Forty-six: Sweet first impressions

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Die Stunden im Auto vergingen wie im Fluge und immer mehr dachte ich an seine Worte nach. Ich hatte weinen müssen, weil Many noch nie so wütend auf mich gewesen war. Ich wollte nicht das er wütend war, denn er war ein Herzensguter Mensch, den ich sehr vom Herzen liebte. Ich liebte ihn als ein guten Freund, als mein Schwager, der immer mir ins Gewissen redete. Egal was vorgefallen war, Many hatte die Zeit für mich gefunden. Er war für mich da gewesen, wenn Benjamin es nicht konnte.

Es tat mir im Herzen weh so von ihm abgewiesen zu werden. Die Beleidigungen waren nur das kleinste Problem, denn die Abscheu, die sich in seiner Stimme verbarg, hatte mir die ganze Zeit zugesetzt. Royce erwiderte nichts, außer als wir uns zum Schlafen hingelegt hatten. Er meinte, dass ich es positiv sehen sollte. Das musste ich, denn Nason hätte es so gewollt.

Als wir im Morgengrauen in Alabama zurückkehrten, stoppte der Wagen vor eine fremden Einfahrt und Royce drehte sich zu mir um. »Wir müssen es ihm sagen, denn ansonsten weißt du bestimmt wie Kale ticken wird. Ich habe ihn mein Wort gegeben hierher zu kommen, um alles zu erklären wieso wir in Virginia waren.«

Ich verstand seine Ansicht, die er für seinen besten Freund besaß und nickte ihm zu. »Was habe ich denn noch zu verlieren?«, meine Augen wurden langsam feucht »Außer das ich ihn wahrscheinlich gehen lassen muss...«, weinend wurde ich in seine Arme gezogen und er sprach leise mir zu. »Honey...«, ihm fehlten die Worte, dass er mich an sich presste »Du musst sehr stark bleiben, egal was auf dich zukommen wird.« Seine blauen Augen sprachen Bände, denn sie leuchteten so klar, als meinten die gesagten Worte alles ernst. »Und ich verspreche dir, dass du auf mich zählen kannst, Chardonnay. Egal was auch immer kommen wird.«, Seine Augen glitzerten in der Morgendämmerung und er wischte sich über die Augen, bevor er sich von mir löste und aus dem Fahrersitz krabbelte. Erst als mir die Beifahrertür aufgemacht wurde, stieg ich mit Royce aus und mein Anblick schweifte zum alten Landhaus, welches abgelegen von der Landstraße stand. Hier hauste also Kale und es wirkte alles sehr einfach gehalten. Ein alter Pick Up parkte auf der Rasenfläche, während die Vorgärten mit dem Unkraut verwachsen waren.

Es wirkte alles so lieblos, als hätte er die Zeit nicht dafür sein eigenes Zuhause fertig zu machen. Es schockte mich und Royce blieb stehen und lächelte mich traurig an. »Tja...das ist Kale's Zuhause und bevor du dir die Frage stellst, wieso er sich nicht um den Rasen kümmert...Er macht zu viele Überstunden.«, Royce biss sich auf die Lippe, als sei es ihm selbst ziemlich unangenehm gewesen die Dinge zu erzählen. Selbst wenn ich immer noch zu überrumpelt von Kale's Zuhause war, schluckte ich den Drang runter, bevor ich mich abwandte und mich zu Royce gesellte. Seite an Seite liefen wir über den Rasen, bis wir die modrigen Treppen erreichten und Royce mir die Hand reichte. Selbst die Treppenstufen sahen vermodert aus, als könnten sie in jeder Sekunde einstürzen. Trotzdem stolperten wir zur Haustür, bevor Royce klopfte und mir klar wurde, dass Kale keine Klingel besaß.

Dabei wirkte Kale so ordentlich und in Wirklichkeit lebte er in einer vernachlässigten Bude, die förmlich nach Gartenpflege und Ordnung schrie. Als die knarzende Tür aufgeschoben wurde, sahen wir wie verschlafen der beste Freund von Royce an der Tür stand und sich über die Augen rieb. »Oh...«, stieß er übermüdet aus und er fing an zu gähnen. »Ich bekomme in der Früh Besuch...«

Er sah furchtbar aus, denn die tiefen Augenschatten unter seinen Augen deuteten darauf hin, dass er nächtelang nicht mehr geschlafen hatte. Royce definierte Kale mit einem besorgten Blick. »Ist alles in Ordnung bei dir, Kale?«

Sein bester Freund nickte nur und deutete uns an hineinzukommen. »Es ist alles bestens.«

Royce verzog das Gesicht »Du siehst wirklich scheiße aus! Scheiße Kale hast du überhaupt heute geschlafen?!«

ChardonnayWhere stories live. Discover now