Chardonnay

Thirty: Sweet Punishment

Während Kale das Gespräch zu mir aufgesucht hatte, hatte ich behauptet auf die Toilette zu müssen. Dabei suchte ich nur den Notausgang um mit den Mini später wegzufahren zu können. Erst als ich zuhause ankam, ließ ich alles stehen und liegen und machte mich über den Schrank her, wo ich die ganzen Bourbon und Whiskeyflaschen aufbewahrt hatte. Gestern hatte ich meinen Schlüssel wiedergefunden, der zu meiner Vitrine führte, wo ich alles gelagert hatte.

Glücklich und zufrieden stellte ich die Chardonnayflasche auf dem Glastisch und schenkte mir das Weinglas ein. Dabei hatte ich die Musik aufgedreht, fing an zu tanzen und mich der Musik ganz hinzugeben. Noch nie hatte ich so für ein Moment lang lächeln können, bevor die Musik verklang und ich langsam in den Rausch des Alkohols kam.

Plötzlich klingelte es an der Tür und ich hielt inne, ehe ich das Glas abstellte und aufhorchte.

»Chardonnay?«, rief Royce nach meinem Namen und ich hielt mir die Hand auf dem Mund. »Chardonnay du musst dringend zur Tür kommen.«

Ich hatte alle Türen und Fenster verriegelt, aus Sicherheitsgründen. Auf einmal pochte es so laut an meiner Haustür, dass sich eine andere Stimme zu Wort meldete. »Chardonnay Richards, öffne sofort die Tür oder ich bin gezwungen sie aufzuschießen!«

Vor Schock hielt ich mir die Hand auf dem Mund gepresst und mein Blick lag direkt auf das Weinglas. Ruckartig hatte ich den Inhalt weggekippt, ehe ich das Weinglas unter die Couch verstaute und die Chardonnayflasche hinter der Gardine verstecken ließ.

»Öffne sofort die Tür! Wir wissen das du hier drinnen bist!«, hörte ich Kale schimpfen. Mit zitternden Händen fasste ich den Türknauf, den ich umdrehte und die schwere Haustür an mich zog. Sofort entdeckte ich Royce und Kale vor mir, die mich anguckten. Nur mit dem Unterschied das Kale so aussah, als würde ihm die Halsschlagader platzen.

»Umdrehen...«, hörte ich ihn zischen und Royce hielt ihn dabei zurück. »Was wollt ihr hier?!«, entwich es mir vor Zorn, aber Kale wollte direkt auf mich zugehen, ehe er von Royce aufgehalten wurde. »Du wirst dich mit dem Gesicht an die Wand stellen bevor-

»Kale!«, warf Royce ein. »Du musst zur Ruhe kommen!«

Kale sah ihn mit verengten Augen an. »Ich soll zur Ruhe kommen? Obwohl hier wahrscheinlich eine Trinkerin vor mir steht, die ich den Kopf waschen sollte?!«

Als ich das Wort Trinkerin vernahm weitete ich schockiert die Augen, bis sie sich zu Schlitzen verengten. »Ist es dein Scheißernst?!«, warf ich zornig ein und Kale schnaubte verächtlich. »Ja es ist mein absoluter Ernst, Chardonnay!«, Sein Blick glitt zu meinem Flur. »Und bevor ich dich gleich persönlich in Handschellen legen werde, sollte ich wohl mir ein Bild davon machen, ob du wirklich das bist was ich vermute!«

»Du ziehst gern voreilige Schlüsse kann das sein?«, Ich stellte mich ihm in den Weg und hob die Augenbraue »Und außerdem brauchst du dafür ein Durchsuchungsbeschluss!«, setzte ich an und Kale lachte laut auf. »Schätzchen dafür kennst du mich wohl nicht besonders, dass ich bei sowas...«, er zeigte auf mein Mini »Auf dem Durchsuchungsbeschluss pfeife!«

Hastig versuchte ich die Tür vor seine Nase zuzuschlagen, aber mit einer Windeseile stellte er mir den Fuß zwischen der Tür, dass er sie so aufkickte, dass der Schwung zu heftig wurde und ich binnen von Sekunden auf dem Boden knallte. Ich wollte mich direkt aufrappeln, aber Kale hatte sein Knie in mein Kreuz gedrückt das er wütend nach meinen Armen packte. Widerwillig versuchte ich ihn panisch von mir zu schieben.

»Lass mich los!«, zischte ich ihn an, aber als Kale sein Gewicht auf mich verlagern ließ, nahm er sich die Zeit mich ganz abzuschwächen, bevor er die Handschellen nahm und er sie um mein Handgelenk gelegt hatte. Während er sie mir anlegte, fing ich an zu fluchen. »Du Arschloch! Warum tust du das?! Ich habe nichts getan!«, fuhr ich ihn an und grob presste er meine Handgelenke gegen das Kreuz. Langsam stand er auf, bis er mich grob auf die Beine zerrte und mich zum Stuhl dirigierte. »Setzen!«, wies er mich an, doch ich schüttelte den Kopf.