Meant To Be \\ Shawn Mendes

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Jeder mit einer dampfenden Tasse in der Hand, lassen wir uns auf dem Sofa nieder. Shawn hatte vor einigen Minuten angeboten, von der Küche ins Wohnzimmer umzusiedeln. Obwohl ich weiß, dass ich mich verbrennen werde, nippe ich am Tassenrand. "Vorsichtig, der ist noch heiß", warnt mich Shawn, während ich im gleichen Moment "Scheiße!" rufe.

"Warum tust du sowas?" Mit einem schmerzverzehrtem Gesicht sieht er mich an. "Ich habe mich verbrannt und nicht du?", lache ich bei seinem Gesichtsausdruck. "Meine Zunge brennt aber trotzdem", fährt er sich mit seiner Hand über den Mund.

Sachte lege ich meine rechte Hand auf seine Wange und ziehe mit dem Daumen kleine Kreise. "Alles wird wieder gut, Shawni", spaße ich, "Vielleicht finde ich ein paar Pflaster, die mit Blümchen oder Dinosauriern bemalt sind." Aus großen Augen sieht der Braunhaarige mich an.

Daraufhin wird mir bewusst, was ich da gerade tue. Hektisch rutsche ich ein Stück zurück und nehme meine alte Position ein. "Tut mir leid", räuspere ich mich. "Muss es nicht", lässt er einige Zeit später verlauten.

Nervös reibe ich mit meiner freien Hand auf meinem Oberschenkel auf und ab. Hin und her. Die kleinen Fäden, die an der Naht zu erkennen sind, scheinen auf einmal ziemlich interessant.

In kurzen Abständen puste ich in die Tasse. Die Oberfläche des Tees schlägt kleine Wellen. Der Geruch von frisch aufgebrühten Früchten steigt mir in die Nase. Mir wird bewusst, dass ich eigentlich gar kein Tee trinke. Ich bin eher eine Verfechter von Kaffee und Kakao. Aber ich will Shawn jetzt nicht vor den Kopf stoßen. Denn anscheinend liebt er Tee. Sein halbes Regal ist voll mit Teebeuteln.

"Weißt du was ich jetzt noch vertragen könnte?", blickt mich der Junge neben mir mit leuchtenden Augen an. Belustigt schaue ich zurück und warte auf eine Antwort. "Ein Muffin", offenbart er mir begeistert, "oder auch einen Zweiten."

Nachdem er seine Tasse auf den Glastisch vor dem Sofa abgestellt hat, rutscht er - seine Arme elegant zur Seite gestreckt - über das Parkett zu einem Schrank. Anscheinend hat er sich dafür entschieden, seine Süßigkeiten im Wohnzimmer zu verstecken. Ich für meinen Teil horte den kostbaren Zucker in einer Kiste unter meinem Bett.

"Möchtest du auch einen?", dreht er sich noch einmal zu mir um, bevor er die Schranktür öffnet. Abwartend beißt er sich auf seine Unterlippe. Nach einem unauffälligen Blick auf meinen Bauch, nicke ich. "Natürlich. Zu einem Muffin sollte man auch nie 'Nein' sagen", grinst Shawn.

Als er sich zur Seite beugt, erhasche ich einen Blick auf das Innenleben des Schrankes. "Shawn!", rufe ich lachend, "hast du ganz Waltmart leer gekauft oder was?" Eine Muffinpackung stapelt sich auf die nächste.

Weil ich es umbedingt aus der Nähe sehen will, geselle ich mich neben den Braunhaarigen. "Also, was für einen Muffin willst du? Banane, Blaubeere oder, weil du es bist, würde ich dir auch einen von meinen Chocolate Chip Muffins anbieten." Abwartend sieht er mich an und nimmt schon einmal eine Viererpackung von Vanillemuffins mit Schokoladenstücken aus dem Schrank.

"Oh, ich will dir gewiss Nichts wegessen. Ich nehme Blaubeere", lächel ich den Jungen an. "Na dann bekommt die Lady die Blaubeermuffins." Augenrollend schüttel ich meinen Kopf.

Wir lassen uns auf das Sofa zurück fallen. Während ich im Schneidersitz dem Braunhaarigen zugewandt sitze, winkelt Shawn sein rechtes Bein an und streckt das andere zur Seite. Dass das bequem ist, bezweifle ich.

Immer wieder breche ich ein kleines Stück ab und schiebe es mir in den Mund. Als ich gerade mal bei der Hälfte bin, lehnt sich Shawn nach vorne und nimmt sich einen zweiten Muffin aus der Packung.

"Wie schnell isst du bitte?", lache ich. "Ganz normal", beißt er ein riesen Stück ab. "Du bist nur eben sehr langsam in der Nahrungsaufnahme", erklärt er mir, während seine Wangen von Kaubewegung zu Kaubewegung flacher werden. "Gar nicht, ich genieße wenigstens mein Essen", protestiere ich. Tyren zieht mich schon ständig auf, dass ich zu langsam Esse.

"Hör zu, ich genieße auch. Vorallem meine Muffins." Demonstrativ beißt er ein weiteres Stück ab. Die Augen nach hinten drehend seufzt er übertrieben laut auf. Dann grinst er zufrieden. Während ich halb an einer Blaubeere ersticke, lache ich einfach gnadenlos weiter.

Nachdem ich einige Schlücke von dem mittlerweile kalten Früchtetee getrunken habe, atme ich tief durch. "Mein Gott, Shawn! Du bist verrückt", krächze ich. "Ist das gut oder schlecht?" Verlegen packt er sich einige Male in seine Haare. Abwägend lege ich meinen Kopf etwas schief. "In deinem Fall kann ich darüber hinwegsehen."

"Weißt du was? Mir kommt gerade eine verrückte Idee", grinst Shawn verschmitzt. "Und die wäre?" Gespannt warte ich darauf, dass er weiterspricht. Doch er lässt sich Zeit. "Ich wette, du schaffst es nicht einen Muffin schneller zu essen als ich."

Meine Stirn in Falten legend sehe ich den Braunhaarigen einfach nur an. "Ist das dein Ernst?", lache ich. Vollkommen überzeugt nickt er. "Okay, wenn du mich umbedingt herausfordern willst. Aber du musst wissen, dass ich eine Kämpferin bin."

"Und du musst wissen, dass ich Mädchen nicht einfach gewinnen lasse, weil sie nett aussehen", warnt mich Shawn vor. Darüber muss ich schmunzeln. "Gut, wenn das geklärt ist. Was bekommt der Gewinner?", klatsche ich in die Hände.

"Wenn ich gewinne, dann musst du am Montag nach deiner Schicht wieder bei mir vorbei kommen", stellt der Braunhaarige als Bedingung. Zustimmend nicke ich. Dagegen habe ich wirklich nichts. "Du musst...", überlege ich lange. Ich bin echt kein Profi darin, Wetteinsätze auszusuchen. "Du musst mir das erzählen, was Aaliyah von dir verlangt hat, mir zu sagen", rücke ich etwas später heraus. Mit einem zugekniffenem Auge blicke ich Shawn an. Er scheint mit sich zu ringen. Dann breitet sich ein siegessicheres Grinsen auf seinem Gesicht aus.

"Deal", streckt er seine Hand aus. Mit einem wiedeholten 'Deal' schlage ich bei ihm ein. Soll der Wettkampf beginnen.

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Ich weiß, viele Kapitel für eine Nacht. Aber man soll jah auch was von Shawn haben. Ich hoffe, ihr habt damit kein Problem 😉