Ninety-eight: Sweet surprise

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Drei Wochen später.

Ich versuchte mich wieder in diesem Job hoch zu kämpfen, den ich vor Wochen angenommen hatte. Selbst an meinem Arbeitsplatz verfolgte mich das Thema mit Royce, weil jeder hier begeistert die VOGUE las. Reporter hatten versucht mich ausfindig zu machen, aber ich änderte immer wieder meinen Wohnsitz und lebte solange bei Beatrice, meine Kollegin, die mich liebevoll aufgenommen hatte. Beatrice und ich verstanden uns auf Anhieb sehr gut und wir konnten perfekt zusammen arbeiten. Mr. Goldwin war sehr nett zu mir gewesen, dass er Rücksicht auf mich und auf diesen Trubel nahm. Nur der zweite Chefredakteur Damien Stroker sah es ganz anders. Er schikanierte mich zu sehr, drang mich mehr Arbeit auf, die meine Freistunden in Anspruch nahmen und ließ mich nicht einmal an den Ideen teilhaben. Man sei der Meinung gewesen, dass ich nur angenommen wurde, weil ich ja eine Berühmtheit wurde. Das mit mein Ach so toller Mann sei erfunden und Nason habe wohl nie existiert. Die Leute redeten und werden niemals aufhören zu reden. Wütend wie ich war blendete ich die Dinge aus, schaute in meine Emails und erfreute mich daran endlich frei zu haben.

Bis Damien ankam und mir ein Stapel auf dem Tisch knallte. »Sie brauchen keine Vorfreude auf dem Feierabend zu schieben, Miss Bailey! Sie werde sich jetzt die Lesebriefe ansehen und gucken, welchen wir veröffentlichen können.«, kaum hatte er das zu mir gesagt und schon verging mir die Vorfreude auf mein freies Wochenende. Widerwillig nahm ich mir den Stapel vor und begann mir die ganzen Briefe durchzulesen.

Um Mitternacht schaffte ich es Feierabend machen zu können und erschöpft ließ ich mich auf dem Fahrersitz fallen. Müde strich ich mir die Strähnen hinter die Ohren, startete den Motor und fuhr vom Parkplatz weg. Noch vor wenigen Minuten erreichte ich das Penthouse von Beatrice, bis ich mich zu den Treppen schleppte und sie mir die Tür öffnete. Sie begrüßte mich herzlich, bis ich eintrat und mich schon auf dem Stuhl niedergelassen hatte. »Damien raubt mir jeden Nerv.«, ich ächzte fast. »Du siehst nicht gut aus. Ist dir irgendwie die Luft nicht gut bekommen?«, warf meine Freundin ein und seufzend hielt ich mir die Hand vorm Mund. »Mir ist die ganze Zeit schlecht und ich habe Kopfschmerzen. Obwohl ich mein Brötchen gegessen habe, habe ich es wieder ausspucken müssen. Wenn Damien gesehen hätte, wie ich mich übergeben musste, würde ich direkt im hohen Bogen rausgeworfen werden.«, ich umfasste mein Bauch »Oh Gott diese Schmerzen! Ich halte es kaum aus!«

Beatrice musterte mich streng und bedachtete mich mit Blicken. »Und du glaubst wirklich, dass dir das Essen nicht gut bekommen war?«, hakte sie nach und ich nickte gepresst »Ja...«, ich seufzte schwer »Ich glaube ich muss wohl aufhören so viel Brot zu essen. Ich muss mich immer bei meinem Bagel übergeben, obwohl ich mir immer dieses Brot bei der Bäckerei kaufe.« Irgendwas lag an ihrem Blick verschleiert und doch erhob sie sich und deutete zum Badezimmer. »Ich gehe kurz auf die Toilette. Ich habe noch für dich Suppe gekocht.«, setzte sie an und nickend wandte ich mich zum Topf und füllte mir den tiefen Teller mit der Gemüsesuppe auf. Doch irgendwie bekam ich den Drang auf was ganz anderes. Die Zitrone stach mir ins Auge, die auf der Anrichte lag. Wie von selbst streckte ich die Hand nach ihr aus, nahm die Hälfte und setzte sie an meinen Lippen an. Ich fing an an der Zitrone zu saugen, das Fleisch aus ihr zu pulen. Gierig nach mehr öffnete ich den Kühlschrank und durchkämmte alles nach Limonade. Ich schnappte mir ein Glas, nahm mir die Zitrone aus der Schale und presste sie aus. Hastig drückte ich das Glas an meine Lippen. Seit wann stand ich Bitteschön auf Zitrone?! Das konnte doch kaum wahr sein!

Verärgert knallte ich das Glas auf dem Tisch, nahm mir die Suppe und setzte mich wieder am Tisch. Als ich sie anfing herauszulöffeln, brannte ihr Blick auf mir. Beatrice weitete die Augen »Wieso liegen hier ausgepresste Zitronen herum?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Ich hatte Lust auf Limonade.«

»Aber du trinkst keine Limonade.«, setzte sie an und ich nickte. »Nein aber ich...« abrupt brach ich ab, bevor ich mir die Hand auf dem Mund presste und direkt ins Badezimmer raste. Hastig klappte ich den Klodeckel auf, erbrach mich und spürte wie mein Magen erneut rebellierte. Als es vorüber war, wischte ich mir die Faden vom Mund und spülte ab. Ich kniff die Augen zusammen »Wie kann es sein, dass ich nicht einmal deine Suppe vertragen kann? Ich glaube ich muss mich untersuchen lassen...«

ChardonnayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt