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MARA


"Ihr geht schon?" fragte Evet mich, als Leo der Meinung war, dass wir lange genug da waren und ich froh war einerseits, aber auf der anderen Seite, hatte ich auch panische Angst, vor dem was mich alleine mit Leo heute Nacht erwarten würde. "Ja, ich bin müde." log ich leise, da er genau neben mir stand und ich ihr schlecht sagen konnte, dass er nicht wollte, dass mich irgendjemand hier ansah.

Sein raues Lachen nahm ich wahr, was mich zu ihm hochsehen ließ und ich trotz der hohen High Heels die ich anhatte, noch einen Kopf kleiner war als er.

Meinen Blick wandte ich wieder zu Evet und meinem Großvater. "Ich habe Angst vor heute Nacht." flüsterte ich ihr leise zu, als ich sie in den Arm nahm und ich sie fest an mich drückte. "Ich sehe es dir an." sprach sie leise aus, während auch sie mich fest an sich drückte und ich mich dann nur schwer wieder von ihr löste.

"Du hast eine wundervolle Frau an deiner Seite." sprach sie Leo an, der seine Augen nicht von mir nahm und ich merkte, wie meine Hände anfingen zu zittern, bis er mir sein Jakett reichte und ich dieses lieber annahm, da ich so wenigstens mein Zittern verstecken konnte. "Ich weiß." sprach Leo aus, was mich die Augenbraue heben ließ. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde ich Leo wirklich gefallen. Ich wusste nicht mal ob er mich attraktiv fand, denn er hatte bisher nichts dazu gesagt. "Deswegen gehört sie ja auch alleine mir." sprach er weiter und zog mich dann näher an sich ran.

"Wann müsst ihr denn wieder zurück?" fragte ich sie, da ich hoffte ich würde sie noch ein paar Tage sehen und außerdem lenkte mich Evet von der Nähe zu Leo ab. "Wir fliegen heute Nacht wieder." erwiderte mein Großvater, der mich den ganzen Abend ignorierte hatte und ich mich langsam fragte, ob ich ihn überhaupt hätte einladen sollen. "Dann wünsche ich euch beiden einen angenehmen Flug." lächelte ich Evet an, da ich ihr wirklich einen guten Flug wünschte und sah dann gleichgültig zu Massimo, der mich nur schwach anlächelte.

Leo zündete sich eine Zigarette an, als wir zu seinem Wagen gingen und ich dann kurz stehen blieb und wieder dran denken musste, dass wir beide nicht mehr nüchtern waren. Ich könnte sowieso nicht fahren, aber er konnte auch nicht mehr fahren.

"Leo, du hast getrunken." sprach ich ihn an und sah ihm dabei zu wie er sich zu mir umdrehte und er leise auflachte. "Nein meine Schöne, du hast getrunken. Ich hatte nur einen Drink." informierte er mich, bevor er mir die Wagentür aufhielt und er mich abwartend ansah.

Hatte er wirklich nur einen Drink? Ich hatte nicht wirklich drauf geachtet, da ich viel zu sehr drauf fixiert war, mich selbst so betrunken wie nur möglich zu machen.

Unelegant, wie eh und je, stieg ich dann langsam in seinen Wagen und sah ihm dabei in seine gelbgrünen Augen, die mich musterten und er dann die Tür schloss, bevor er dann selber einstieg.

Seine Zigarette nahm ich ihm ab, als er losfuhr und ich dabei achtete, seine Hand nicht wirklich zu berühren. Ich zog an der Kippe, die ich nun in der Hand hielt und ich die Asche dann aus dem Fenster stieß, bevor ich wieder zu Leo sah, der losfuhr ohne ein Wort zu sagen.

"Wir fliegen morgen weg." hörte ich Leo sprechen, als ich aus dem Fenster sah und ich meine Augen dann wieder zu ihm schweifen ließ. "Wohin?" wollte ich wissen und zog wieder an der Zigarette in meiner Hand, ehe ich den Rauch auspustete. "Weiß ich noch nicht." sprach er aus, was mich ehrlich gesagt verwirrte.


Die Kippe nahm mir Leo aus der Hand und dabei berührten sich unsere Hände leicht, was mich panisch die Hand wegziehen ließ und er leise anfing zu lachen, als er das sah.

"Ich weiß nicht, wo du gerne hinwillst."  sprach er weiter, was für mich nicht wirklich eine Erklärung war. Ich hatte ihn doch garnicht darum gebeten, irgendwo hinzufliegen. 

„Leonardo"Where stories live. Discover now