Fifty-four: Sweet Jag

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Wird smut

Der Alkohol berauschte meine Sinnen, dass ich dachte, den Halt unter meinen Füßen nicht mehr spüren zu können. Dabei hatte ich das Gefühl nicht viel getrunken zu haben. Kichernd stützte ich mich an den Armen ab und hörte Rick dabei zu, wie er mir von Barmomenten erzählte. »Und sie hatte die Hose anbehalten?«, setzte ich an und er grinste mich frech an. Während er mir den Cocktail zubereitete, lehnte er sich an. »Das hatte sie, aber ihr fehlte wortwörtlich ein Oberteil.«, er verkniff sich ein Lachen. »Willst du noch ein Drink, Süße?«

Ich stritt lachend ab und deutete zur Band, wo die Leute anfingen zu tanzen. »Ich denke ich werde jetzt tanzen gehen.«, warf ich entschlossen ein und er nickte zufrieden. »Hoch die Tassen!«, rief er mir nach und entschlossen winkte ich ihm zu, bis ich mich auf die Tanzfläche begab. Ich hatte lange nicht mehr das Bedürfnis zum Tanzen gehabt, wie jetzt gerade. Ich musste mir die Seele aus dem Leib tanzen, denn das hatten Benjamin und ich immer gemacht, wenn uns der Sinn danach stand.

Schwankend blickte ich zur Band und dachte darüber nach. »Benjamin.«, entwich es mir leise von den Lippen und ich spürte wie mein Herz schwerer wurde. Seufzend blinzelte ich paar Male die unsichtbaren Tränen weg, bevor ich die Konzentration auf die Musik legte. Er fehlte mir sehr. Benjamin fehlte mir wirklich sehr. Wir hatten jede Disko und jede Bar unsicher gemacht, als es noch kein Nason oder ein Many gab. Many und Nason hatten eher die Motivation behalten an der Bar zu sitzen und irgendwelche Smalltalks zu führen, bis Nason mich danach heiratete und nur noch ich mit ihm auf der Tanzfläche stand.

Ich schwang die Hüften und ich fühlte mich so selbstsicher in Turnschuhen tanzen zu können. Wahrscheinlich wäre es nicht Ladylike gewesen in Turnschuhen zu tanzen, aber das wurde mir egal. Selbst als vernichtende Blicke auf mein Rücken zu spüren waren, ging es mir sehr Arsch vorbei was kommen wird.

Der Gitarrist, der mit seinen großen Händen auf die Gitarrensaiten zupfte, hatte nun den Blick auf mir gelegt, während sein Bandkollege und der Frontmann ein Solo von sich gaben. Die Stimmung wurde umso besser und mein Lächeln erweiterte sich. Lachend setzte ich alle Hebel in Bewegung und tanzte mir die Seele aus dem Leib. Leichte Hüftschwingungen, leichte Bewegungen und leichte Ansätze. Nason und ich hatten vor unserer Hochzeit Tanzstunden genommen und selbst damals wollte ich unbedingt etwas mit Tanzen lernen.

Mir kamen die Erinnerungen an den Tanzstunden hoch, wie meine Tanzlehrerin mich angelernt hatte den Tanz tanzen zu können. Nason saß entweder lachend auf dem Boden oder warf irgendetwas in die Runde ein, was mich aus dem Konzept brachte.

»Du tanzt wie Goofy!«, hatte er laut ausgerufen und mit einem Satz trat ich auf die Füße meines anderen Tanzlehrers, der für den Rest der Woche krankgemeldet wurde.

Bei den Momenten ließ es mich lächeln und hob leicht die Arme in die Luft, bis ich mit meinen Knien langsam nach unten ging. Ich liebte es zu tanzen und da sie eine ziemlich ruhige Melodie anspielten, fiel es mir umso leichter. Selbstsicher lenkte ich den Blick auf den Gitarristen, der mich angrinste und mich voll und ganz ins Visier genommen hatte. Du wärst sozusagen mein Opfer, malte ich mir kichernd aus und ich spürte wie heiß mir plötzlich wurde. Der Gitarrist sah gut aus und sehr gut aus. Denn er hatte kinnlange dunkelblonde Haare, die hin und her balancierten, wenn er den Kopf schüttelte.

Während er nun sein Solo spielte, spürte ich wie mein Bauch anfing zu kribbeln und seine Augen nur auf mir verharrten. Intensiv starrten wir uns an und ich glaubte die Welt drohte mit mir zu versinken.

Seine intensivgrünen Augen hatten mich ins Visier genommen, während die Zunge sich langsam über die Lippen leckte. Er hatte sich die Lippen geleckt und dabei verdunkelten sich seine Augen umso mehr. Es war damit klar, dass ich die auserkorene Favoritin des Gitarristen sein werde. Ich werde heute meine Grenzen überschreiten. Sein Leadsänger hatte ihm zugezwinkert, ehe er ein Atemzug nahm und in das Mikrofon sprach. »Das war's für heute! Wir machen jetzt auch mal eine Pause und sehen uns bestimmt bald wieder!« Noch am Ende hörte man die Leute buhen. Der Sänger grinste frech »Da wir ja in Alabama müssen wir nun die Hymne singen!«

ChardonnayWhere stories live. Discover now