Twenty-seven: Sweet Desire

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Seitdem ich wieder zur Arbeit gegangen war, hatte mich Donna nicht außer Acht gelassen. Ich musste mich mit Recherchen quälen und das Interview was wir mit der Designerin führten, zurechtbasteln.

Alles verlief reibungslos gut, bis Edward zurückkehrte und mich mit allem Seiten gemieden hatte. Nun musste ich zusehen, wie ich vor ihm wegkam. Selbst als wir eine Sekunde allein gelassen wurden, hatte er mir klar und deutlich gemacht wie sehr ich es bereuen würde.

Erschöpft von der Arbeit machte ich den Stopp beim Supermarkt, nur um mir den Chardonnay zu besorgen, den ich so sehr gebraucht hatte. Erst als ich an die Kasse ging, den Chardonnay gerade auf das Rollband stellen wollte, wurde er mir aus der Hand genommen, das ich wie verdutzt zu Eis erstarrte. Meine Augen wanderten zur Person mit der Sonnenbrille, der sich den Chardonnay unter dem Nagel gerissen hatte.

»Entschuldigen Sie?!«, Ich tippte der Person auf die Schulter und plötzlich drehte sie sich zu mir und mir blieb das Herz beinahe stehen. Die blauen Augen die nicht mehr vor der dichten Sonnenbrille versteckt waren, schauten in meine auf. Die Lippen waren zusammengepresst, wo mal das Lächeln sie gezeichnet hatte. Nichts außer Kälte war in ihm zu erkennen.

»Royce?«, entwich es mir vor Schreck und tatsächlich sah ich wie er zum Sprechen ansetzte. »Oh Hallo Miss Richards, ich habe Sie ja gar nicht gesehen.«, scherzte er, bis er die kalte Miene wieder annahm. Wütend wollte ich die Hände an den Hüften stemmen, aber er kam mir erneut zuvor. »Es wäre sehr unhöflich von Ihnen mir den Weg zu versperren, vor allem da ich ja etwas zu bezahlen habe.«

Mir stellten sich alle Nackenhaare auf, nachdem ich registrierte, was er bezahlen wollte. Wütend wollte ich ihm den Chardonnay wegnehmen, aber hielt die Flasche nach oben. »Royce Heaven! Ich möchte sofort die Flasche zurückbekommen oder-

»Oder was? Drohst du mir etwa Schätzchen? Wenn ja, dann kann es echt böse ins Auge gehen.«

»Das ist mein Chardonnay!«, fuhr ich ihn an und er grinste teuflisch. »Und du trinkst ihn gar nicht! Du trinkst nur den beschissenen Gin und-

»Woher wollen Sie das denn wissen, dass ich kein Chardonnay mag?«, Seine Augen starrten mit Belustigung in meine, während meine Laune sich verschlechterte. Mühselig wollte ich die Initiative ergreifen, aber er ließ mich nicht. »Miss Richards, ich werde jetzt mein Chardonnay bezahlen gehen, weshalb ich hierher gekommen bin. Also entschuldigen Sie mich aber der Feierabend ruft.«, Teuflisch grinsend drehte er sich zur Kassiererin um, die den Chardonnay abkassierte und er ihr das Geld hinreichte. In mir braute sich ein Tornado des Jahrhunderts zusammen, als Royce wortwörtlich sich den letzten Chardonnay unter dem Nagel gerissen hatte. Mein Weißwein!

»Miss wollten Sie hier etwas kaufen?«, entwich es der Kassiererin und Royce setzte mit Nachruck an. »Ja Miss Richards, wollten Sie sich nicht den Gin holen?«

Feixend schüttelte ich mit dem Kopf, erdolchte Royce mit Blicken, ehe ich an der Kasse vorbeilief und nach draußen stürmte.

Als ich zuhause ankam, sah ich wie das Licht im Nachbarhaus nebenan brannte. Ich wollte ihm kein Ärger machen, außer das zurückzuverlangen, was er mir genommen hatte. Somit stolzierte ich zu seiner Haustür, drückte auf die Klingel und wartete das die Tür sich öffnete. Sie öffnete sich einen Spalt, bis Royce mir entgegen trat. Mit einer schlechten Laune stand er am Türrahmen und sah genervt zu mir. »Was kann ich für Sie tun?«

»Du kannst mir den Chardonnay aushändigen, den du nie trinken wirst!«, schoss es mir aus dem Mund und er stöhnte genervt auf. »Nicht schon wieder die Scheiße!«, Seufzend fasste er sich an den Haaren. »Miss Richards, Sie sollten nicht Menschen drohen, die sich etwas im Supermarkt gekauft haben.«

ChardonnayWhere stories live. Discover now