Fifety-two: Sweet Plaintext

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Er war abgehauen, obwohl jeder Royce daran hindern wollte nicht zu gehen. Und als ich mich aus dem Schlaf wand und mein Blick zum Fenster fiel, stand nicht mehr sein Wagen dort. Er war weg, die Einfahrt war leer und die Fenster wurden aber nicht zugezogen.

»Er ist weg.«, hörte ich jemand sagen und als ich mich umdrehte, entdeckte ich Many, der mit einem Kaffee am Türrahmen stand und ihn mir überreichte. Nachdem mir schwarzer Kaffee in den Händen so reingelegt wurde, hob ich den Blick, doch Many sah in die Richtung des Wagens. Fragend wollte ich etwas, erwidern, aber er unterbrach mich mit seiner Hand. »Charlie ich möchte es mir nicht anhören.«, setzte Many an und erwiderte verbissen etwas zurück »Ich will mir das alles nicht mehr geben.«

»Aber-

»Kein Aber!«, schnitt er mir das Wort ab und ich seufzte schwer. Genervt rückte er vom Bett ab und stützte sich an der Fensterbank ab. Seine Augen schauten aus dem Fenster, während ich den zu starken Kaffee einnahm und ihn wieder ausspuckte. Warum war mir nicht gleich klar gewesen, dass er den wieder zu stark gekocht hatte? Typisch Kanadier, dachte ich mir und seufzte.

»Ich werde es wohl nie verstehen, was mein Bruder so an dir gefunden hatte.«

Autsch.

Aber es wird noch schlimmer »Und ich denke ich werde es auch niemals begreifen wie verantwortungslos du nur sein kannst.«

Meine Augen weiteten sich und mir blieb der Mund offen stehen. »V-Verantwortungslos?!«, wich es mir von den Lippen und er verengte die Augen zu Schlitzen. Mit einem Atemzug setzte er konkret zur Antwort an. »Ja verantwortungslos und egoistisch und ein kaltes Dreckstück!«

Jetzt reichte es mir, denn ich ließ mich nicht von ihn beleidigen oder von ihm herumkommandieren, was richtig und was falsch sei! Wütend stemmte ich mich vom Bett hoch und marschierte auf den idiotischen Kanadier zu. »Ich bin ganz und gar nichts davon und du wirst das letzte Wort zurücknehmen!«

Many unterdrückte sich ein Lachen und sah mich kalt an »Ach was! Ich soll mich dafür entschuldigen, dass du ein Dreckstück bist?« Ich nickte energisch mit dem Kopf, während er mit den Augen blinzelte und den selbstgefälligen Gesichtsausdruck aufsetzte, »Bitte sehr...«, er schluckte »Du bist ein absolut ignorantes und widerwärtiges pussyhaftes Dreckstück!«

Automatisch hob ich die Hand an, doch schon wich er zur Seite, dass ich mit einer Wucht gegen die Fensterbank aufkam. Schreiend fasste ich mir mein Handgelenk und schnaufte. »Oh scheiße!«, stieß ich dabei aus und der Kanadier grinste. »Du hast selbst Schuld, wenn du den Versuch starten wolltest mich zu schlagen.«

Wütend presste ich die Zähne aufeinander und sandte ihm Todesblitze aus. »Du bist so ein Arschloch Many Richards!«

»Und du bist eine Pussy! Hast du echt geglaubt, dass du auch nach all den Jahren alles so ignorieren kannst?!«, schoss er zurück und meine Augen verengten sich umso mehr zu Schlitzen. Wie konnte er es wagen, so gemein zu sein? Es sollte mich nicht zum Weinen bringen, denn er war es nicht wert.

Es ist meiner Zeit nicht wert.

»Das was du getan hast, Charlie, das war daneben! Sowas von daneben!«

Ignorieren. Einfach ignorieren. »Und du bist so ignorant, eh!«

Meine Augen hatten sich zusammengekniffen und automatisch legte ich mir die Hände an den Ohren, um die Worte nicht ertragen zu müssen. Mein Herz wird es nicht länger ertragen seinen Worten zum Fraß zu fallen.

Also drehte ich mich weg, doch Many erhob die Stimme immer mehr, denn zu sehr konnte er sein Temperament nicht mehr zügeln. »Du willst wissen, warum ich dich nicht ausstehen kann! In Wirklichkeit muss ich es dir nochmal ins Gesicht sagen, wofür Nason dich immer in Schutz nahm!«, ich spürte wie sich meine Lungen zusammenschnürten. Nason wollte mich vor etwas beschützen, aber wovor denn?

ChardonnayWhere stories live. Discover now