oo8. Helden in Anzügen sind überflüssig

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Ich war drei Blocks von meinem Apartment entfernt, da wurde mir auf einen Schlag heiß.

Alarmiert schaute ich mich in alle Richtungen um. Irgendwer wollte kurz vor Mitternacht wohl noch Übles verrichten.

Wo steckte der Übeltäter aber? Ich sah nur einen Fahrradfahrer an mir vorbeidüsen, aber der schien noch einen langen Weg vor sich zu haben.

Langsam ging ich die Straße weiter entlang und wartete auf einen weiteren Moment der Hitze.

Er kam nicht.

Entweder die Person hatte es sich doch anders überlegt oder das, was ich eigentlich verhindern sollte, war schon geschehen.

Ich presste die Lippen zusammen. Ich hoffte natürlich auf Ersteres.

Unsicher ging ich weiter, drehte mich dann aber wieder um. Vielleicht sollte ich in dem Hochhaus nachschauen? Das Licht im dritten Stock brannte noch. Was war, wenn da gerade etwas Furchtbares vor sich ging?

Gerade wollte ich auf das große Gebäude zu gehen, da sah ich aus dem Augenwinkel einen dunklen Schatten auf mich zu kommen.

Erschrocken drehte ich mich um und sah einen dunkel gekleideten Mann, der sich langsam in meine Richtung bewegte. Mit jedem Schritt, den er auf mich zu trat, wurde mir wärmer.

Oh, oh.

Ohne zu zögern rannte ich los.

Jetzt rannte auch er los.

Mein Herz begann wie wild zu schlagen. Dann war er derjenige, dessen bösen Absichten ich gerade gespürt hatte! Aber was hatte er vor?

Mit rasendem Puls sprintete ich davon. Panik stieg in mir auf. Warrin! Ich musste Warrin benachrichtigen!

Aber seine Zentrale war zu weit entfernt, als dass er noch rechtzeitig hierher fliegen könnte!

Keuchend stöhnte ich auf, als ich merkte, dass der fremde Mann dabei war mich aufzuholen. Gott, was wollte er von mir?

Ich sah von Weitem schon mein Apartment, da kriegte er mich fast zu fassen. »Hilfe!«, schrie ich in schrillem Ton und stolperte beinahe über meine eigenen Füße. Mein Herz schlug so heftig, dass ich kaum Luft zum Atmen hatte.

Als ich abbog, erblickte ich plötzlich Hanson. Er stand vor seinem Briefkasten und hielt einen Umschlag in der Hand. »Hanson!«, schrie ich und rannte auf ihn zu, »Hanson!«

Sofort hob er den Kopf und blickte in meine Richtung. Er schien den fremden Mann zu bemerken, denn seine Augen weiteten sich.

Ohne einen Moment zu zögern riss er die Eingangstür auf und machte mir Platz.

Sofort stolperte ich ins Gebäude und er hinterher. Mit einem Knall schlug er die Tür hinter uns zu.

Der Fremde haute mehrmals dagegen. Seine Schläge hallten unüberhörbar durch die kleine Eingangshalle. Mir lief es kalt über den Rücken. Was... was wollte er von mir?

Dann war plötzlich nichts mehr zu hören.

War er weg?

Schweratmend stützte ich mich ans Geländer. 

»Wer war das?«, fragte Hanson schockiert und besah mich besorgt.

Ich hielt die Hand hoch und versuchte nach dem Schrecken erst einmal nach Luft zu schnappen. Mein Herz pulsierte so heftig, dass ich es von den Zehenspitzen bis in den Kopf spüren konnte. »Ich habe keine Ahnung«, brachte ich dann stockend hervor und versuchte nicht umzukippen.

Hanson zog die Augenbrauen zusammen. »Soll ich die Polizei rufen?«

Sofort schüttelte ich den Kopf. Wer auch immer das war, die Polizei würde ihn sowieso nicht finden. Sie konnten ja schlecht spüren, wenn jemand etwas Böses plante.

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