Twenty-five: Sweet Frustration

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Royce

       

Ich hatte mich auf die Couch begeben, nachdem ich nur noch mit den Gin in meiner Hand auf die blöde Glotze starrte. Selbst das verschissene Footballspiel mit den Alabama Crimson Tide Team verlief nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

»Mensch hau ihm den Football in die Fresse!«, schrie ich dabei und nachdem selbst der beste Footballer scheinbar zwei linke Füße besaß, schlug ich mit der Faust auf dem Tisch. Wie in Windeseile rollte das Ginglas vom Glastisch und knallte auf dem Boden.

»Oh Scheiße!«, wütend wie ich war kickte ich gegen den Glastisch und bückte mich zum Boden, um das beschissene Scheißglas herauszufischen. Verärgert über die Ginsoße, die auf dem Boden herumschwappte, erhob ich mich von der Couch, nur um den Scheißlappen aus der Küche zu holen und die Sauerei wegzuwischen. Dabei flimmerte etwas gegen das Küchenlicht, von was ich geblendet wurde und mir die Augen zuhielt. Das grüne Glas, welches durch die Abendsonne angestrahlt wurde, entpuppte sich als die Flasche, die auf meiner Anrichte stand. Rasch ließ ich den Lappen zu Boden fallen, umfasste die Flasche und erhaschte den Blick, das es eine Chardonnay Flasche war. Der Chardonnay, den ich extra gekauft hatte, um mit ihr auf den Tag anstoßen zu können. Sie. Bei der Erinnerung an sie, ließ ich die linke Hand zur Faust formen und senkte den Blick.

Über 11 000$ hatte mich die Flasche gekostet, die ich nur für sie gekauft hatte. Sie trank immer das billige Zeug und weil sie den Chardonnay gerne trank, wollte ich ihr die Freude bereiten etwas kostbar Wertvolles als Genuss zu haben.

»Ich habe den Chardonnay kühl stellen lassen.« Lächelnd hatte ich den Chardonnay gegriffen und ich brannte darauf zu erfahren, wie sie die Idee von mir fand. Motiviert hatte ich mich zu ihr umgedreht, hielt die Flasche in meinen Händen fest und setzte ein nettes Gesicht auf. »Du trinkst ja sonst nichts anderes und-

»Ich habe unten den Rotwein getrunken, also gib dir keine Mühe.«, fiel sie mir ins Wort und anhand des Tons, welches aus ihrer so engelhaften Stimme kam, schlug zu einem um, der mir so vertraut war. Pure Wut. Als mein Blick zu ihr wanderte, wie sie mich mit Todesblicken würdigte, ahnte ich das sie schon wieder wütend auf mich war und ich nicht einmal wusste, worauf. Bevor ich mich zum Vollidioten machte, stellte ich die Flasche weg und ließ mich in den Sessel zurückfallen. Fassungslos und wütend zugleich schüttelte ich den Kopf und sah sie bitter enttäuscht an. »Okay, was ist los?«

Chardonnay Richards, die Frau mit den vielen Gesichtern. Sie hatte gelacht, aber es war kein ernstzunehmendes Lächeln auf ihren Lippen gewesen. Nein, es war eines von Verachtung. Diese Verachtung die an mich gerichtet war, die konnte ich nicht verstehen. »Du fragst mich was los ist?«

Verdammt ja! Ich wollte wissen was mit dir nicht stimmte, dass du mich so anfährst! »Ja.« Um nichts Falsches zu sagen, nickte ich und trank den Gin dabei »Ich frage dich was los ist. Du wirkst gerade nicht gut auf mich zu Sprechen.«

Und wie sie nicht gut auf mich zu sprechen war!

Chardonnay senkte die Stimme »Um ehrlich zu sein...« bevor sie sich vom Stuhl erhoben hatte und die Stimme langsam alles betonte »Bin ich wirklich nicht gut auf dich zu sprechen.«

Nicht schon wieder!, dachte ich mir und mir entwich es trauriges Seufzen aus der Kehle. Dabei hatte ich den Gin abgestellt, bevor ich ihn noch fallen ließ. Tief Luft holend sah ich zu ihr auf. »Was habe ich denn jetzt schon wieder angerichtet?«, dass ich durchaus genervt war und meine Stimme mich dabei verriet, das war ihr nicht neu. Mir platzte schon der Geduldsfaden.

Ihr schien es definitiv egal zu sein, wie sauer ich auf sie war, denn sie schob solch eine Wut auf mich, dass sie den Unterschied schon längst nicht mehr wahrnehmen konnte. »Du hast genug angerichtet, Royce Heaven! Und ich sage dir, dass ich jetzt gehen werde, weil du nur alles falsch machst!«

ChardonnayWhere stories live. Discover now