Meant To Be \\ Shawn Mendes

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"Jetzt beweg mal deinen Arsch hier rüber", fordert mein Bruder einen braunhaarigen Jungen auf. Dieser löst sich aus einer Dreiergruppe und gesellt sich zu uns. "Adam das ist Victoria. Victoria das ist Adam. Er spielt mit mir gemeinsam in der Abwehr", stellt Calvin uns einander vor.

Das geht schon den ganzen Abend so. Immer wieder höre ich einen Namen, die dazugehörige Spielposition und ab und zu das Alter. Es ist nicht das ganze Team da, sondern eher die Leute, mit denen Calvin auch sonst seine Zeit verbringt. Doch es sind zu viele Menschen, um mich wirklich wohl in der Wohnung zu fühlen.

"Entschuldigt mich. Ich hole mir noch etwas zu trinken", verschwinde ich in die Küche, nachdem ich mich ein wenig mit Adam und Calvin unterhalten habe.

"Das hier ist nicht so dein Ding, oder?", tritt das jüngste Teammitglied neben mich. Erschrocken halte ich mir eine Hand an mein Herz. "Nein, nicht wirklich", lasse ich meine Augen über die ganzen Jungen schweifen.

"Ehrlich gesagt habe ich mir das hier etwas anders vorgestellt", blicke ich den braunhaarigen Jungen an, "ständig stellt mir Calvin jemanden anderen vor. Dabei kann ich mir unheimlich schlecht Namen merken."

Einen Moment kneife ich meine Augen zusammen, um zu überlegen, welchen Namen mein Gesprächspartner trägt. "Anton?", versuche ich mein Glück. "Anthony", lacht er. Dann reicht er mir seine Hand. "Freut mich dich kennenzulernen."

Nach einem Gesprächsthema suchend setze ich mich auf einen der Barhocker, die am Küchentresen stehen. "Du kommst auch aus Kanada, richtig?", frage ich. "Ja, ursprünglich aus Quebec", lächelt Anthony.

Eine Zeit lang mustere ich ihn. Von Calvins Vorstellungsrunde weiß ich, dass Anthony ein halbes Jahr älter als ich ist. "Habe ich etwas im Gesicht oder sehe ich einfach nur so komisch aus?", kratzt sich der Braunhaarige an seiner Wange.

Lachend schüttele ich meinen Kopf. "Du bist nur der einzige hier, der genauso alt ist wie ich", stelle ich fest, "die anderen sind alle in Calvins Alter." Verstehend nickt Anthony.

"Ist es für dich eigentlich schwierig sich in die Gruppe einzufügen?", überlege ich laut. "Am Anfang war es schwierig. Aber die Jungen sind alle ziemlich nett und offen. Da rutscht man irgendwann automatisch in die Gruppe hinein. Außerdem hat sich Calvin immer darum gekümmert, dass ich bloß nicht ausgeschlossen werde."

Sein Blick wandert hinüber zu meinem Bruder. "Ich schätze das liegt daran, dass wir zwei gleich alt sind. Großer-Bruder-Instinkt oder so in der Art", schmunzelt Anthony.

"Möglich", lache ich. Gerade will ich zum Sprechen ansetzen, als mein Handy klingelt. "Den Anruf muss ich entgegen nehmen", grinse ich breit, als ich den Namen auf meinem Display lese. "Tut mir leid", wende ich mich zum Gehen. Wissentlich grinsend bedeutet Anthony mir, dass es kein Problem ist.

"Hey", ziehe ich das 'e' besonders lang. Glücklich lasse ich mich auf das Bett im Gästezimmer nieder. "Wie geht es meinem hübschen Mädchen?", erkundigt sich Shawn. "Großartig", sprudelt die Lebensfreude in mir förmlich über.

Im Augenblick kann mich nichts glücklicher machen, als seine sanfte Stimme und sein Lachen zu hören. "Scheinbar läuft es richtig gut bei deinem Bruder und dir", lacht er leise. "Ja. Nein. Geht so", nenne ich alle drei Möglichkeiten hintereinander.

"Ich freue mich nur unheimlich deine Stimme zu hören", gestehe ich. "Oh Mann", seufzt Shawn, "was würde ich nur dafür geben, dich jetzt in meinen Armen halten zu können und dein Lächeln zu sehen."

Ebenfalls seufzend lasse ich mich auf meinen Rücken fallen. Die weiche Decke umhüllt sofort meinen Körper. "Erzählst du mir etwas?", bitte ich ihn. Mit geschlossenen Augen warte ich darauf, dass er von seiner Tour erzählt.

"Niall ist tatsächlich für die nächste Show vorbei gekommen. Kannst du dir das vorstellen?", beginnt er zu schwärmen, "wir werden zusammen auftreten. Das ist unglaublich. Er reist extra an, damit ich mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen kann."

"Vielleicht ist es auch anders herum", lächel ich, während ich mir ausmale, wie aufgeregt Shawn in seinem Hotelzimmer umher läuft. "Wie meinst du das?", fragt mein Freund verwirrt nach. "Naja, vielleicht ist er gekommen, damit er mit dir auf der Bühne stehen kann. Du bist nicht mehr der, der darauf warten muss, von Jemanden zu einem Duett eingeladen zu werden. Du bist der, der andere einlädt."

Ein leises Lachen erklingt am anderen Ende. "Weißt du was? Es ist nicht unglaublich, dass ich mit Niall singen darf. Sondern du bist unglaublich. Womit habe ich dich nur verdient?", bringt mich Shawn zum Lächeln. "Ich bin stolz auf dich", flüster ich, anstatt mich bei ihm für sein Kompliment zu bedanken. Das wollte ich ihm schon seit längerer Zeit sagen.

Leise klopft es an der Tür. Dann wird diese geöffnet. "Victoria? Dein Bruder sucht dich", steckt Anthony seinen Kopf durch die Öffnung. "Sag ihm, ich komme gleich", bitte ich ihn. Nickend verschwindet er wieder.

"Wer war das?", ertönt Shawns Stimme an meinem Ohr. "Anthony", beantworte ich ihm plump seine Frage. Kurz ist es still. "Bist du noch dran?", erkundige ich mich, da ich eine Art Rauschen in der Leitung höre.

"Ja, ja klar, ich bin noch da", murmelt mein Freund. "Wer ist Anthony?", fragt er schließlich. "Ein Teamkollege von Calvin", rolle ich mit meinen Augen, "das wird hier jetzt aber keine Eifersuchtsszene, oder Shawn?"

"Nein, natürlich nicht", grummelt der Junge. "Natürlich nicht", mache ich ihn lachend nach. "Ich beneide nur jeden Jungen, der im Augenblick in deiner Nähe sein darf", seufzt Shawn mal wieder. Wahrscheinlich zieht er gerade einen Schmollmund.

"Wie lange bist du noch bei deinem Bruder?", fragt er plötzlich. "Knapp drei Tage", überlege ich, "Dienstagnachmittag fliege ich wieder zurück."

"Perfekt! Du hörst von mir. Ich muss jetzt auflegen", schwingt eine Menge Euphorie in Shawns Stimme mit. Etwas verwirrt verabschiede ich mich von ihm.

Nachdem ich meine Kleidung gerichtet habe, gehe ich zurück in das Wohnzimmer. Mal sehen, warum Calvin mich sucht. Bestimmt möchte er mir nur noch ein weiteres Teammitglied vorstellen.