigte, da ich Leo sonst mit anderen Augen gesehen hätte. Aber jetzt kam mir leider eine andere Frage in den Sinn.

"Schlaft ihr auch mit diesen Frauen?" wollte ich leise wissen und hörte ihn rau auflachen, als er meine roten Wangen sah. "Zuhälter schlafen nicht mt ihren Nutten. Zumindest keine anständigen." informierte er mich, was mich wieder erlechterte, da mir das nicht gefallen hätte.

"Bekomm ich meine eigene Waffe jetzt?" fragte ich ihn als ich seine Waffe auf dem Tisch liegen sah.

Seine wunderschönen Augen sahen in meine bevor sein Mundwinkel zuckte. Leo stand auf und zog mich mit sich auf die Beine bevor er mich in ein Zimmer reinzog, dass ich bisher nicht betrete hatte, weil es immer verschlossen war und ich immer Angst hatte, dass hier vielleicht leichen oder schlimmeres zu finden war.

Ich ließ meinen Blick über ein ganzes Waffenarsenal schweifen und sah dann zu Leo, der mich musterte.

"Ich will die da." zeigte ich auf eine große Waffe und hörte ihn leise lachen. "Das ist ein Schwarfschützengewehr." erklärte er mir und griff dann nach einer Waffe die aussah wie ein Paintballgewehr.

"Mit der, kannst du, denke ich gut umgehen." sagte er und gab sie mir bevor ich sie auf ihn richtete und ich noch nie Angst in Leo's Augen erkennen konnte. "Du kannst dir jede nehmen aber die passt gut zu dir." erklärte er mir und verließ das Zimmer dann einfach, während ich mir noch einge dieser Waffen griff und ich feststellen durfte, dass keine von ihnen etwas für mich war.


„Leonardo"Where stories live. Discover now