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LEONARDO



Weinend krallte sich die hübsche Frau an mir, bevor ich sah wie mein Bruder sie kopfschüttelnd losließ. "Wer ist das?" fragte ich ihn dann, ehe ich sah, wie ihr die Farbe aus ihrem sowieso schon sehr blassem Gesicht wicht. "Was?" hakte sie leise nach und löste ihre Hand von meiner, die ich noch immer festhielt und ich nicht verstand wieso diese Frau Gefühle in mir weckte. Ich erkannte ihr Gesicht gar nicht. "Leo, ich bins." sprach sie mich weinend an, bevor ich sah wie sie zu Gent sah, der auch nicht weiter wusste und sie mich dann wieder ansah. "Deine Frau." weinte sie und ließ mich an die Worte meines Bruders denken, die er vorher gesagt hatte. Schwangere Frau.

Ich sah an ihr runter, bevor ich meine Hand auf ihren Bauch legte und sie ihre zitternde kleine Hand auf meine legte. "Meine schwangere Frau?" hakte ich nach und vestand gerade nichts mehr. Überfordert sah ich meinen Bruder an, der nickte und mir damit zu verstehen gab, dass sie die Wahrheit sagte.

Die kleine brach in meinen Armen zusammen, bevor ich sah wie Gent sie auf das Bett legte, das neben meinem war. "Ich bin verwirrt." sprach ich aus, denn ich hatte nie vor wirklich zu heiraten. Das passte überhaupt nicht zu mir. "Ich merks. Erinnerst du dich an mich?" wollte er wissen und ihm sah ich den Schock auch an, aber in meinem Kopf existierte diese Frau nicht. Sie existrierte nicht, aber denoch überkam mich ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie ansah und ich gesehen hatte, wie sehr sie mich lieben musste. "Ja Gent." sprach ich aus und stand dann langsam auf, bevor ich wieder ins Bett gedrückt wurde von ihm.

"Ich hol dir erstmal einen Arzt. Vielleicht weiß er ja wie du dich wieder an sie erinnerst." sprach er und ließ mich zu der schwangeren schönen Frau sehen, die neben mir lag. Langsam stand ich auf und ging zu ihr rüber, bevor ich sie ansah. "Tut mir Leid Kleine aber ich weiß nicht wer du bist." sprach ich ehrlich und sah dann den Arzt reinkommen, ehe ich mich wieder setzte und er anfing mich zu untersuchen.

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"Das ist unser Schlafzimmer." sprach mich die Kleine an, als wir zuhause waren und sie noch immer weinte. Ihre grünen Augen sahen in meine, ehe sich ihre Brust hob. "Ich kann wo anders schlafen, wenn du das willst." sprach sie leise weinend und irgendwie tat mir das weh. Es tat weh und sowas hatte ich noch nie, das ich Mitleid mit einem Menschen hatte. "Für mich ist es kein Problem, wenn du hier schläfst." erklärte ich ihr, denn ich hatte das Gefühl, sie war wirklich fertig und das würde ihr den Rest geben.



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MARA



"Er ist nur verwirrt Mara. Er wird sich wieder an dich erinnern." sprach mich meine Schwiegermutter an, als ich weinend in der Nacht im Wohnzimmer saß, da ich Leo nicht wecken wollte. "Was wenn nicht?" fragte ich sie, denn ich hatte das Gefühl, ich hatte Leo verloren.

"Erinnerungen verschwinden nicht einfach, nur die Fähigkeit sie abzurufen. Außerdem macht ihr so einfach neue Erinnerungen zusammen. Sieh es als Chance. Wenn er sich wieder in dich verliebt, weißt du das er der Mann deines Lebens ist." sprach sie und ließ mein schluchzen nur lauter werden. "Und wenn er mich nicht mehr liebt?" fragte ich sie, denn ich hatte Angst davor. Angst nicht mehr die Frau für ihn zu sein, die ich davor war. "Dann war er nie der richtige für dich." sprach sie leise und nahm mich in den Arm. "Das hier hätte ich auch jeder meiner Töchter geraten, wenn ich welche bekommen hätte. Wenn ein Mann dich nicht wertschätzt und er dich nicht aus tiefstem Herzen liebt, dann geh Mara." sprach sie und ließ mich weinend in ihr Kleid griefen. "Aber gib ihm erstmal die Chance, seine Gedanken zu ordnen und vielleicht erinnert er sich wieder an dich. Und wenn nicht, dann gibg ihm die Chance dich wieder zu lieben." sprach sie und hatte Recht, aber ich war leider nicht so geduldig, wenn es um Leo ging.

"Wo warst du?" fragte er mich, als ich ins Zimmer kam und er auf sein Handy sah. "Ich war kurz unten, wieso bist du schon wach? Du sollst dich ausruhen Leo." sprach ich ihn besorgt an, ehe er leise auflachte und mich ansah. "Bist du immer so überfürsorglich, wenn es um mich geht?" fragte er mich und ließ mich rot werden, denn anfangs war ich es sicher nicht aber jetzt machte ich mir eben immer Sorgen um ihn. "Ja aber das stört dich eigentlich nicht." erklärte ich ihm und hörte sein leises lachen, wovon ich eine Gänsehaut bekam. Langsam setzte ich mich ins Bett und kroch unter die Decke. "Und ich?" fragte er mich und ließ mich fragend in sein Gesicht sehen. "Mache ich mir normalerwiese Sorgen um dich?" wollte er wissen, bevor mir eine Träne wieder runterlief und ich dann aber leise lachte. "Immer. Du führst sogar buch darüber, wie viel ich esse und wann." sprach ich und sah in sein verstörtes Gesicht, aber es war nun mal so.

"Dann muss ich dich ja wirklich lieben." sprach er und legte sich wieder hin. "Ja du hast mich sehr geliebt Leo und ich dich." sprach ich ehrlich und sah seine hellen Augen die in meine sahen. "So sehr das du das Krankenhaus nie verlassen hast." stellte er fest, bevor ich einmal nickte und er nach meinem Arm griff und mich zu sich runterzog. "Dann hoffe ich das ich mich wieder an dich erinnern kann." sprach er leise, während ich diese Nähe in diesem Moment nur noch genoss, auch wenn er damit vermutlich nichts anfangen konnte.

„Leonardo&quot;Where stories live. Discover now