Fifty-seven: Sweet Rain

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Wir hatten im Auto gesessen, dass er von irgendwo losgefahren war. Es stand nun fest, das Many nach Virginia fahren wird. Hauptsache ich kam weg von Royce und weg von Alabama.

Trotz das Many auf mich eingeredet hätte, sah er zu mir und bemerkte das mein ganzes Make Up unter meinen Augen verlief. Ich hatte geweint, wie immer weinte ich vor ihm und das sollte doch endlich aufhören.

Weinend hielt ich mir die Hand vor dem Mund um nicht laut aufzuschreien. Es tat weh, es tat so weh.

Der Kanadier hielt den Wagen an und sah in meine Richtung. »Charlie...«, stieß er auch und er nahm mich in seinen Armen. Doch ich drückte mich weg und versuchte nach Luft zu schnappen. »War ich für Nason attraktiv gewesen?«, platzte ich damit heraus und er kniff die Augen zusammen. »Charlie was-

»War ich gut genug für ihn gewesen?! Hatte ich ihn anmachen können?«

»Wie kommst du auf den Gedanken?!«, entwich es ihm aber ich verneinte direkt. »Sag es mir Many! War ich für ihn gut gewesen?!«, ich schrie schon beinahe, weil der Schmerz in meiner Brust nicht weggehen wollte.

»Ich bin der Beste auf dem Gebiet und die Chance hättest du dir nicht entgehen lassen sollen und was dein Mann betrifft, Cher. Wahrscheinlich hat er dich nicht richtig erzogen bzw. Durchgenommen oder noch besser...du hast ihn nicht angemacht.«

Der Kanadier umfasste meine Schultern fester, bis er mich an seine Brust drückte und den Kopf dabei festhielt. Schützend umfasste seine Hand mein Hinterkopf. »Du warst für ihn der beste Mensch gewesen, den er im Leben brauchte.«, er sah mich aufrichtig an »Du bist das Beste gewesen, was ihn je passiert ist und wer auch immer dahinter steckt, zu dir so etwas gesagt zu haben, der wird die Bekanntschaft mit meiner Faust machen. Das schwöre ich dir.« Ich wandte weinend den Blick ab, als er mich genauer ins Visier nahm. »Das war er, oder? Royce hat es dir eingeflößt.« Ich brauchte nicht einmal etwas zu sagen, denn er erkannte schon in meinen Augen wer es mir gesagt hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen drehte er sich zum Lenkrad um und krallte seine Finger am Lenkrad. »Ich werde ihn auf dem Heimweg umbringen!«

»Many...«

»Was denn?! Er zieht meinen Bruder mit in den Dreck und dabei ist mein Bruder nicht anwesend sich verteidigen zu können. Er kennt Nason nicht ein einziges Mal und auch wenn er dir damit eines auswischen will, hat er nicht nachgedacht das von einem anderen Menschen die Rede ist! Man zieht keine anderen Personen nicht mit hinein!«, Many schnappte nach Luft »Und erst recht nicht meinen großen Bruder!«, bis er die Faust auf das Lenkrad knallen ließ. Seufzend fuhr er sich über die Haare und schüttelte mit dem Kopf. »Charlie du darfst daran nicht denken, verstanden? Nason liebt dich, sogar sehr das er jeden anderen Mist in Kauf nahm. Nason hat dich geheiratet verdammt und dabei ist er derjenige, der sich nie binden lassen wollte. Wir haben bei unseren Beziehungen die Seiten getauscht. Er wurde der liebevolle und ich der kalte Bruder.«

Ich nickte schwer mit dem Kopf und spürte wie seine Stimme belegt klang. »Und er wird nicht mehr leben und ich schon.«, bis er schwer schluckte und mit sich zu kämpfen hatte. »Und er hatte immer zu mir gesagt, dass er dich heiraten wird. Weil du etwas besonderes bist und er genau weiß, dass er...«, Many atmete schwer »Dass er mit dir alt werden kann.«

Das genügte um mir die Tränen in den Augen zu jagen. Denn schon musste ich aus dem Wagen raus, bis er mir nachkam und wir uns wieder in die Arme wiederfanden. Während der Regen einsetzte, die vielen Tropfen auf meine Haut prassten, löste ich mich von Many und blickte nach oben auf. »Erinnerst du dich? Tanze im Regen und lasse deine Sorgen vergessen.«

»Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht doch in die linke Seite abbiegen mussten!«, mein Mann saß wieder am Steuer, nachdem er höchstpersönlich die Landkarte weggeworfen hatte. »Verdammter Mist!«, stieß er aus. »Ja.«, ich verschränkte die Arme vor der Brust »Verdammter Mist.« Als er schon vor Wut beinahe platzte, streute ich das Salz tiefer in die Wunde. »Du hättest nicht einen auf Oldschool machen sollen, indem du selbst der Meinung bist kein Navi im Auto drinnen zu haben.«

ChardonnayWhere stories live. Discover now