Ninety-four: Sweet relatives

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Wir hatten alle Tränen vergossen. Keine Träne ist jedem Menschen trocken geblieben. Selbst Clara und Gregory standen vorm Tisch und sahen zur Urne hinüber. Gregory stand mit Neil zusammen und Clara fischte sich ihren Lippenstift aus der Handtasche und zog sich ihre Lippen nach. Nur Royce, Many und ich saßen auf unseren Plätzen. Nun war der Zeitpunkt gekommen die Asche zu nehmen und sie zu verstreuen.

Many überreichte mir das Bier, welches ich seufzend an mich nahm. Ich nahm den Schluck aus dem Glas, welches ich an Royce weiterreichte, der daraus trank. Zusammen werden wir den nächsten Schritt wagen. Selbst nachdem wir uns von den Stühlen erhoben, steuerten wir auf dem Tisch zu und hielten kurz inne. Many und ich schauten uns an, ehe wir die Urne nahmen und zusammen zum See gingen. Seite an Seite blieben wir am See stehen, bis Many die Urne festhielt und die Asche mir über den Händen fiel. Ich nahm seine Asche, streute sie zum See, bis der Wind den Aschenstaub aufwirbelte und mit sich nahm. In einem Moment schloss ich die Augen, hielt die Urne in meinen Händen und Many nahm sich die Asche und warf sie in den See. Langsam wechselten wir uns ab und sprachen unsere Gebete zu. Nur wir sollten es tun. Maryanne blickte zur Urne, denn auch sie wurde in Many's Brief darum gebeten die Asche mit zu verstreuen.

Während Royce sich im Hintergrund hielt, nahm Maryanne die Asche und gab sie in den See hinein. Ein bisschen Asche lag in der Urne und tatsächlich schweifte Many's Blick zu Royce. »Worauf wartest du denn noch?«, hatte er ihm zugerufen und Royce kniff die Augen zusammen. Sprachlos wie er gerade war deutete er auf sich. »Ich?«

»Ja du.«, setzte Many an und auch ich weitete die Augen. Royce musste sich sehr zusammen reißen, denn er wollte sich weiter von uns entfernen. »Royce ich mache es nicht, weil du ihn nicht kennst, sondern weil Nason mich darum bat. Also wirst du Nason den Wunsch erfüllen, indem du mit seine Asche verstreust?«

Ich wusste nicht was ich fühlen sollte, denn so viel Stärke hatte Nason noch nie bewiesen. Er zeigte damit mehr als Stärke, indem Royce, der anfangs echt gemein zu ihn war, mit seine Asche verstreuen durfte. Es ließ mich lächeln als Royce herantrat und unsicher seine Hand ausstreckte. Erst als die Asche hinausfloss, hielt er beide Hände fest und sah uns an. »Und was soll ich Bitteschön sagen?«

»Komm' ja nicht mit Grabreden!«, grinste Maryanne Royce an und auch Many lachte leise. »Das was du wohl am besten kannst.«, scherzte er. Wir blieben also in gute Laune. Wir haben das Lachen zurückbekommen und selbst Royce starrte mich entgeistert an. »Worauf wartest du denn noch?«, kicherte ich und schon wandte er sich kopfschüttelnd von uns ab. »Nason in welchen Schlamassel hast du mich hineingeritten?«

»In eine große Miesebrise.« Many musste sich das unbedingt erlauben. Tatsächlich ballte Royce die Hand zusammen, bis er zum See trat.

»Und wenn du es einmal wagst irgendwie nen Rückzieher zu machen, dann werfe ich dich mit in den See hinein, eh!«

Gesagt als getan streckte Royce den Arm aus und blickte nach oben. »Ich weiß echt nicht womit ich das hier verdient habe man, außer das ich dir wirklich dankbar bin Nason. Selbst wenn wir uns nicht kennen mögen, hast du mich inspiriert,. Du hast mich von deinen Worten inspirieren lassen und das...das wird mir in Erinnerung bleiben. Ruhe in Frieden Nason.« Damit streute er die Asche in den See und wir alle schlossen die Augen und hielten inne. Das Rauschen der Äste drang in meine Ohren und der Wind kitzelte mich auf der Haut. Ich spürte wie Neil und Lola auf uns zukamen, die letzten Rosenblüten in das Wasser legten und anfingen zu beten. Selbst Granny Nelly, Nason's Oma ließ es sich nicht nehmen eine schöne Rose ganz in den See zu packen. Granny Nelly war gesegnet von Liebe. Sie war so eine tolle Frau für Nason und Many gewesen. Ihre Augen blickten verwirrt umher, denn das lag daran, das sie mich nicht mehr sehen wird.

ChardonnayWhere stories live. Discover now