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MARA


Fast hätte ich ihm gesagt, dass ich sowohl auf das Kleid, als auch auf die Location scheiße, konnte meinen Mund dann aber doch noch halten.

Ich sah wieder zu der Frau, die seine Mutter zu sein schien. Sie konnte mich ganz offensichtlich nicht leiden und vielleicht war sie meine Chance, dass er sich das ganze doch noch anders überlegt. Vielleicht war sie in der Lage, seine Meinung doch noch zu ändern.

Ich würde es aufjedenfall versuchen müssen, auch wenn Leo nicht so wirkte, wie ein Mann der nur viel redete. Er wirkte wie ein Mann, der hinter seinen Worten stand.

"Bist du fertig mit Essen?" sprach sie mich an, was mich zu ihr sehen ließ und ich in ihren Augen sah, wie sie jede meiner Bewegungen prüfte und genaustens unter die Lipe nahm. "Ja." sprach ich leise aus, da ich keinen Biss mehr runterbringen würde, nachdem ich diese Information bekommen hatte.

"Dann fahren wir jetzt los." hörte ich sie sagen, während sie mich musterte und ich nicht genau wusste, wie ich ihren Blick deuten sollte. Sie wirkte unglaublich arrogant auf mich und jetzt wusste ich auch sicher, von dem die fünf ihre Arroganz hatten, die sie an den Tag legten.

Ich sah zu der Frau, die Lorena hieß und ihren Stuhl rückte, bevor sie aufstand und sie mich freundlich anlächelte. Irgendwie bruhigte mich ihr nettes Lächeln und sie selber schien auch recht freundlich zu sein.

Während ich sie ansah, fragte ich mich, ob sie ihren Mann freiwillig geheiratet hatte oder sie dazu gezwungen wurde, so wie ich. Ihren Blicken nach zu Urteilen, war es eher ersteres, denn sie sah ihn verliebt an.

Aber wirklich einschätzen, konnte ich hier gerade niemanden, deswegen würde ich diese Gedanken auch erstmal für mich behalten.

"Benimm dich lieber, sonst knallt meine Mutter dich ab." hörte ich Leo's raue Stimme, die mich, bei den Worten, die Augen aufreißen ließ. Sie würde mich abknallen? Zutrauen würde ich es ihr allemal. "Was?" kam es hauchend aus meinem Mund, als ich ihn ansah und ich mir überlegte, vielleicht doch lieber bei ihm zu bleiben. 

Nicht das ich bei ihm sicherer wäre, aber wie sollte ich mich denn bitte benehmen?

Leo's Augen, die mal wieder nichts als die Antarktis für mich versprühten, sahen in meine, während ich versuchte auch nur eine Emotion da raus zu lesen. Nichts. Gleichgültigkeit spiegelten seine schönen Augen wieder.

"Bis später." sprach er aus, als ich mich nicht regte und er seine vollen und warmen Lippen, leicht auf meine Wange drückte und er mich dann abwartend ansah. Langsam und mit wackeligen Beinen, stand ich von meinem Stuhl auf und spürte dabei, alle Blicke die auf mir lagen.

Vor einem weißen Auto blieb seine Mutter stehen, ehe sie mich abwartend ansah und ich dann hinten einstieg. Sie wollte scheinbar selber fahren, während Lorena es sich auf den Beifahrerplatz gemütlich machte und sie mich immer mal wieder anlächelte. 

Sie konnte die Mutter aufjedenfall besser leiden, denn sie schaute sie nicht so an, wie si emich vorher angesehen hatte. Lorena schien sie auch zu mögen, denn sie unterhielt sich ganz zwanglos mit ihr, während ich jedes Wort das ich sagte, genau abwägte.

Hinter uns fuhren noch zwei schwarze Wägen, in denen wohl das Sicherheitspersonal saß. Genau diese Sicherheitsmänner, sahen dann, als wir in der Stadt waren nach, ob noch jemand in dem Laden war und ob alles sicher war. Die Blicke der Verkäuferinnen gingen mir nicht aus dem Kopf, denn sie schienen unbeinderuckt.

Unangnehm war es mir trotzdem, denn nicht mal Zuhause war es so und auch da wurde ich auf Schritt und Tritt, wenn sie konnten kontrolliert. Leo und seine Familie schienen noch sclimmer zu sein und das ließ mich wieder an Zuhause denken und das ich es nun doch vermisste.

Es war zwar auch ein Gefängnis, aber eins das ich bereits kannte und bei dem ich wusste, vor wem ich mich hüten musste und vor wem nicht. Hier war ich auf mich alleine gestellt.

"Hast du schone eine Vorstellung, was du gerne anproieren möchtest?" sprach mich seine utter anl als wir drinnen waren und ich in ihre Richtung sah. Ihr Blick war sanfter als zuvor und auch ihre Stimme klang nicht mehr so hart, wie sie es vorher getan hatte.

"Sowas in die Richtung." sprach ich leise aus und zeigte dann auf eins, dass mir aufgefallen war, als ich rein gekommen war. "Probier es an." sprach sie schwach lächelnd, ehe sie zur Dame sah, die das Kleid aus dem Ständer holte und sie mich bat mit ihr zu gehen.

Ständig schüttelten sie den Kopf als ich rauskam und ich mich selber nicht wirklich wohl fühlte in den Kleidern, die ich bisher anprobiert hatte, bis ich eines sah, bei dem ich wusste, dass ich genau das wollen würde.

"Er wird durchdrehen." lachte Lorena leise, was mich zu seiner Mutter sehen ließ und sie schmunzeln nickte und ich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch bekam. "Vielleicht nehme ich  doch lieber ein anderes." sprach ich leise aus, da ich nicht wusste, was sie damit meinte, aber Leo machte mir auch so schon genug Angst. Ich wollte ihn sicher nicht erleben, wenn er durchdreht.

"Es gefällt dir doch am besten oder?" fragte mich seine Mutter, die mich prüfend ansah und ich dann leicht nickte und wieder in den großen Spiegel sah. Meine Tränen, die wieder hochkamen drückte ich, wie den ganzen Tag schon, runter. Ich hatte mir das immer so vorgestellt, nur nicht gerade mit zwei fremden Frauen, denen ich nichts bedeutete. "Dann nimm das." sprach sie aus, als ich mich wieder zu ihr drehte und ich nichts anderes tun konnte, als zu nicken.

Während ich mich endlich wieder anziehen konnte, liefen mir dann doch die Tränen über mein Gesicht, da ich den ersten Tag irgendwie bisher überstanden hatte.

"Mara." hörte ich Lorena rufen, bevor ich mir die Tränen aus meinem Gesicht schnell wegstrich und ich durchatmete. "Bin gleich fertig." sprach ich und zog mir meinen Mantel drüber, ehe ich sie vor der Umkleide warten sah und sie mich freundlich anlächelte.

"Alles okay?" fragte sie mich, da man mir sicher ansah, dass ich geweint hatte, ich aber nicht zugeben wollte, dass es mir nicht gut ging. Es war ihr ja sowieso egal, wie jedem anderem auch. "Ja, alles bestens." lächelte ich sie an, da ich ihr nicht vertraute, auch wenn sie nett war.

Sie konnte auch nur so tun und Leo nachher erzählen, dass ich wieder rumgeflennt hatte.

Als wir wieder zurück waren, wartete Leo's kleiner Bruder draußen. Er lief seiner Mutter in die Arme als wir ausstiegen und mir der Kleine als einzige Person hier, kein schlechtes Gefühl gab.

"Hast du was gefunden?" fragte mich Leo, als ich leise neben ihm Platz nahm und ich kein Wort mehr gesprochen hatte, seit ich in den Wagen gestiegen war. Mein Blick schweifte zu ihm, bevor ich einmal leicht nickte.

"Es wird tote geben." sprach seine Mutter leise lachend aus, was meinen Blick zu ihr schießen ließ. Tote? Meinte sie mich damit? Hat sie mir deswegen erlaubt, dieses Kleid zu nehmen. Mein Puls beschleunigte sich so stark, dass mir fast schon schwarz vor Augen wurde und ich froh war, dass ich gerade saß.

Seinen Blick ließ er von seiner Mutter zu mir schweifen, was ich ihm nachtat. Wir sahen einander an, während ich leicht anfing zu zittern.

"Ich kann auch ein anderes nehmen." sprach ich leise aus, ehe sein Mundwinkel leicht zuckte, als er das hörte. "Nein, auf keinen Fall. Du sahst atemberaubend aus." sprach Lorena aus, was mich in Verlegenheit brachte und ich rote Wangen bekam.

Leo ließ seinen Blic kkurz zu ihr schweifen, bevor sie breite grinsend nickte und er mich dann wieder ansah und mich schwach anlächelte.

"Mit tote meinte sie nicht dich." erklärte er mir dann ruhig, was mich für die Sekunde beruhigte. "Außer du sagst nein, dann ist es was anderes." sprach er weiter und ließ meine Augen riesig werden.

Ich hätte mich sowieso nie getraut ihm einen Korb zu geben vor einer ganzen Kirche und seinen Gästen, aber jetzt wo er mir das ganze nochmal so deutlich gesagt hatte und ich es mir sogar bildlich vorstellen konnte, würde ich mich sicher nicht mehr trauen.


„Leonardo"Where stories live. Discover now