Four: Sweet Bestechung

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Am nächsten Morgen erwartete mich weder laute Geräusche aus den Schlafzimmern oder aufgedrehte Musik. Es war himmlisch weiterhin die Stille zu genießen, dass ich in Ruhe meiner Arbeit nachgehen könnte, um Donna beeindrucken zu können.

Ich hatte mich gerade auf die Couch hingesetzt, den Laptop zurecht gelegt, bevor es keine Sekunde dauerte und ich wortwörtlich lautes Gekreische aus dem Nachbarhaus wahrnahm.

»Nicht sein Ernst«, warf ich ein und als mein Blick zum Fenster schweifte, presste ich die Lippen zusammen, weil ich Royce wahrnahm, der die Musik aufgedreht hatte und dabei seinen Rasen mähte.

Diese lauten Geräusche bereiteten mir solche Kopfschmerzen, dass ich mir den Autoschlüssel schnappte und direkt das Haus eilig verließ.

Marcey Janniston hatte ihre Augen zusammengekniffen, als der Gaffer schon wieder ihr auf die Pelle rückte. Nur weil sie in einem Wellnesshotel arbeitete und dafür zuständig war den Gästen die Getränke zu bringen, dachten die meisten Männer sie irgendwie beeindrucken zu können.

Marcey hatte weder Interesse an solchen Geschöpfen, nicht weil sie ein Freund oder so hatte, sondern sie war gerade wieder geschieden und kümmerte sich ansonsten um ihren Sohn Regan. Regan war nicht nur der Schlaufuchs, sondern galt es besonders eifersüchtig auf die Liebhaber, die nach seinem Dad kamen.

Meine Freundin sah mich nur kichernd an, nachdem ich ihr die Ärgernisse mit meinem Nachbarn schilderte, die ich zur Zeit hatte. Wie sehr Royce mir auf die Nerven ging und wie ich am besten einschreiten könnte.

Von meinem Job war nicht die Rede, zu sehr hatte Royce meine Gedanken besetzt was widersprüchlich für mich sein sollte.

Marcey lachte nur, während sie mir ein Glas mit Chardonnay spendierte und den Gaffer erneut mit Blicken erdolchte, dies doch zu unterlassen.

»Du scheinst mächtig Ärger mit ihm zu haben«, verkündete sie und ich nickte. »Ja, er ist so anstrengend und so sexistisch«, mein Blick folgte dem des Gaffern, der frech grinste. »Was glotzt du so blöd?! Schau die Wand an, die ist interessanter!«, wich es mir über die Lippen und tatsächlich drehte er sich genervt von mir weg und Marcey lächelte dankbar.

»Dieser Typ ging mir den ganzen Mittag schon auf die Eierstöcke«, sie reichte mir das Glas »Und wenn ich nicht so sexuell frustriert veranlagt wäre, würde ich in Versuchung kommen ihn aufzureißen und mich von ihm durchvögeln zu lassen« Obwohl sie gerne scherzte, ging der Scherz für sie zu nahe. Marcey kannte ich schon mein ganzes Leben lang, wenn man das so sagen konnte.

In der dritten Klasse war sie mit ihren Eltern nach Washington gekommen, wo sie auch lange blieben, bis sie beide bei einem Verkehrsunfall umkamen und Marcey von ihrer Tante aufgezogen wurde. Allerdings war ihre Tante von den Drogen abhängig geworden, was Marcey auf die falsche Bahn warf, bis sie Dev kennenlernte. Dev war nicht nur der begehrte Basketballkapitän, sondern wurde selbst der Vater ihres Kindes. Ich erinnerte mich haargenau wie eine weinende fünfzehnjährige zu mir kam und behauptete von jemanden schwanger zu sein. Marcey war von Dev schwanger und direkt nach dem College, ließ Dev seine Freundin sitzen und brannte mit einer Latina durch.

Seitdem hatte Marcey beschlossen Washington zu verlassen und nach Alabama zu ziehen. Nur mit dem Unterschied das sie mich aufrichtig darum bat, zu ihr zu ziehen. Alabama sei schön, hatte sie mir versichert und ich konnte mich nicht beklagen.

»Du sollst es nicht mit dem Gaffer dort tun«, hatte ich zu ihr gesagt und sie presste die Lippen zusammen. »Du hast Recht, aber wie soll ich bloß ein Neustart wagen können, wenn Regan nie mit jemanden einverstanden ist?«

ChardonnayWhere stories live. Discover now