Thirdteen: Sweet Photoshoots

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Die Adleraugen, die in das Objektiv schauten, wirkten so motiviert jetzt den Abzug zu drücken, nur um das Bild als Moment festhalten zu können.

Dadurch das er jemand vor der Kamera ablichtete, fielen ihm die langen braunen Locken ins Sichtfeld, die er gekonnt mit seiner rechten Hand wegstrich und konzentriert den nächsten Abzug drückte.

Der Mann, der direkt vor mir stand, war die Person, die in einem Blitzgewitter eines der berüchtigtsten Rocker abgelichtet hatte.

Terry Richardson.

Seitdem ich den Ausflug mit Royce durchaus genossen hatte, fand ich am nächsten Tag eine Visitenkarte inklusive Notizzettel hervor, die mit einer Schnur um eine Chardonnayflasche gewickelt wurde.

Dass es sich hierbei um den Chardonnay handelte, den ich gern trank, damit hatte ich nicht gerechnet.

Doch jetzt war es nicht der richtige Zeitpunkt an eine Chardonnayflasche zu denken, nein der richtige Zeitpunkt stand direkt vor mir, dessen Statur sich langsam umdrehte und die Person, eine nackte Frau das letzte Stück Stoff entblößte.

Als sich der Fotograf sich umdrehte, weil er das Licht abstellen wollte, weiteten sich seine Pupillen, als er auf mich traf. Allerdings schien er für eine Weile sich wieder zu fassen, bevor er jemanden seine Kamera in die Hand drückte und sich mir zuwandte.

»Ich wusste, dass Royce mir jemanden schicken würde, die meine Zeit nicht vergeuden wird«, er lächelte schwach, bevor ich ihn aus ganzer Nähe sah und das Lächeln immer noch nicht erstorben war. Im Gegenteil, stattdessen wirkte er so selbstbewusst, wie man es von seinen starken Fotografien her kannte.

Vor ihm war die weiße Wand, ein Stilmittel, den er immer nutzte.

Es machte mich vollkommen sprachlos ein bekanntes Gesicht anzutreffen, weshalb ich kaum zu Wort kam. Es rührte mich, wie er mich begrüßte und nicht von oben herab musterte. Nein, dieser Terry, den die Welt nicht richtig deuten konnte, zeigte eine Geste von Vertraulichkeit,

Terrys Hand umfasste meine, die er an sich zog und mir einen Handkuss auf den Handrücken hauchte. Dabei schauten seine Augen neugierig zu mir, die von der strahlenden Sonne so bläulich erschienen.

Royce hatte mir das Geheimnis anvertraut, das Terry sich in Alabama befand, obwohl sein Hauptsitz in New York war. Dass er ihm scheinbar etwas offenbart hatte, das war mir wirklich neu.

Terrys Augen lächelten mich vertraulich an, bevor er sich zurückzog, ein Schritt zurück wagte und sich umdrehte. »Ich habe von einem Freund gesagt bekommen, das ich nett zu dir sein soll«, er grinste »Weil seine besagte Freundin ziemlich...nun sagen wir kalt wirkt und ein bisschen Freude ihr nicht schaden kann«

Innerlich hätte ich Royce eine Backpfeife dafür geben können, aber ich schluckte den Drang er nicht guten Gewaltlösung runter und rang mich dazu zu lächeln. Wie gequält das aussehen musste, nun denn Terry beobachtete mich, als amüsierte er sich sehr darüber.

»Dir gefällt es wohl nicht, was?«

»Wie bitte?«, verträumt schaute ich zu ihm auf und er fasste sein Haar und zog daran. Plötzlich bemerkte ich wie die Nähte sich oben lösten und das wahrgenommenen Haar von seinem Kopf genommen wurde. Mit dem Unterschied das jetzt kurze Haare zum Vorschein kamen und die blauen Augen amüsiert von der Situation mich beobachteten.

»Ich wollte mir mal ein anderen Look anschaffen, aber von Perücken da scheine ich nicht angetan davon zu sein«

Terry, so wie er leibt und lebt.

ChardonnayWhere stories live. Discover now