Fifety-one: Sweet uncomfortable Truths

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Nachdem Many und ich uns ausgesprochen haben, kam mehr Klarheit ins Licht. Mir wurde langsam bewusst, dass Many seine Entscheidung ernst nahm und sich nicht umstimmen lassen würde. Selbst wenn sich einiges bewahrheitete, tat es weh, wie jemand den Kampf um Nason aufgeben wollte. Wer weiß, ob Isla noch am Leben gewesen wäre, wenn die Maschinen nicht abgeschaltet wären.

Royce und Kale kehrten am Abend zu uns und Many lernte den Cop direkter kennen. Er hatte sich mit ihm gut verstanden, dass wir mit Bier und Eis auf der Terrasse saßen und uns von Dingen erzählten. Many hingegen ließ den Kanadier sehr aus sich heraushängen und benutzte das „Eh?" mehr denn je.

Mein Blick schweifte zur Uhr und meine Laune besserte sich nicht. Royce sah mir in die Augen, stupste mich an, während Many und Kale über etwas lachen mussten. »Was ist denn los?«, fragte Royce mich und ich seufzte »In 6 Tagen will Dr. Baker mich sprechen und ich kann es nicht.« Royce Miene wurde bitterernst und meine Stimme klang sehr belegt. Es fiel mir nicht leicht mit ihm darüber zu reden und doch war er gerade die einzige Person, die mir den Geschichten ein offenes Ohr schenkte, selbst wenn sich meine Sorgen um mein Mann drehten. Royce kniff die Augen zusammen, als gefiele ihm das alles nicht und doch überspielte er seine Mimik mit kleinen Gestiken.

»Was hindert dich denn daran es nicht zu können bzw. Es nicht zu wollen?«, er sah mir klar in die Augen »Du musst wissen Chardonnay, das du die Fäden in den Händen hältst und an ihnen ziehst. Niemand kann und wird dir eine Entscheidung abnehmen können. Selbst nicht einmal Many kann das.«, er sprach ein wenig leiser, dass die beiden uns nicht verstanden. Sie wirkten sehr in ihrem Gespräch vertieft. Royce legte mir die Hand auf die Schulter. »Honey nur du kannst eine Entscheidung treffen. Du kannst die anderen um ihre Meinung fragen, aber die Entscheidung liegt immer noch bei dir.«

Mir standen die Tränen in den Augen und ich drehte mich leicht weg, während Kale und Many sich das nächste Bier hinein kippten. Kale hingegen trank seine Cola, denn er brach sein Schwur auf Alkohol nicht.

Während sie aufstanden, nutzte ich die Gelegenheit, um ihn zu fragen. »Royce?«, warf ich ein und er drehte sich zu mir um. »Ja, Honey?«

»Was würdest du mir ans Herz legen wollen? Würdest du ihn...ihn erlösen?«

Automatisch wich ihm alle Farben aus dem Gesicht und er sah mich panisch an. »Chardonnay...du...«, er haderte mit sich »Du fragst mich ernsthaft danach, was ich machen würde? Chardonnay das ist...das ist nicht richtig.«, fügte er hinzu und mir blieb der Mund offen stehen. »Und warum ist es nicht richtig? Es gibt doch kein Richtig und kein Falsch.«

Royce legte die Stirn in Falten »Chardonnay ich kann es nicht entscheiden...denn du weißt ganz genau was vor Monaten passiert war. Ich habe dir doch meine Gefühle zu dir offenbart und...und-

»Aber du hast doch keine mehr.«, gluckste ich und er hielt sofort inne. Meine Augen weiteten sich zu jeder Sekunde, als mir klar wurde, was hier abging. Rasch nahm ich meine Hand von seinem Arm und drehte mich genervt weg. »Chardonnay ich-

»Fass mich nicht an!«, fuhr ich ihn an und sofort sprang ich auf um mich von ihm zu lösen. Traurig schaute er zu mir auf »Honey du musst mich doch verstehen können. Ich-

»Halt die Klappe Royce!«, wich es mir von den Lippen und die Tränen brannten auf beiden Wangen »Du...du sollst die Gefühle abstellen! Du hast es mir versprochen Royce!«

»Ich kann es aber nicht! Ich kann meine Gefühle nicht einfach so abstellen, Chardonnay!«, langsam schien er wütend auf mich zu werden »Ich bin immer noch ein gefühlvoller Mensch und ich werde es auch immer sein. Chardonnay ich-

»Muss ich dir noch einmal aufs verdammte Herz treten, damit du endlich mich hassen kannst?!«, ich warf die Hände nach oben. Royce erstarrte und blieb wie angewurzelt stehen. Es war, als wurde ihm gerade das Herz aus der Brust gerissen worden. Genau mit den panischen Augen sah er mich sprachlos an. »Sag mal...«, er haderte mit sich, presste schwer die Lippen zusammen bis er den Stuhl verkrampft festhielt »Sag mal...ist dir...ist dir eigentlich klar was...was du da tust?!«

»Mir ist es bewusst!«, ich entfernte mich von ihm und zeigte auf mich »Ich bin mit jemand anderes zusammen Royce und ich liebe den Mann. Ich liebe ihn und niemand wird mich so gut fühlen lassen können, wie er das getan hat!«

»Und...«, Royce ballte die Hände zu Fäusten. Wie plötzlich kickte er die Liege um und rannte in schnellen Schritten auf mich zu. Jedoch blieb er stehen, schnappte sich die Bierflasche und pfefferte sie gegen die Wand »UND WAS HABE ICH FÜR DICH GETAN CHARDONNAY RICHARDS?!«, sein Adamsapfel hüpfte und sein Gesicht schwoll rot an. Er war wütend. Richtig richtig wütend. Ich wollte nach Luft schnappen, aber er kam mir zuvor und brach das Schweigen. »Ich habe dich dorthin kutschiert! Ich habe mir den Arsch für dich aufgerissen! Ich habe dir zugehört scheiße noch eins!«

»Royce hör auf!«, wich es mir von den Lippen, aber Royce schoss direkt zurück »Ich habe mit dir heimlich Wein getrunken, als wir in seinem Zimmer waren! Ich habe dir von mir erzählt! Ich habe...VERDAMMT ICH GEBE MIR MÜHE! ICH HABE MIR DIE MÜHE GEGEBEN!«

»Das reicht Royce!«

Trotz das Kale es zu ihm sagte, fand Royce kein Ende mehr und zeigte mit dem Finger auf mich. »Was hast du für jemanden getan, dass du so...so KALT bist!«

»Heav scheiße hör auf!«, Kale wollte auf Royce zukommen, aber er schnitt ihm den Weg ab und stieß ihn weg. »Nein das reicht nicht! Das reicht ganz und gar nicht, denn alles was ich wohl mache ist falsch! Ich mache wohl alles falsch!«, er drehte sich zu mir um »Und ich habe es ihr gesagt...ich habe es ihr gesagt verdammt nochmal!«, seine Stimme senkte sich langsam, aber nur weil Kale ihn von mir wegzerrte. »Heav du sollst den Mund halten!«

»Nein!«, protestierend wollte Royce sich von ihm lösen, aber es gelang ihm nicht. Die Wut, die mich zu sehr gepackt hatte, erreichte mich und nahm meine Seele vollkommen in ihren Besitz. Wenn dich einmal die Wut gepackt hat, dann wirst du niemals ein Ende finden können.

Irgendwie wollte ich, dass er mich nicht mag oder das er mich endlich zu hassen anfing. Doch Royce zeigte selbst in Wut Gefühle, die nur für mich bestimmt waren. Gefühle, die er nicht entwickeln sollte. Ich war verheiratet und ich liebte Nason. Nason wird immer die Liebe bleiben und niemand wird danach mehr kommen. Many trat zu mir heran, aber ich war so kurz davor es Royce ins Gesicht zu sagen. »Du hast keine Ahnung von Beziehungen, Royce Heaven!«, meine Stimme klang belegt »Und ich habe es dir schon einmal gesagt und werde noch ein letztes Mal sagen. Ich bin mit jemand anderes zusammen. Der Mann wartet auf mich und ich brauche ihn.«

»Das reicht Charlie...«, wich es Many von den Lippen, aber ich schüttelte mit dem Kopf »Nein das reicht es nicht! Es reicht gar nichts Many! Er soll damit aufhören Gefühle zu entwickeln!«

»Ich kann meine Emotionen nicht abstellen!«

»Dann wirst du es jetzt tun oder...oder...«, ich rang mit mir »Oder ich werde wieder nach Washington oder nach Virginia ziehen!«, ich schrie alles aus meinen Lungen heraus, dass sie anfingen zu brennen. Many funkelte mich böse an und schüttelte mit dem Kopf. »Hör auf mit der Scheiße Charlie!«, zischte er aber ich kriegte mich nicht mehr ein. »Nein ich werde-

»CHARLIE!«, auf einmal bohrte er die Finger in meinen Schultern und ich erstarrte »Es.reicht.jetzt!«

Widerwillig wollte ich mich von ihm lösen, doch Many gab mich nicht frei. »Charlie hör auf dich zu wehren! Es hat keinen Sinn! Es hat keinen Sinn verdammt!«

»Doch hat es!«, meine traurigen Augen sahen zu Many auf, der versuchte auf mich einzureden. »Nein, das hat es nicht! Charlie du wirst nicht jetzt nach Washington oder nach Virginia gehen.«

»Ich werde es tun wenn-

»Du hast gewonnen Honey...«, Royce senkte die Stimme und als Many sich verwirrt zu ihm umdrehte entdeckte er die Tränen, die auf Royce's Wangen brannten. »Du hast gewonnen. Sie hat gewonnen!«, schrie er und Kale kniff die Augen zusammen. Selbst Many schaute zu mir und danach wieder zu Royce.

»Was soll das heißen?!«, platzte Kale damit heraus und Royce presste weinend die Lippen zusammen, bis ihn die Worte verließen, die alles kaputt machen würden.

»Weil ich Chardonnay Bailey liebe!«

ChardonnayWhere stories live. Discover now