Thirty-three: Sweet sills

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Ich hatte erneut den Blick ins Magazin geworfen, welches ich mir schon seit Tagen vorgenommen hatte und nie dazu gekommen war. Irgendwie war es komisch etwas zu tun, ohne dabei die eine Passion dabei zu haben.

Immer wenn ich ein Buch gelesen hatte, lag ich mit einem Weinglas Chardonnay auf der Liege und hatte mich dem Rausch voll und ganz hingegeben. Doch heute war es anders. Anstatt Chardonnay, war es ein Glas Leitungswasser, welches nicht den Geschmack erzeugte, den ich so am Chardonnay liebte. Weintrauben. Frustriert setzte ich mich auf die Couch und fasste mir an die Schläfen. Es brachte mich schon zur Wut, dass ich nur mit Wasser auf der Couch saß und mich nicht einmal an meine Arbeit abwenden konnte.

»Ich gebe es auf!«, zischte ich leise und mit einem Mal ließ ich das Glas fallen. Ein Morgen hatte es gedauert, bis ich freiwillig das Handtuch werfen wollte. Royce, der sofort aus der Küche kam, stellte sich vor mir hin. »Was ist hier los?«, warf er ein und ich verengte die Augen zu Schlitzen. »Ihr seid los! Ihr könnt mich alle mal!«, fuhr ich ihn an und er schlug sich die Hand auf die Stirn. »Nicht schon wieder!«, seufzte er genervt und ich stieß den nächsten Schrei aus. »Doch! Du kannst einfach mich in Ruhe lassen und mir den Chardonnay bringen.«

Er presste die Lippen zusammen »Wie oft soll ich es dir noch sagen, dass du kein Tropfen Wein oder Alkohol von mir bekommen wirst?«, setzte er mit Nachdruck an und meine Laune verschlechterte sich umso mehr. Tränen füllten meine Augen und meine Hände begannen zu zittern. »Ich brauche den Chardonnay Royce.«

»Nein, den brauchst du nicht.«, hörte ich ihn sprechen und behutsam wollte er mich am Arm berühren. »Du wirst ihn nicht bekommen, denn du musst stark sein und den Alkohol und den Geschmack verdrängen.«

»Und wie?«, sprach ich weinend aus und er legte mir vorsichtig die Hand auf die Wange und sah mich aufrichtig an. »Ich hätte eine Idee, aber du musst mir dein Wort geben mir vertrauen zu können.«, seine Stimme prallte gegen meinen Lippen, bis er sich zurückzog und mir wieder die Luft zum Atmen gab. »Chardonnay?«, fragte er mich und ich zögerte. Konnte ich ihm vertrauen? Das mit den Komplimenten am Morgen hatte mich ablenken können.

Mein Herz zog sich zusammen, als ich mich zwanghaft versuchte an den Alkohol erinnern zu können. »Aber ich...ich kann dir nicht-

»Chardonnay...«, er umfasste mein Handgelenk und seine hellen Augen sahen zu mir hoffnungsvoll auf. Hoffnung und der Ehrgeiz spiegelte sich in seiner Seele, etwas was ich auch hatte, aber für jemanden, der mich wirklich vom Herzen liebte.

»Versuche es Chardonnay...ich bitte dich sehr darum und du wirst Ablenkung finden. Ich verspreche es dir bei meinem Leben...«, hastig nahm er meine Hand und legte sie auf seine Brust, dass ich den ziemlich rasenden Herzschlag unter meinen Fingern ertasten konnte. Er war aufgeregt, ziemlich um wahr zu sein. Er war so nervös, dass er Angst vor meiner Reaktion bekam. Obwohl ich so im Boykottmodus gehen wollte, schaltete sich mein Kopf aus und ich achtete nur noch auf das Bauchgefühl. Nickend nahm ich die Hand von der Brust. »Also gut. Ich werde dir versuchen zu vertrauen.«, vor Erleichterung stieß er ein Seufzen aus, ehe er mich lächelnd anblickte, meine Hand umfasste und mich aus dem Wohnzimmer zog.

Wir erreichten die Terrassentür, wo ich inne hielt weil alle Erinnerungen aufkamen.

»Ich verbreite keine Lügen, Chardonnay...«, Royce fasste sich ans Herz »Alles was ich im Brief geschrieben habe, war weil ich dich l-

»Du kannst und darfst mich nicht lieben.«, fiel ich ihm ins Wort und ihm blieb der Mund offen stehen. Entsetzen machte sich in ihm breit. »Chardonnay bitte tue mir das nicht an.« Er kam in meine Richtung und verharrte am Türrahmen. »Du bist so nahe dran mir das Herz zu brechen.«, Seine Stimme versank in der Trauer. Er kämpfte gegen die Tränen an.

ChardonnayWhere stories live. Discover now