Chardonnay

Fifty-nine: Sweet broken heart

Ich konnte nicht unterscheiden, wer am meisten von uns geweint hatte. Selbst der Laut, der von Dr. Bakers Lippen wich, war wie ausgeblendet. Es war, als sei ich in die traurige Realität katapultiert worden Mit dem Unterschied, dass es schmerzte. Und wie es schmerzte.

Mein Herz, welches noch vor Hoffnung geschlagen hatte, brach. Es tat so weh, dass ich die Hand auf mein Herz presste und gierig nach Luft schnappte. Wie von selbst verlor ich den Halt unter meinen Füßen, ehe ich aufgefangen und auf den die Liege gelegt wurde. Dr. Baker schnappte sich sein Stethoskop, miss mein meinen Puls, bis er wohl auf mich einredete. Doch ich konnte nichts hören, meine Wahrnehmung war weg.

Ich war taub, gelähmt und konnte mein Umfeld nicht mehr wahrnehmen. Selbst die aufgebrachten Laute, verdampften und auch das gerüttelte Schütteln an meinen Armen konnte ich nicht spüren. Jemand legte mir eine Sauerstoffmaske um, bis ich etwas Ziehendes an meinen Armen spürte und in einem Schlaf versank.

Als ich aufwachte, musste ich feststellen in einem Bett zu liegen. Mein Körper in einem Hemd reingezwängt und mein Arm verkabelt mit Schläuchen, die sich an meinem Handrücken befanden. Seufzend richtete ich mich auf, ehe mich jemand an den Schultern fasste und auf mich einredete. »Psst Mrs. Richards...Sie dürfen sich jetzt nicht aufregen.«, vernahm ich Dr. Baker's Stimme und ich wollte gerade ansetzen, aber er nahm mir die Worte aus dem Mund. »Sie müssen zur Ruhe kommen. Sie sollten sich ausruhen, Mrs. Richards.«, er legte mir die Hand auf die Stirn. Meine müden Augen sahen traurig zu ihm auf und er nahm sich sein Stethoskop und horchte erneut mein Herz ab. Seufzend legte er sich das Stethoskop um und setzte sich zu mir auf dem Bettrand. Mit allerletzter Kraft versuchte ich ihm zu antworten. »Dr. Baker...«, doch ich schaffte es nicht. »Was war...was war...«

»Es ist Ihnen zu viel geworden und Ihr Herz konnte das nicht verkraften.«

»W...wie meinen Sie das?«, kämpfte ich gegen die Schmerzen an und Dr. Baker erhob sich. »Was Sie haben nennt sich Broken-Heart-Syndrom. Es ist eine plötzlich auftretende Herzmuskelerkrankung, die durch emotionalen Stress ausgelöst wird.«, er senkte den Blick »Besonders zu solchen Ereignissen, wie der Verlust von geliebten Menschen, kann so etwas auftreten.«

»Sie...«, ich erstarrte. »Sie meinen, dass ich...das mein Herz gebrochen ist?«, es war nur noch ein leises Wispern und der Arzt nickte schwer. »So kann man es bezeichnen, Mrs. Richards.«

Die Tränen brannten mir in den Augen und Dr. Baker schaute wieder auf meine Werte, ehe er die Hand auf meine legte. »Wir werden Sie unter Beobachtung haben müssen. Die Kardiologen Dr. Finnicks wird jede Stunde nach Ihnen sehen.«

Schwer hob ich den Blick an. »Doktor...ich muss g...«

»Mrs. Richards ich kann Sie nicht entlassen. Das Broken-Heart-Syndrom ist ernst, denn wenn es nicht sicher ist, ob sich alles wieder normalisiert hat, dann kann es bis zum Tod führen. Solange ihre Werte und die Herzfunktion sich nicht normalisiert haben, müssen Sie hierbleiben. Sie müssen sich nun darauf einstellen für Tage, wenn nicht sogar für Wochen, im Krankenhaus bleiben zu müssen.«

Ich schüttelte mit dem Kopf. »A...aber ich kann es nicht! I...ich m...muss z...zurück...u...und«

»Am besten ruhen Sie sich jetzt aus. Ihr Herz hat heute vieles durchmachen müssen und wir dürfen besonders jetzt kein weiteres Risiko eingehen, dass so etwas nochmal vorkommen wird.«, er wirkte sehr ernst.

Bevor Dr. Baker gehen wollte, kämpfte ich mich dagegen, ihn nur eine Frage zu stellen. »W...Wo is...ist-

»Mr. Richards befindet sich im Wartezimmer. Es ist ihm erlaubt hier bei Ihnen zu sein, auch wenn jetzt keine Besucherzeiten mehr gelten. Sie brauchen Ruhe, ganz viel Ruhe. Also überanstrengen Sie sich nicht.«, damit ging er aus dem Raum, bis die Tür aufging und Many vor mir stand. In Schutzanzügen gekleidet näherte er sich mein Bett, bis er meine Hand umfasste und ich die Augen schloss. »Der Arzt meinte, dass du zur Ruhe kommen sollst. Also werde ich nicht lange hier sein.«