Forty-nine: Sweet Insights

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Royce

Er hatte sie in seine Arme gezogen, als wollte er sie nicht mehr loslassen. Chardonnay hatte ihn freudig empfangen und er ließ alles stehen und liegen, um sie in seine Arme zu schließen. Der Many, so wie sie es mir verriet, umfasste ihr Gesicht und rief ihr etwas zu. »Charlie.«, fiel es aus seinem Mund und Chardonnay's verweinte Augen sahen in seine auf. Sie hatte ihn endlich wieder.

Ich hätte niemals gedacht, dass mich sowas im Herzen treffen wird. Ich dachte, mich würde sowas nicht mehr im Herzen berühren, aber es passierte. Seufzend fasste ich mir über die Haare und sah zu ihnen auf. Nun waren zwei verlorene Seelen miteinander vereint, die sich schrecklich vermisst hatten. Nason's Bruder konnte sie nicht los lassen, dass er sie eng an sich bettete und sein Kinn auf Chardonnay's Kopf ablegte, Die Tränen rannen ihn von den Wangen, bis er aufatmete und immer mehr sie an sich drückte. Das Wiedersehen fiel emotional aus. Zu emotional. Zu emotional, dass es mir in den Langen schnürte. Es wird sich entscheiden welchen Weg sie gehen wird. Many wird mit ihr den Weg gehen, der entweder ein Ende oder ein Anfang finden wird. Solange wird sie von jemanden anderes gestützt werden, bis die Entscheidung gefallen ist.

Es ließ mich nicht kalt, denn meine Erwartungen das sie vielleicht nur eine verzweifelte Frau war, zerplatzten. Ich werde immer an den Schuldgefühlen zu knabbern haben, wie ich sie vor Wochen verletzt hatte und ihr ins Gesicht Worte sagte, die mich meine Taten bereuen ließen.

Sie kann nicht bleiben, warf ich leise ein und ich versuchte mich wieder und immer wieder zu sammeln. »Sie ist nicht mein Mädchen, denn sie kann nicht bei mir bleiben.« Was wäre wenn ihr Mann aus dem Koma aufwachen wird und meine Gefühle, die ich für sie hatte, sich in Luft auflösen werden? Meine Gefühle, die von Tagen zu Tagen größer und immer größer werden. Ich liebe Chardonnay, auch wenn ich es ihr nicht sagen kann, aber ich liebe sie, dass ich an der Liebe zerbrach. Mein Blick hob sich auf die beiden, die nun vor sich standen und Many etwas erwiderte. Er wirkte gestern Abend am Handy enttäuscht und doch spielte sich ein trauriges Lächeln auf seinem Gesicht ab, dass wiederum zeigte, das er nicht auf sie sauer sein kann. Er schien ein guter Mann zu sein, ein sehr authentischer Bruder, der mit dem Herzen folgte. So wie er sie in den Arm genommen hatte, schien er weder wütend als sauer auf sie zu sein. Chardonnay vergrub sich an seiner Brust, drückte sich fest an ihm und auch wenn ich wusste, dass er der kleine Bruder war, tat es weh zu sehen wie sie bei ihm Lachen konnte. Sie lächelte ihn an und das mit einem vielsagenden und vertraulichen Blick, den ich niemals bei ihr gesehen hatte.

Vielleicht sollte ich gehen..., schoss es mir in den Kopf und ich atmete schwer. Ja, du solltest gehen.

Sie sahen glücklich aus und sie wird endlich wieder lächeln können, wenn sie ihn an der Seite hatte. An meiner Seite würde sie zugrunde gehen.

Ich malte mir Bilder aus, wie sie mit Nason händchenhaltend auf der Veranda saßen. Es war kein schöner Gedanke, aber sie gehörte zu ihm. Es wird Zeit sie loslassen zu müssen, bevor ich an ihr festhalten werde und sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.

Es geschahen Wunder, denn meistens kehrte die letzte Hoffnung zum Leben zurück. Und die Hoffnung war Nason.

Ich wollte gerade den Rücken kehren, bis mich eine Stimme aufhielt und ich mich umdrehte. Da war sie. Sie, die Frau, dessen mir eine Gänsehaut bescherte. Ihre blauen Augen strahlten mich an. Sie lächelten mich an. Das Lächeln erreichte ihre Augen. Mein Herz wurde weich.

»Royce!«, hörte ich sie rufen und meine Augen schauten in ihre Richtung auf, wie sie mir nachlief, wie sie vor mir stehen blieb und mich mit Blicken definierte. Ich senkte langsam den Blick, weil die Person neben ihr verharrte und ich die starken Blicke auf mir spüren konnte. Mir wäre sowas nie unangenehm gewesen, doch bei ihm spürte man, wie er empfinden müsste mich an der Seite der Frau seines Bruders zu sehen.

ChardonnayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt