Ninety-seven: Sweet Parting

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Es brauchte nur Sekunden, wo ich die Magazine ihm aus der Hand gerissen hatte. Sekunden, um in den Seiten durchzublättern wo unsere Fotostrecke zu sehen war. In der VOGUE standen meine Ideen geschrieben. Meine Worte, seine Bilder und selbst meine Texte. Mein Geschriebenes wurde an ein Magazin verkauft. Doch als ich las, das selbst das mit Nason und mir offenbart wurde, hielt ich mir weinend die Hand vorm Mund und stieß einen Schluchzer aus.

»Chardonnay ich konnte dich nicht-

Meine Hand schlug hart auf seine Wange und ich zog sie schnell zurück, als hätte ich mich an ihm verbrannt. Er zuckte zusammen und selbst Kale weitete die Augen. »Und ich habe dir vertraut!«, schrie ich Royce an und warf die Magazine zu Boden. »Ich habe dir vertraut! Ich habe...du hast mich belogen!« Ich konnte nicht mehr anders, als mir die Haare zu raufen. Royce sah mich traurig an. »Chardonnay...ich wusste davon nichts u-und...«

»Wer hat denn dann die Fotos an die VOGUE geschickt?! Wer hat sich dann an meinem Computer und an meine Notizen bedient?! Das kannst nur du gewesen sein Royce Heaven!«, ich schnappte mir die VOGUE und blätterte die Seiten zum Chardonnay auf. Rasch hielt ich sie ihm vor die Nase »Wie kannst du es wagen meine Liebesgeschichte an ein Drecksmagazin zu verkaufen?! Wie kannst du es wagen meine Ideen zu vermarkten?! Wie kannst du nur Royce!«, mit Tränen in den Augen schrie ich ihn an, schlug ihm das Magazin ins Gesicht, bis ich mich umdrehte und mir grob über die Augen wischte. Als mein Blick auf Kale fiel, starrte ich ihn an und holte tief Luft »Hast du uns trennen wollen, weil er...er...er berühmt ist?« Ich fürchtete mich vor der Wahrheit. Gebannt auf das was kommen wird, bereitete ich mich darauf vor. Kale senkte traurig den Blick und nickte gekränkt. Noch bei seiner Reaktion presste ich mir die Hand auf dem Mund und war sprachlos. Mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen. Mein Herz wurde mir gerade aus der Brust gerissen. Mein Vertrauen wurde missbraucht. Den Mann, dem ich glaubte mein Herz in seine Hände zu geben, hatte mit mir gespielt.

Ich wollte nichts mehr von ihm hören, denn ich konnte seine Stimme nicht länger ertragen. Ein letztes Mal drehte ich mich nach ihm um und sah ihn wütend an. »Ist es wahr?! Du bist berühmt und...und hast es mir nicht gesagt?!«

Royce gefiel alles nicht, das sah man ihm an und doch zeigte ich nicht als Verachtung für diesen Mann. Ich verachtete ihn, denn er hatte alles veröffentlicht. War ich nur gut um mich als Story verkaufen zu können?

Angst vor seiner Antwort, stützte ich mich an der Theke ab, denn ich Wrede mich davor fürchten. Ein Seufzer entfiel ihm, bevor er nickte. »Ja...«, mehr kam nicht heraus. »Ja...ich bin ein berühmter Fotograf und arbeite jahrelang für die VOGUE. Man kennt mich von Modemagazinen und durch den Models. Seitdem Models wie Gigi Hadid oder Kendall Jenner mit mir ein Selfie machten, ist alles wie eine Bombe eingeschlagen. Chardonnay du musst-

»Ich will es nicht wissen.«, schnitt ich ihm das Wort ab und ich fing wieder an zu weinen. »Du hast mir das Herz gebrochen und das obwohl du weißt wie es mir erging. Du hast mit mir gespielt!«

»Ich habe alles, aber nicht mit dir-

»Spar dir deine Worte für eine andere Hure auf, Royce!«, ich wollte und konnte ihn nicht ausreden lassen, denn zu sehr kam der Hass für ihn hoch. Ich zog den Mantel um meine Schultern und schüttelte fassungslos mit dem Kopf »Ich habe gerade gesagt bekommen, dass ich meinen Job losgeworden bin. Ich war glücklich in meinem Job und da hatte ich einmal die Gelegenheit endlich nach so vielen Monaten meine eigene Ideen veröffentlichen zu können und du verkaufst alles für schäbiges Geld an die VOGUE! Du hast mit mir und meinen Gefühlen gespielt! Du bist bei seiner Beerdigung dabei gewesen! Du hast seine Asche mit verstreut und so fällst du uns in dem Rücken?!« Ohne weiter etwas zu erwidern, nahm ich die Magazine und knallte sie auf die Anrichte meiner Küche. Royce, der nicht wusste wie ihm geschah, versuchte alles zu verarbeiten. Er wollte mich am Arm fassen, doch ich schlug meine Hand von ihm weg. Verletzt wie er gerade aussah, machte es mir nichts mehr aus.

ChardonnayWhere stories live. Discover now