o29. Ein teures Vergnügen und Nachwuchstalente

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Der Saal wurde nach und nach voller. Die Menge an Leuten war nicht mehr so überschaubar wie am Anfang. Thane könnte da sein und ich könnte ihn einfach übersehen! Perfekte Bedingungen für ihn und seine Komplizin, aber bis jetzt war noch nichts geschehen. Zum Glück. Noch eine ganze Weile hatte ich mich mit Mr. und Mrs. Adair unterhalten müssen. Die ganze Zeit ging es um ihr äußerst erfolgreiches Immobilienunternehmen und Geld, Geld, Geld. Als die beiden endlich einen anderen Gesprächspartner gefunden hatten, musste ich nicht mehr so tun, als wäre ich Warrins zukünftige Ehefrau. Die zwei hatten doch tatsächlich schon von einer Hochzeit geschwärmt.

Warrin und ich standen mit mehr Sekt in Nähe des Eingangs und beobachteten unauffällig jeden einzelnen Gast. »Denkst du, du erkennst sie wirklich wieder, wenn du sie siehst?«, fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Glas.

Warrin ließ den Blick weiterhin konzentriert durch die Menge schweifen. »Ja, diese Bewegungen erkenne ich definitiv wieder.« Na, hoffentlich. »Eine Spur von Thane?«, fragte mich Warrin im Gegenzug.

Ich schüttelte den Kopf. »Keine einzige.«

Plötzlich nahm ich ein erstauntes Gemurmel war. Warrin und ich blickten zum Eingang, wo kaum übersehbar, die Fürstin den Saal betrat. Ihr bodenlanges Kleid erstrahlte in einem wunderbaren Türkis, das im Licht der Kronleuchter ein besonderes Leuchten von sich gab. Aber das absolute Highlight war das mit Edelsteinen verzierte Collier an ihrem Hals, das in der Mitte den Diamant von Sierra Marié trug.

Fasziniert sah ich der blonden Dame dabei zu, wie sie gemeinsam mit ihrem Verlobten zu einer Gruppe von gehobenen Leuten ging und anfing, sich mit diesen zu unterhalten. Der Edelstein an ihrem Hals war wirklich nicht das einzig Schöne an ihr. Ihre Figur war perfekt, das Kleid, ihre Haare und ihr Gesicht. Eine echte Augenweide.

Warrin ließ sich nicht so sehr ablenken, wie ich es leider tat. Sein Blick war allein auf den Eingang gerichtet. Ich blickte ebenfalls wieder dahin. Kein Thane. Keine Schwertdame. Keine Wärme in meinem Körper. Merkwürdig.

Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass wir alle heute überrascht werden würden...

Weitere zehn Minuten beobachteten Warrin und ich das Geschehen, dann ertönte ein lautes Klimpern. Zeitgleich wurde die Musik leiser. Ein Mann stand vor dem Auktionspodest und klopfte mit einem silbernen Löffel gegen sein Sektglas. »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«, fragte er die Gäste, »Bitte nehmen Sie Platz. Die Versteigerung beginnt in Kürze. Das Schiff legt ab.«

Na, das wurde auch langsam Zeit! Warrin und ich nahmen in der letzten Reihe Platz. Warrin setzte sich nach ganz außen, ich neben ihn. Von hier aus hatten wir die beste Sicht auf die Rund 300 Gäste. Der Auktionsleiter Mr. Drobe wurde vorgestellt und erzählte zu jedem Stück, das zur Versteigerung gehörte, eine kleine Gesichte, um die Angebote in die Höhe zu treiben. Versteigert wurden zwei antike Kronen, ein Zepter aus Ägypten, mehrere Ming-Vasen und zuletzt natürlich der Diamant von Sierra Marié.

»15 Millionen Dollar für eine Vase?«, staunte ich, als eine der Vasen, für diesen Wert den Besitzer wechselte.

Warrin seufzte leise. »Staunen kannst du wann anders! Konzentriere dich auf Thane.«

Ich hob die Hände. »Schon gut«, flüsterte ich und konzentrierte mich wieder auf die Gäste. Ihre Gebote lenkten mich jedoch viel zu sehr ab. Jedes Mal war ich über die Menge an Geld verblüfft, die sie im Überfluss besaßen. Mit dem Geld, was heute hier geboten wurde, hätte man gleich sicherlich die Armut beenden können.

»30 Millionen Euro!«, rief eine Frau aufgeregt aus, als endlich der Diamant an der Reihe war.

»40 Millionen!«, entgegnete ein Mann.

Blazing HeartWhere stories live. Discover now