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LEONARDO


Weinend saß Mara neben mir im Flieger Richtung Italien, da wir zur Beerdigung ihres Vaters wollten und ich nicht wusste, wie ich ihr helfen sollte. Meine Augen ließ ich zu ihr schweifen, als ich sie schluchzen hörte und sie aus dem Fenster sah.

 "Mara?" sprach ich sie an, da sie schon seit Stunden nichts gesagt hatte und mir ihre Stimme fehlte. Ihre Augen ließ sie zu mir schweifen. "Wollen wir uns etwas hinlegen? Du siehst müde aus." fragte ich sie, als ihr wieder eine Träne runterlief und mein Herz das nicht mitmachte, sie so ansehen zu müssen.

"Ich kann nicht schlafen" informierte sie mich leise, ehe ich nach ihrem dünnen Arm griff und sie zu mir zog. "Versuch es wenigstens." sah ich in ihre schönen Augen. "Bitte. Mir zu Liebe." bat ich sie dann noch und sah sie einmal leicht nicken.

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Mara schlief noch, als wir ankamen, deswegen ließ ich sie schlafen und trug sie ins Auto, bevor ich losfuhr und ich wusste, das wird ein hartes Wochenende für sie.  Auch wenn ich es nicht wirklich verstand, da die beiden ein komisches Verhältnis hatten aber ich wusste, dass sie Milan trotzdem liebte.

"Wir sind ja schon da." sprach sie mich an, als wir fast in ihrem Elternhaus waren und sie scheinbar wach geworden war. "Ja ich wollte dich nicht wecken." sprach ich meine wunderschöne Frau an, die zu mir sah und mehr als traurig aussah, während ich auf das Anwesen fuhr, in dem sie früher mal gelebt hat.

"Ich glaub ich schaff das alles nicht." sagte sie leise, als wir anhielten und sie nach meiner Hand griff in die sie ihre langen Nägel krallte. "Wenn es dir zu viel wird, fahren wir wieder." erklärte ich ihr, da ich nur ihretwegen hier war. Nicht um diesem Mann, nachzutrauern.

"Außerdem bin ich bei dir und Anastasio und Evet sollten auch bald da sein." erklärte ich ihr und musste jetzt an dieses  Kind denken. "Er oder Sie wird ihren Vater nie kennen lernen." sprach sie genau meinen Gedanken aus, ehe sie die Tür aufstieß und tief durchatmete.

Langsam stieg sie aus, was ich ihr nachtat und dann ihre Hand nahm, in die fest griff und sie hoch zu mir sah und wenigstens aufgehört hat zu weinen.

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"Was macht sie da?" wollte mein Bruder von mir wissen, als ich eine rauchte und Mara ansah die im Garten saß und einfach nur ins Leere sah. "Ich weiß nicht." sagte ich da ich es wirklich schwer fand, eine trauernde Frau zu trösten. "Aber ich geh mal runter." informierte ich ihn und ging dann langsam auf sie zu.

"Darf ich dir Gesellschaft leisten?" fragte ich sie, da sie vielleicht Ruhe wollte und ich ihr nicht auf die Pelle rücken wollte. "Seit wann fragst du mich sowas?" wollte sie wissen, als sie zu mir sah und nicht weinte, was mich erleichterte.

"Seit ich nicht weiß, wie ich dir helfen kann Mara. Ich weiß nicht ob du meine Nähe willst oder vielleicht etwas Abstand brauchst." erklärte ich ihr ehrlich und sah sie leicht auflachen. "Ich brauch keinen Abstand von dir Leo, du hilfst mir indem du einfach so zu mir bist, wie sonst auch immer." erklärte sie mir schwach lächelnd, bevor sie aufstand und zu mir kam und sich dann auf mein Bein setzte.

"Aber hör auf mich so anzusehen, das nervt mich." gab sie von sich, was mich verwirrt in ihr hübsches Gesicht sehen ließ. "Als würde ich dir Leid tun. Ich hasse Mitleid." fuhr sie fort und ließ mich leicht auflachen.

 "Meine eigene Frau darf mir nicht Leid tun?" fragte ich sie und sah ihre Augen die in meine sahen. "Nein darf sie nicht." erwiderte sie wieder und ließ mich tief durchatmen. "Doch darf sie und wird sie auch immer, wenn ich dich so sehe." erklärte ich ihr und sah sie leicht lächeln.

"Ich liebe dich." sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufstand.

"Wohin willst du?" fragte ich sie als sie gehen wollte. "Ich muss noch an etwas arbeiten für Morgen." erklärte sie mir leise. "Woran denn?" wollte ich von meiner hübschen Frau wissen, die sonst nie arbeitete oder auch nur in die Richtung dachte.

 "Das siehst du Morgen bei der Trauerfeier." sagte sie und lief dann ins Haus, während ich ihr nachsah.

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"Das hier oder eher das da?" fragte sie mich, als sie sich anziehen wollte und mir zwei schwarze Kleider hinhielt, die mir beide viel zu offen waren. "Keins von beiden. Das ist zu Sexy für eine Beerdigung." informierte ich meine Prinzessin, die kurz auflachte.

"Aber mein Vater kannte mich doch genau so. Ich glaub ihm hätte das hier gefallen." sagte sie und legte eins von beiden weg, bevor sie das andere hochhielt und ich heute vermutlich trinken musste um keine Szene zu machen. Ihr zu Liebe.

Ich sah ihr dabei zu wie sie sich das enge schwarze Kleid anzog und mir dann den Rücken zuwandt, damit ich ihr den Reißverschluss hochzog.

"Geht es dir gut?" fragte ich sie als ich meine Hände an ihre Taille legte und ihr einen Kuss auf ihre Locken gab, bevor ich meine Lippen auf ihren nackten Hals drückte. "Ja, ich glaub schon." drehte sie sich zu mir um und atmete tief durch.

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"Milan's Tochter hat etwas für ihren Vater vorbereitet." sprach ihr Großvater als er eine trauerrede gehalten hatte und sie dann aufstand und sie mit langsamen Schritten zu ihm ging und ihn in den Arm nahm. "Danke." bedankte sie sich bei ihm und sah dann zu den Gästen.

"Hallo erstmal alle zusammen." lächelte sie schwach als sie anfing zu sprechen. "Mein Vater und ich waren ein komisches Duo, dass nicht wirklich miteinander konnte aber ohneeinander konnten wir noch viel weniger." sprach sie weiter. "Deswegen wollte ich mich angemessen bei ihm verabschieden und denke es hätte ihm gefallen." lächelte sie leicht und lief dann langsam auf einen Flügel zu, bevor sie sich dran setzte.

Mara fing langsam an zu spielen und es klang wirklich traurig. Diese Melodie die sie spielte und die ganze Kapelle einnahm, klang so unglaublich traurig, während ich sie nur ansehen konnte und ich sah das sie weinte während sie spielte. So unglaublich schön spielte und ich nicht mal wusste, dass sie überhaupt spielte.

Minutenlang spielte diese wunderschöne Frau, die da vorne aussah wie ein Engel und es auch so klang als würde ein Engel spielen. Als sie zum Ende kam, wischte sie sich ihre Tränen weg und lächelte dann, ehe sie aufstand.

Langsam kam mein Engel wieder zu mir, bevor sie sich zu mir setzte und sie mich ansah. "Wie fandest du es?" wollte sie leise wissen, als einer seiner Brüder vorlief und ich sie ansah. "Traurig und wunderschön." antwortete ich ihr ehrlich, ehe sie leicht lächelte und ich ihre Hand nahm, die leicht zitterte und meine Lippen auf ihren Handrücken drückte.

„Leonardo"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt