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LEONARDO


Warum weinte Mara denn jetzt? Das wollte sie doch bisher die ganze Zeit. Sie wollte doch wieder nachhause und weg von mir kommen, deswegen verstand ich ihre Tränen gerade nicht wirklich.

Eine Antwort, bekam ich von meiner hübschen Frau jedenfalls nichts. Schweigend sah sie auf dem Fenster, während ich weiterfuhr und ich sie immer wieder tief durchatmen hörte.

Die Frau war der Wahnsinn. Ihre Tränen drückte sie runter, weil sie zu Stolz war vor mir zu weinen. Sie war zu Stolz um mir zu zeigen, dass sie manchmal schwäche zeigte, auch wenn es nicht wirklich schwäche war.

Mara sah mich an während ich sie hochtrug und sie weiß Gott wie lange nicht laufen kann, ohne schmerzen dabei zu haben. Der Gedanke alleine ließ mich innerlich durchdrehen, da ich nicht da war. Ich war nicht da und hatte sie nicht beschützt. Ich war nicht besser als ihr beschissener Vater es war.

 Zugedröhnt sah sie mich an. Dieser Blick in ihren Augen ließ meinen Puls steigen, weil ich nicht in der Lage war, meine eigene Frau zu beschützen.

"Eine Penthouse Apartment." stellte sie fest als ich sie erstmal aufs Sofa setzte. Ihre Augen schweiften einmal durch den Raum bevor sie mich wieder ansah und irgendwas sagen wollte. Aber sie traute sich das scheinbar nicht. Vielleicht wollte sie es mir auch einfach nicht sagen, was ich mir bei ihr eher vorstellen konnte.

"Sprich." forderte ich sie auf und kniete mich vor sie damit sie nicht hochsehen musste. "Du willst mich nicht mehr?" fragte sie mich während ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen. Ich sah ihr in ihre wunderschönen Augen bevor ich ihr Gesicht in meine Hände nahm und ihr diese Tränen wegstrich. Selbst weinend war sie wunderschön, aber kein Vergleich zu ihrem unglaublich schönem Lachen.

 "Das ist es nicht, aber du kannst nichtmal mehr laufen." erklärte ich ihr, weil ich sie wollte. Mehr als alles andere auf dieser Welt wollte ich diese schöne Frau. Diese Frau die mich so unglaublich beeindruckte.  Diese Frau, die mich wortwörtlich in den Wahnsinn trieb mit ihrer Art und ihrer Schönheit.

"Und in Italien könnte ich es wieder?" fragte sie mich leise und brachte mich etwas durcheinander mit ihrer Frage und auch damit, dass sie mir zu verstehen gab, dass sie nicht wieder zurück wollte.

"Da würde es dir vielleicht damit besser gehen." erklärte ich ihr und sah ihr dabei zu wie sie leise weinte, aber ich ging davon aus, dass sie mit dem ganzen was passiert war, bei ihrer Familie besser damit klar kam.

"Leo ich will nicht wieder zurück." gab sie leise zu was mich die Augenbraue heben lies, da sie sich mit Armen und Beinen dagegen gewehrt hatte mich zu heiraten. "Du willst meine Frau bleiben?" fragte ich sie überrascht und sah sie leise auflachen, als sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht strich. "Ich weiß es nicht aber du bist anders, als ich es erwatet habe." erwiderte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Anders?" wollte ich wissen und konnte mir bestens vorstellen, was sie gedacht hat wie ich bin, denn genau so war ich. Nur nicht zu ihr. 

"Ja, du bist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Du interessierst dich für mich und weißt so viel über mich in so kurzer Zeit." sprach sie leise aus, als ihre Wnagen rot wurden und ich leise lachen musste, da sie das nicht zu kennen schien. Sie hatte scheinbar wirklich noch nie einen Mann, der sich so sehr für sie begeistert hatte und das tat mir Leid für sie, denn sie hatte das ganz eindeutig verdient.

"Ich überleg es mir Mara." eriwderte ich dann und wollte sie eigentlich bei mir haben. Ich wollte sie auch nicht wirklich dahin zurück bringen, aber vielleicht würde ich keine andere Wahl haben, wenn es um ihre Sicherheit ging. 

Sie nickte nur schwach bevor sie wieder wegsah.

Eine Zeit lang lag sie auf dem Sofa und hatte ihren Kopf auf mein Bein gelegt, was mich zu ihr runter sehen ließ und sie in Gedanken war. Deswegen streichelte ich über ihre Haare, was sie gerne zu haben schien, denn sie entspannte sich und schlief irgendwann auch ein. Ich trug meine kleine Mara dann in unser Schlafzimmer und legte sie da ins Bett, bevor ich das Zimmer verließ und meinen Bruder anrufen musste, der mich vorher angerufen hatte.

"Wie geht es ihr?" fragte mich Anastasio, als er ran ging und ich tief durchatmete. Ich schuldete ihm eindeutig etwas, wenn nicht sogar alles, da er mir wirklich selbst in den tot gefolgt wäre und sie zu meinem Glück lebend da raus geholt hatte. "Besser, sie hat Schmerzmittel bekommen." erklärte ich ihm und würde alles dafür tun, damit ich ihr diesen Schmerz abnehmen konnte.

Konnte ich nur leider nicht. Das einzige das ich tun konnte, war ihr versuchen das ganze so angenehm wie möglich zu machen.

"Weißt du schon irgendwas?" fragte ich ihn, da ich nicht davon ausging, dass es ein Zufall war. Es war ein zu großer Brand, als das man ihn nicht hätte früher bemerken können. Deswegen ging ich von etwas weit schlimmerem aus. "Nocht nichts. Ich schreib dir, wenn ich mehr weiß. Bleibst du bei ihr?" wollte er von mir wissen. "Ja." antwortete ich ihm dann schließlich, da ich nicht weg wollte von ihr, solange ich nicht sicher war, dass sie sicher war.

"Mama kümmert sich um die Angestellten und schickt sie dir dann." erklärte er mir und erleichterte mich, denn sie war genau so aufgewachsen. Verwöhnt.  "Schläft sie?" wollte er wissen ließ mich wieder zu ihr sehen. "Ja wie ein Engel." lachte ich leise als ich daran dachte, dass sie mich garnicht so Scheiße fand, wie ich dachte. "Wir kommen vielleicht morgen vorbei." sagte er und legte dann auf.

___

"Wie geht es dir Schätzchen?" fragte meine Mutter Mara, als diese endlich aufgewacht war und sie verschlafen nach mir gerufen hatte. "Ich glaube ganz gut." antwortete sie ihr leise, bevor sie die Schmerzmittel nahm, die ich ihr auf den Tisch gelegt hatte.

Nachdem auch meine Mutter Mara besorgt angesehen hatte, wandte sie sich an mich, als ich mich neben Mara setzte und sie zum Fernseher sah.

"Ich brauche dich heute kurz." sprach meine Mutter mich an, was mich von Mara wegsehen ließ. Wieder sah ich meine schöne Frau an, die zu mir nun sah und sie mir scheinbar ansah, dass ich sie nicht alleine lassen wollte. "Geh ruhig. Ich komme ein paar Stunden alleine klar." lächelte sie mich schwach an. "Aber ich brauche dein Handy, sonst langweile ich mich nur." erklärte sie mir, als sie nach meinem Handy griff, dass ich gerade in der Hand hatte.

"Ich brauche nicht lange." versicherte ich ihr und legte meine Lippen sanft auf ihre, bevor ich mich von ihren perfekten Lippen langsam wieder löste. "Ich besorge dir ein neues." informierte ich sie, als sie sich gerade an meinem Handy zu schaffen machte und ich mich fragte, was genau sie darin suchen wollte. 

"Ich dachte du willst dir das ganze vielleicht auch ansehen." erklärte sie mir und hatte Recht, denn ich wollte mir das ganze selber auch ansehen. Nur wollte ich halt nicht, dass Mara alleine zurück blieb. "Will ich auch, aber ich lasse sie ungerne alleine, nach all dem" erklärte ich ihr, als ich in meinen Wagen stieg und sie neben mir einstieg.

"Du hast sie wirklich gern." stellte meine Mutter fest, bevor ich leise anfing zu lachen. Es war bei weitem mehr, als sie nur gern zu haben, nur verstand ich nicht, wie das überhaupt möglich war. Irgendwas an dieser Frau fesselte mich. Ihre Blicke. Ihr Lachen. Ihre Stimme. Selbst wie sie sprach. Das alles nahm mir meinen Verstand und ich wusste nicht wieso es so war.

"Vielleicht etwas zu sehr." gab ich zu, bevor ich meine Mutter leise lachen hörte und sie die einzige gewesen wäre, für die ich da reingelaufen wäre. Das habe ich bis heute gedacht. Für Mara war ich aber bereit genau so viel zu tun, wenn nicht sogar mehr.


„Leonardo"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt