Thirty-two: Sweet Compliments

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Beim Frühstück hatten wir uns angeschwiegen, denn wieso sollte ich nun mit ihm Worte wechseln, wenn wir auf Abstand gingen?

Royce hatte immer Bemerkungen über etwas gemacht, nur um mich in ein Gespräch mit einbinden zu können. Doch ich hatte nichts außer das Essen gegessen und mich von ihm weggedreht. Nie werde ich vergessen, wie sehr er mir wehgetan hatte. Mit Worten, die in mein Gedächtnis eingebrannt waren. Sie taten weh.

Royce sah in meine Richtung und stupste mich sanft an. »Chardonnay? Bist du noch bei mir?«

Ich nickte schwer mit dem Kopf und stützte mich auf den Armen ab. »Ich bin noch da...«

»Gut, denn ich hatte mich schon gefragt warum du mich so ignorierst. Du bist doch sonst nicht so ignorant.«, stellte er fest und ich biss mir auf die Zähne. »Du kannst ja liebend gern darüber nachdenken, weshalb ich dich so ignoriere.« Damit wollte ich mich vom Stuhl erheben, aber er kam mir zuvor und schob mich mitsamt des Stuhls zu sich. »Ich könnte dir auch ein paar Punkte aufzählen, wo du dein Teil dazu beigetragen hast. Wir sollten die Dinge klären, Chardonnay.«, Er setzte mit Nachdruck an. »Und das kann nur passieren, indem wir uns gegenseitig Vertrauen schenken werden.«, machte er klar und ich fing an zu lachen. »Denkst du wirklich, dass ich dir alles anvertrauen werde? Obwohl du die Klappe zu weit aufgerissen hast?«

»Nein.«, er zuckte mit den Schultern. »Aber ich sollte es bei dir versuchen.« Er war so selbstsicher, dass es mich schon sehr beeindruckte, wie ziemlich genau er in seinen Entscheidungen war. Royce war ein Kämpfer, einer, der niemals locker lassen wird.

Nachdem ich nichts erwiderte, umfasste Royce meine Hand und zog mich auf die Beine. Trotz das ich Protest einlegte, gingen wir in sein großes Wohnzimmer, wo er mich auf die Couch setzte und sich in den Ledersessel bequem machte. Dabei stellte er die Getränke auf dem Tisch und fing an zu reden. »Da du mich immer noch nicht leiden kannst, werden wir ein Spiel spielen, welches ich gern spiele.«, er fing an zu lächeln, doch ich erwiderte es nur mit einem Seufzen. »Royce sind wir nicht zu alt für solche Spielchen?«

Royce faltete lachend seine Hände zusammen, ehe er sie auf beiden Knien ablegte und tief durchatmete. Hastig hatte er sein Glas genommen und es mit Wasser gefüllt, ehe er ein Schluck aus dem Glas nahm und es auf dem Tisch abstellte. »Das mag sein, aber für Spiele ist man nie zu alt.«

»Wenn du mich dazu bringen willst mit dir ein Brettspiel zu spielen, kannst du es dir abschminken!«

Seufzend fuhr er sich über die Haare und ließ den Blick zu mir schweifen. »Also ich habe an etwas anderes gedacht, als an Brettspielen.«

Ich presste die Lippen aufeinander »Und was sollte es sein?!«, hakte ich genervt nach.

Während er sich seine Haare richtete, sahen die blauen Augen in meine Richtung und er fing an zu lächeln. »Wie werden lernen den anderen ein Kompliment zu etwas zu machen.«, fügte er hinzu und meine Augen weiteten sich. »E-Ein Kompliment?!«, warf ich ein und er nickte. »Jep! Ein Kompliment. Du wirst mir ein Kompliment zu etwas machen und ich werde dir eines geben.«, erklärte er und wieder fing ich an laut auf zu lachen. Obwohl ich nicht so oft lachte, brach ich schon in ein schallendes Gelächter aus, weil ich es so lachhaft fand auf was für Ideen er gekommen war. Ich dachte immer noch, dass er es nicht Ernst meinte, doch als ich den Blick auf ihn verharren ließ, hatte er weder gelacht als sonst eine Mimik gezeigt.

Schockiert schüttelte ich mit dem Kopf »Du meinst es wirklich ernst!«

Royce nickte und legte sein Fuß auf die Kniebeuge. »Selbstverständlich meine ich es ernst. Glaubst du ich denke mir so etwas freiwillig, nur damit wir uns wie die Lämmer weiterhin anschweigen werden?«

ChardonnayWhere stories live. Discover now