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LEONARDO


Fragend sah die Frau sie an, als sie Mara fragte ob sie was essen wollte und ich sie selber ansah dabei, da sie heute Morgen schon nichts gegessen hatte.

"Nein, danke." sprach sie leise aus, bevor sie sie leicht anlächelte und sie dann wieder aus dem Fenster sah. "Iss, du hast gestern schon kaum was gegessen." forderte ich sie auf und sah ihre schönen Augen die sie zu mir schweifen ließ und sie einmal tief durchatmete.

Sie schien zu überlegen. Sie überlegte wohl, was sie mir gleich wieder für nen Spruch drücken würde.

Abwartend sah ich sie an, als sie sich wieder der Frau zuwandte und sie ihr den Teller aus der Hand nahm, bevor sie ihn vor sich auf den Tisch stellte. "Dankeschön." lächelte sie die Frau an, die sofort verschwand und sie auf den Teller starrte.

"Ich habe keinen Hunger." sprach sie dann leise aus, ehe sie mich wieder ansah und ich ihr ansah, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrechen würde, was mich lieber wegsehen ließ. 

"Wir fliegen knapp 12 Stunden. Willst du dich den ganzen Flug lang benehmen wie ein trotziges Kind?" fragte ich sie, da sie mir manchmal so vorkam. Ihre Augen ließ sie zu mir schweifen, während sie mir dann tief in meine Augen sah.

"Genau das will ich. Ich bin nämlich genau das. Ein kleines trotziges Kind." erwiderte sie patzig, was mich die Augenbraue heben ließ und ich Anastasio leise lachen hörte. "Aber wenn dir das nicht passt, dann wird mich doch einfach rua saus dem Flugzeug. Wäre mir auch lieber." zickte sie weiter und ließ mich leise auflachen. Sie hatte ganz offensichtlich etwas getrunken gestern Nacht, nachdem ich wieder gekommen war mit Anastasio.

"Nach unserer Hochzeit, tu ich dir vielleicht den Gefallen." sprach ich dann aus, bevor ich lieber wegsah von ihr und ich meinen Brüdern ansah, dass sie sich ihr Lachen verkniffen. Sie wussten genau, dass ich so sonst niemanden mit mir sprechen ließ. Etwas geschockt sah sie mich an, was mich nun lächelnd in ihr hübsches Gesicht sehen ließ.

Langsam stand sie auf, als sie an mir vorbei gung und ich sie nur ansehen konnte, so schön wie sie war und sie hier ohnehin nirgendwohin konnte.

"Ich muss pinkeln." sprach sie zickig aus, als ich sie scheinbar zu lange angesehen hatte. "Willst du mir dabei vielleicht auch noch zusehen?" sprach sie zickig aus, bevor sie dann in die falsche Richtung ging und ich wirklich für einen Moment leicht irritiert war, mich dann aber wieder fing.

Diese Frau würde mich sicher wahnsinnig machen. Das wusste ich spätestens nach diesem Satz.

 "Falsche Richtung." rief ihr Theo hinterher bevor sie stehen blieb und sich dann umdrehte und dann wieder an uns vorbei ging ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

"Bist du dir wirklich sicher Leo?" lachte Denis leise, als sie die Tür zugeschmissen hatte und ich vermutete, dass sie so schnell nicht wieder kommen würde. Leise musste ich lachen, denn ich war entweder wirklich durchgedreht oder lebensmüde, aber ich wollte keine andere Frau als sie.

"Wenn sie nicht meine Frau wird, dann heirate ich garnicht." erklärte ich meinen Brüdern und meinte es genau so. Außer bei ihr, habe ich bisher noch nie auch nur mit dem Gedanken gespielt eine Frau zu heiraten.

"Mama wird sich freuen. Hast du ihr das schon erzählt?" hakte Anastasio nach, was mich zum lachen brachte, denn die Musterschiegertochter, würde sie sicher nicht abgeben. "Ja, sie kanns kaum erwarten sie kennenzulernen." antwortete ich ihm und wusste, dass würde ein interessantes kennenlernen werden zwischen den beiden.

Meinen Blick ließ ich zu ihr schweifen, als sie nach einer Ewigkeit wieder zurück kam und sie sich wieder neben mich setzte.

Ihre kleine Hand bewgte sie zu ihrer Handtasche, bevor sie ihre Kippen rausholte und sie dann das Feuerzeuf in die Hand nahm, dass auf dem Tisch lag und sie sich eine Zigarette anzündete.

"Ich brauche einen Aschenbecher, bitte." lächelte sie die Stewardess freundlich an, die gerade vorbeilief und sie einmal leicht nickte, ehe sie weiterging.

"Ihr seid richtige Snobs." stellte sie klar, was sie von uns hielt und uns damit zum lachen brachte. Snobs. So hat uns bisher auch noch keiner genannt. "Wir sind versnobt?" fragte Denis sie leise lachend, woraufhin sie an ihrer Zigarette zog und sie dann einmal leicht nickte.

"Ja. Muss das alles hier sein? Könnt ihr nicht wie alle anderen auch normal fliegen? Die erste Klasse tut es auch." sprach sie aus, während sie mich ignorierte und ich sie nur ansehen konnte. "Wären wir normal geflogen, könntest du nicht rauchen." erklärte er ihr und zündete sich dann selber ebenfalls eine an. "Außerdem bestehen wir auf unsere Privatsphäre." sprach er weiter, bevor sie ihren Blick wieder aus dem Fenster schweifen ließ.

Irgendwann schlief sie dann ein, da sie nichts zu tun hatte und ihr Handy hier nicht funktionierte. Ihren Kopf hatte sie auf meine Schulter gelegt, was sicher daran lag, dass sie vorher schon im Halbschlaf war und es mehr als unbewusst geschehen ist. Ich nahm das trotzdem gerne und dankend an, da sie mir bisher aus dem Weg ging und auch meinen Blicken wich sie immer so gut es ging aus.

Da ich nicht wollte das sie heute nochmal aufwacht trug ich sie ins Bett in einer neben Kabine und legte sie da rein. Während ich ihr die Decke drüber warf, sah ich mir meine wunderschöne Verlobte nochmal genauer an. Als hätte ich sie bisher nicht schon detailiert genau gemustert.

Ihre schwarzen lockigen Haare die ihr normalerwiese bis zu ihrem Arsch gingen, hatte sie sich zu so einem Bommel zusammengebunden, der ihr genau so gut stand, wie ihre offenen Haare. Sie hatte grüne Augen die schon fast leuchteten und mich einfach nicht wegsehen ließen, wenn sie mich ansah und ich gerade froh war, dass sie sie geschlossen hatte. Ihre vollen rosa Lippen hatte sie leicht geöffnet weshalb ich lieber aufstand und wieder zu den anderen ging.

"Glaubst du sie schläft durch, bis wir da sind?" fragte mein Bruder mich, was mich für einen Moment zu ihm sehen ließ. "Ich hoffe es." erwiderte ich, bevor ich mich wieder setzte und ich selber noch mit dem ganzen klar kommen musste, auch wenn ich mir sicher war, dass es die rihtige Entscheidung war. "Fängt ja gut an." sprach er leise lachend aus, was mich mitriss und ich kaum merklich den Kopf schütteln ließ, denn es war nicht so, dass ich sie nicht gerne hier wach hatte.

Es war nur so, dass sie die nächsten Tage vermutlich kaum schlafen würde und sie es wenigstens jetzt tun sollte. Außerdem brauchte sie sicher eine Pause von mir.

"Fragt ihr euch auch, wo ihre Mutter war?" fragte Anastasio uns dann, der sich Gedanken gemacht hatte. "Bei ihrer Familie stelle ich mir noch mehr Fragen." gab ich von mir, da ich noch immer nicht wirklich klar kam damit, dass ihr Vater das zugelassen hat.

Ich mein, das hätte nichts geändert. Ich hätte sie mitgenommen, auch wenn nich jeden hätte masaktieren müssen, aber diese Gleichgültigkeit in seinem Gesicht, als sie ausgeflippt ist. Er hatte keinen Moment gezögert, so als hätte er nur auf so eine Situation gewartet.

"Er hat sie einfach verkauft." kam es von Denis, der an dem Abend genau so baff war wie ich, als er einfach ja gesagt hatte und ich wenigstens damit gerechnet hatte, dass er sie fragen würde.

"Sie hatte Ansgt vor ihm." fiel auch Theo auf, was mich zu ihm sehen ließ und ich diese Angst in ihren Augen vergessen wollte. Aber so schnell würde ich das nicht vergessen, denn mich sah sie auch so an.

"Vor mir auch." sprach ich leise aus, da es mir alles andere als gefiel, dass sie mich so ängstlich ansah. "Mach ihr doch klar, dass sie die nicht haben muss." sprach Gent aus und nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Erst wenn sie ja gesagt hat." erklärte ich ihm, denn ich wartete auf diesen Tag, seit ich sie gesehen habe. Seit ich ihre Stimme gehört hatte und auch seit ich gesehen hatte, wie mitgenommen sie aussah und sie unter Drogen war, als sie sich bei uns vorgestellt hatte.

"Meine Frau wird ihr das bis dahin vielleicht stecken." kam es dann wieder von ihm, was mich leise lachend zu ihm sehen ließ und ich ihn breit grinsen sah, da er sich freute, wieder zurück zu kommen.

"Ich sag ihr, sie soll es erstmal für sich behalten." sprach er dann aus, ehe ich leicht nickte.

„Leonardo"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt