Fifty-six: Sweet Barbecue

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Seitdem dieser Mistkerl mir erneut zugesetzt hatte, schwor ich mir hoch und heilig Rache zu nehmen. Ich hatte wirklich kein Nerv mehr für diesen Mann gehabt, dass ich wirklich alles in Kauf nehmen würde. Ich wurde gedemütigt, ausgenutzt und das reichte mir. Ich hatte die Nase gestrichen voll gehabt mich so von ihm demütigen zu lassen.

Schon als ich mir das gewagte Kleid herausgesucht hatte, trug ich mir den roten Lippenstift auf und kämmte mir meine Haare zurecht. Roter Lippenstift kann so vieles ausstrahlen. Entweder die Frau will auffallen oder sie möchte dem Kerl damit signalisieren heute noch ein Date zu haben.

»Bist du denn jetzt endlich fertig?«, Many stand hinter der Tür und wirkte ziemlich ungeduldig. Lachend sprühte ich mir das Chanelparfüum drauf, ehe ich mich umdrehte und ihm die Tür öffnete. Ihm blieb der Mund offen stehen, als er mich so gekleidet vor sich erblickte und er lächelte ein wenig. »Wow du hast dich ja sehr in Schale geworfen.«

Kichernd legte ich meine Hand auf seine Schulter und fühlte mich so gut ein wenig mit ihm auf Augenhöhe stehen zu können, weil ich mir Plateaus angezogen hatte. »Ist das zu overdressed?«, wollte ich nun wissen und Many verneinte. »Ich würde ja sagen, dass wir zum Barbecue gehen, aber das kann ich nicht. Und ich würde dir am liebsten etwas verruchtes sagen, wofür mein Bruder mich umbringen würde. Also nein du siehst schön aus.«

Ich schlug ihm lachend gegen die Brust, ehe er mir auswich und die Augen zusammenkniff. »Lass das!«, entfuhr es dem Kanadier und schon nahm er meine Hand von sich und stürmte nach draußen. Mir war bewusst das er mit sich zu kämpfen hatte, denn Many kannte mich sonst nur als die verklemmte Schwägerin, die nichts als Jeans und Blusen trug. Mich heute in ein Pünktchenkleid und ziemlich gestylt zu sehen kostete dem Kanadier alle Nerven.

Nachdem wir schon in meinem Wagen saßen, hatte Many das Fenster aufkurbeln müssen, weil er der Meinung war, das mein Parfüm anfing zu stinken. Es war das neue Chanelparfüm welches ich mir vor kurzem in Virginia gekauft hatte. Während Many auf dem Verkehr achtete, holte ich mir meine Sonnenbrille hervor und setzte sie mir auf. Die Sonne hatte mich zu sehr geblendet, dass ich wenigstens meine Augen vor etwas schützen wollte.

Mein Kopf drehte sich in seine Richtung, wie Many konzentriert versuchte auf dem Verkehr zu blicken. Er sah heute sehr gut aus. Denn er trug ein weißes Hemd, die Ärmel hochgekrempelt und eine normale Jeans. Die Haare waren zurechtgemacht und um sein rechtes Handgelenk schmiegte sich eine große Armbanduhr, während der anderen Lederarmbänder zierte.

Many war schon immer der Mensch von beiden Brüdern gewesen, der viel Wert auf sein Äußeres legte. Nason hingegen wäre jetzt in einem Holzfällerhemd und einer zerrissenen Jeans unterwegs gewesen. Die Haare würden ihm zottelig abstehen und an jedem Finger würde jetzt ein Ring liegen.

Die Fahrt verlief ganz ruhig, bis wir letztendlich auf den Bordstein parkten und Many mir die Tür offen hielt. Ich entdeckte Rick, der sich aus seinem Auto schälte und seine Haare mit der Hand hochkämmte. Als ich den Barkeeper zu nahe kam, zeichnete sich ein Lächeln aufs Gesicht ab. »Hey Kleines.«, wich es ihm von den Lippen und Many schaute zu uns. »Hey Many!« Rief er ihm nach und Many kehrte zu ihm und gab ihm ein Handschlag. »Was geht ab Rick? Bist du heute von deinem Job befreit worden?«

Rick grinste »Ich habe jetzt eine Woche Urlaub. Also wird euch jemand anderes Drinks spendieren müssen.«

Many nickte nur und deutete zum Haus. »Wie ich sehe wollt ihr alleine sein, denn ich gehe schon mal nach um Eli die Steaks zu bringen. Man sieht sich wohl gleich.« Damit verabschiedete Many sich von uns, bevor ich schon Rick in Beschlag genommen habe und mich an ihm einhakte. Mein Lieblingsbarkeeper hob nur den Blick an. »Und du willst es wirklich durchziehen?«, hakte er nach und ich nickte. Während ich in der Bar getrunken und Rick von meinen Sorgen erzählt hatte, bat er mir an für mich etwas zu tun. Als ich ihm gerade von Royce und seinen Spielen berichtet hatte, graute es ihm auf ihn zu treffen. Rick legte mir die Hand um die Schulter und deutete zu seinem Wagen. »Du willst ihn also mit seiner neuen Flamme eines auswischen, habe ich das so richtig verstanden?«

ChardonnayWhere stories live. Discover now