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MARA

"Lorena." rief ich nach Gent's hübscher Frau, als sie gerade in einen Gang abbiegen wollte und sie dann stehen blieb, als sie meine Stimme hörte. Sie drehte sich lächelnd zu mir um, während ihre braunen Haare dabei nach hintn schwangen. "Ja?" fragte sie mich und kam mit langsamen Schritten auf mich zu, bis sie vor mir zum stehen kam. "Ich hab mich schon wieder verlaufen. Kannst du mir vielleicht alles einmal zeigen, damit ich nicht ganz verloren hier bin." bat ich sie leise und beschämt, da es schon das fünfte Mal war, das ich den falschen Gang genommen hatte. "Gerne." strahlte sie mich an und harkte sich dann bei mir an, ehe sie direkt anfing mir alles zu erklären.

"Da vorne saufen sie immer, wenn sie mal einen schlechten Tag haben oder sie unter sich sein wollen." erklärte sie mir und stieß die Tür eines Zimmers auf. Eine Bar. Gott ich hätte mir so gern eine Flasche mitgenommen aber das würde ich vielleicht machen, wenn ich alleine nochmal herkomme. Falls ich diesen Raum je wieder wiederfinde, in diesem Layrinth von Türen und Gängen.

"Außer Leo, der trinkt fast nie." informierte sie mich und schien ihn besser zu kennen, was wegen ich sie erstmal nur ansah. "Wie gut kennst du Leo?" fragte ich sie dann direkt, was sie zu mir sehen ließ. Leise fing sie an zu lachen, bevor sie kaum merklich den Kopf schüttelte. "Nicht so gut wie du wahrscheinlich denkst. Leo redet nicht gerne und schon gar nicht über sich selbst." erklärte sie mir und das konnte ich mir gut vorstellen. Selbst auf unseren Flitterwochen musste ich aufpassen, was ich ihn fragte, da ich ihm nicht zu nahe treten wollte. Meinem eigenen Mann.

Wir gingen die Gänge weiter und ich fragte mich wirklich, wie sich Lorena das ganze hier merken konnte. Ich war nämlich mehr als verwirrt.

"Das hier ist quasi das Wohnzimmer." erklärte sie mir, als sie durch eine riesen Tür ging und ich Leo's Eltern, auf dem Sofa sitzen sah. Ihre Blicke ließen die beiden zu uns schweifen, während ich versuchte ihren Blicken so gut es ging immer auszuweichen.

  "Mara." sprach mich sein Vater an, dem ich aus dem Weg ging eigentlich, weil er genau so furchteinflösend aussah wie seine Söhne. Vermutlich sogar schlimmer als die, denn er machte mir fast genau so große Angst wie Leo manchmal. Schwach lächelte ich ihn an, bevor ich zu ihm ging und ich fragend zu ihm sah, da er mich sonst kaum ansprach. Was ich ehrlich gesagt auch super finde.

"Leo ist ein paar Tage unterwegs und kommt erst in zwei Tagen wieder." erklärte er mir, was mich fast zum lachen brachte. Ich war Leo vielleicht körperlich näher gekommen, aber das bedeutete sicher nicht, dass ich nachgefragt hätte, falls er einfach nicht gekommen wäre heute Nacht. "Danke." bedankte ich mich trotzdem bei ihm, da er es sicher freundlich gemeint hatte.

"Wo ist er denn?" fragte ich dann trotzdem, da es mich nun doch interessierte wo er sich rumtrieb, während ich keinen Schritt ohne Sicherheitsmann aus dem Haus machen durfte. "In Columbien." lächelte mich seine schöne Mutter an und ließ mich nur einmal leicht nicken. Ich konnte es mir bestens vorstellen, was er da tat und wieso er da war.

"Ist er alleine hin?" für die Frage könnte ich mir wirklich eine verpassen, aber ich wusste ja wie gefährlich sein Leben war und irgendwie wollte ich nicht, dass er alleine da war. Allein die Tatsache, dass ich mir gerade Sorgen machte, beunruhigte mich ungemein. Warum war es mir nicht einfach egal. Im besten Fall starb er und ich würde wieder nachhause können. "Nein, Gent und Denis sind dabei." sprach sein Vater schmunzelnd aus, was mich wieder nur nicken ließ und ich das so stehen ließ.

"Hier kannst du trainieren, wenn du Lust hast." erklärte sie mir als wir weitergingen und ich Anastasio und Theo erkannte, die gerade fertig waren scheinbar und sie halbnackt auf uns zukamen. Die beiden waren fast genau so gut gebaut wie Leo.

„Leonardo"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt