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MARA



Meine Augen klebten an Leo's schönen Augen, die über meinen Körper fuhren und er mir dann wieder in die Augen sah.

Das Nachthemd, dass ich anhatte und mir gerade mal knapp über den Hintern ging, schob ich hoch und zog es mir dann komplett über den Kopf, bevor ich nur noch in einem passenden Slip vor Leo lag, der mir wie es aussieht wirklich zusehen wollte und es mir eigentlich schon peinlich war, aber andrerseits war er mein Mann und hat mich schon so oft nackt gesehen.

Mit meinen Händen strich ich über meine Brüste, die Leo so liebte und sich immer so viel Zeit für die beiden nahm. Meinen Blick ließ ich zu ihm schweifen, während ich ihm ansah, dass er nicht lange durchhalten würde und sich selber um die beiden kümmern wollte.

Mit meiner Hand fuhr ich dann langsam unter meinen Slip und sah seine Brust, die sich hob und wieder senkte.

 "Zieh ihn ganz aus." forderte mich Leo's raue Stimme auf, die mir mal wieder zeigte, wie dominant dieser Mann war. Leise fing ich an zu lachen, als ich ihn mir runterzog und ihn Leo zuwarf, ehe ich mich auf den Rücken legte und ich sicher rot war, während ich die Beine breit machte für ihn und er alles sehen konnte.

"Mach weiter Mara." sprach er und klang dabei auffordernd. Im Alltag fand ich das nicht immer gut aber im Bett liebte ich diese Art an ihm.

___

"Wie lange willst du hier bleiben?" fragte mich Leo, als wir aus der Dusche kamen und uns hinlegten, da ich totmüde war und er mich nicht alleine lassen wollte, weswegen er sich noch ins Bett mit mir legte. "Ich will morgen wieder abreisen." erklärte ich ihm ehrlich und sah ihn dabei an.

 "Ich dachte du willst länger bleiben." erklärte er mir und eigentlich würde ich gerne bleiben aber irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. Es fühlte sich nicht mehr wie mein Zuhause an. Auch wenn Papa noch leben würde, würde sich das nicht mehr so anfühlen. 

Leo war zu meinem Zuhause geworden und deswegen wollte ich nicht länger bleiben.

Ich fühlte mich so fremd in diesen vier Wänden, in denen ich aufgewachsen war.

"Nein ich will irgendwo anders hin, wenn wir uns die Zeit noch nehmen können, außer du musst Zuhause etwas erledigen." erklärte ich ihm und sah seinen Mundwinkel zucken, was mich überrascht aussehen ließ, da ich nicht ganz verstand wieso er das witzig fand. "Weil du es endlich auch dein Zuhause nennst." sprach er leise aus, als er mir die Überraschung ansah und ich mit roten Wangen in sein Gesicht sah.

Er freute sich drüber, dass ich mein neues Zuhause akzeptiert habe.

"Bis wir diesen Francesco finden, bleiben wir da wo du willst." sprach er, woraufhin ich einmal zufrieden nickte, da ich schon eine Idee hatte. "Warst du schon mal in Venedig?" fragte ich ihn, da ich die Stadt immer sehr schön fand, als ich früher mal da war. Leicht schüttelte er den Kopf, bevor ich mich entschied. "Dann will ich nach Venedig." erklärte ich ihm und hörte ihn leise lachen. 

"Aber ich steig in keine Gondel, nur damit du Bescheid weißt." sagte er und ließ mich lächeln, da er das jetzt vielleicht noch sagte, aber er seine Meinung noch ändern würde. 

Da war ich mir sicher. 

Er würde mich nicht enttäuschen.

___


"Ich hätte gerne die hellen Pfingstrosen." sprach ich die Dame an, bei der ich mir noch ein paar Blumen holen wollte, damit ich sie auf sein Grab legen konnte. "Einen größeren Strauß bitte." bat ich sie und sah sie einmal nicken, bevor ich zu Leo sah, der mich ansah während ich in dem kleinen Blumenladen rumlief und mich umsah.

"Warum Pfingstrosen?" wollte Leo wissen, als ich ihm die Blumen in die Hand drückte und wir langsam zum Friedhof liefen, da ich mich nochmal kurz bei meinem Vater verabschieden wollte, ehe wir gingen. "Damit er weiß, wer sie ihm geschenkt hat. Es sind meine Lieblingsblumen." erklärte ich ihm ehrlich und sah ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht.

"Wartest du hier auf mich?" wollte ich wissen, als ich ihn ansah und ich ein paar Minuten alleine brauchte. "Hier?" hakte er nach und ließ mich einal nicken. "Ich bin hier, falls du mich brauchst." sprach er und legte seine weichen Lippen auf meine Wange, bevor ich langsam zum Grab meines Vaters lief.

Vor seinem Grab blieb ich stehen und ließ meinen Blick nochmal zu Leo schweifen, der gerade eine rauchte.


Papa.

Sprach ich leise und wusste er würde diese Worte nie hören aber ich konnte ihm das nicht sagen, da wir nie diese Art von Beziehung zu einander hatten.


Ich weiß, ich hab dir das fast nie gesagt aber ich hab dich geliebt.

Sprach ich weiter, während ich fühlen konnte wie Tränen mir übers gesicht liefen. Was für ein beschissener Vater er auch war, er war trotzdem mein Vater und die Tränen hatte er verdient.

Ganz egal was alle anderen darüber dachten.


Ich weiß auch dass du mich geliebt hast, auch wenn du mir das auch nie gesagt hast. Es tut mir Leid, dass ich dich nicht auf meiner Hochzeit haben wollte und auch für jedes Mal, wenn ich dir vorgeworfen habe, dass du eine Enttäuschung als Vater warst, das warst du nämlich nicht.

Auch wenn du mir fehlen wirst und ich vermutlich nie wieder nachhause kommen werde, will ich das du weißt dass es mir bei Leonardo sehr gut geht und ich weiß, dass ich mit ihm an meiner Seite, diese Trauer überstehen werde. Nicht nur diese trauer, ich weiß das ich niemand anderen brauche, damit es mir irgendwann wieder gut geht, deswegen wollte ich mich mit meinen Lieblingsblumen bei dir bedanken.

Danke, das ich ihn heiraten musste, denn ich liebe ihn. Und dich auch Milan. Ich hoffe du bist jetzt an einem besseren Ort und wachst über mich und auch über Evet und euer Baby.


Sprach ich leise weiter und kniete mich dann runter, um die Blumen auf sein Grab zu legen, bevor ich mich umdrehte und dann auf Leo zuging. Seine Hand streckte er mir aus, die ich ergriff und hochsah zu ihm.

"Hast du dich verabschiedet?" wollte er wissen, als er runtersah zu mir. "Ja, ich denke er findet seinen Frieden." sprach ich und lächelte Leo an, der mir mehr Kraft gab, als ich gedacht hätte. 


„Leonardo"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt