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Dezember 2023

"Bist du gewachsen?", sehe ich Paula mit großen Augen an, bevor ich sie erneut umarme. "Ich trage hohe Schuhe, Vicky", lacht das Mädchen ausgiebig, während sie mit ihrem rechten Fuß wackelt. "Oh", steige ich in das Lachen mit ein. Das breite Grinsen auf unseren Gesichtern scheint gar nicht mehr verschwinden zu wollen.

Während sie ihren Kopf in den Nacken wirft, weht ein angenehmer Duft in meine Nase. Paula benutzt immer noch dasselbe Parfüm, wie Shawn. Diese Tatsache lässt meine Mundwinkel nur noch mehr in die Höhe schießen. "Du siehst fabelhaft aus", halte ich die Blondhaarige an ihren Händen ein wenig auf Abstand, um sie betrachten zu können.

Das rote Kleid schmiegt sich an ihren schmalen Körper. Da die schwarzen Stiefel bis über ihre Knie gehen, wird nur ein kleines Stück ihrer hellen Haut entblößt. "Danke", murmelt Paula mit rosigen Wangen. Ein klein wenig beschämt streicht sie sich ihre glatten Haare hinter ihre Ohren. Schmunzelnd beobachte ich meine Freundin. Denn ich weiß genau, weshalb sie sich so sehr herausgeputzt hat.

Zwar ist sie seit einigen Jahren glücklich vergeben, jedoch lebt das kleine Fangirl in ihr immer noch weiter. Während ich mich umdrehe, um die anderen zu begrüßen, nehme ich im Augenwinkel wahr, wie Paula ganz vorsichtig Shawn umarmt. So, als könnte er jeden Moment zerbrechen, weil er das kostbarste Porzellan auf Erden ist.

"Ava! Kat!", quietsche ich, bevor ich die beiden Mädchen gleichzeitig umarme. Dabei habe ich so viel Schwung, dass wir beinahe alle drei auf den Boden fallen. Doch Katherine kann uns zum Glück noch rechtzeitig am Türrahmen abstützen. "Deine Kraft hast du definitiv nicht verloren", lacht Ava, nachdem wir uns voneinander gelöst haben.

Augenverdrehend grinse ich sie an. "So lange ist es jetzt auch nicht her, dass wir uns gesehen haben", behaupte ich, während ich den rosa Ombré-Look betrachte. "Aber lange genug, um mit einer neuen Haarfarbe aufzutauchen", schmunzle ich dann. "Ich weiß, es sieht total blöd aus", seufzt Ava, bevor sie ihren Wintermantel auszieht.

"Überhaupt nicht", schüttle ich meinen Kopf, nachdem ich ihre Haare ein letztes Mal kritisch beäugt habe. "Wirklich nicht", bekräftige ich, als mich Ava mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht. Dabei meine ich es auch so, wie ich es sage. Lächelnd nehme ich meinen Freundinnen die Jacken ab und hänge sie an die Garderobe.

Zum Schluss begrüße ich Brian und Matt, die sich bereits lautstark mit Shawn unterhalten. Es tut gut nach dem ganzen Stress endlich wieder die Menschen, die man gerne hat, in die Arme schließen zu können. Außerdem kommt endlich wieder Leben in unsere Wohnung. Ich brauche diese Unruhe, die im Moment im Flur herrscht. Für wenige Sekunden schließe ich meine Augen, um die gute Atmosphäre in mich aufzusaugen.

"Die Mädels können sich das Doppelbett im Gästezimmer teilen. Euch kann ich leider nur das Sofa anbieten", wendet sich Shawn an seine zwei Kumpels. "Ein Gentleman durch und durch", fasst sich Brian angeblich ergriffen an seine Brust. Lachend beobachte ich die Jungen dabei, wie sie die unterschiedlichsten Grimassen schneiden. Und plötzlich – als hätte es ein unsichtbares Zeichen gegeben – rennen Matt und Brian in zwei unterschiedliche Richtungen los.

"Brian, hier!", hört man ein wenig später Matt aus der Richtung des Gästezimmers rufen. Sofort schlittert Brian auf seinen Socken an uns vorbei und folgt der Stimme seines Freundes. Sich fragende Blicke zuwerfend greifen die Mädchen nach ihren kleinen Koffern und machen sich ebenfalls auf den Weg ins Gästezimmer.

Wie zwei gestrandete Walrosse liegen Matt und Brian quer auf dem Doppelbett, während sie sich vor Lachen kaum einbekommen. "Ihr seid zu spät. Das hier ist jetzt unser Reich", behauptet Brian, nachdem er sich ausgiebig gestreckt hat. "Ihr habt doch einen Vogel", stemmt Paula ihre Hände gegen ihre Hüfte. Allerdings schütteln die Jungs nur ihren Kopf.

Meant To Be \\ Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt