Meant To Be \\ Shawn Mendes

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Juni 2023

Unruhig laufe ich um den Glastisch herum und hinterlasse Spuren in dem weichen Teppich, den wir erst kürzlich für das Wohnzimmer gekauft haben. Währenddessen drücke ich das Handy viel zu stark an mein Ohr. Lediglich um das nervöse Zittern meiner Finger zu reduzieren.

"Garantiert passiert mir morgen etwas Peinliches", prophezeie ich Paula. "Stell dir vor, ich stolpere über den Saum meines Kleides oder knicke auf diesen blöden Schuhen um", überlege ich laut, als ich an die weißen Absatzschuhe denke.

Aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, wie Shawn die Treppe herunterkommt, aber auf halben Weg umdreht und wieder hochrennt. Kopfschüttelnd nehme ich mir noch einen Schokoladenkeks, die ich bereits den ganzen Tag in mich hineinstopfe, aus der silbernen Dose. "Du wirst nicht stolpern und auch nicht umknicken", lacht Paula leise, "du wirst in einem grazile Gang nach vorne schreiten und währenddessen wunderschön aussehen."

"Schleimer!", rufe ich grinsend in den Telefonhörer, "du bist bereits meine Trauzeugin. Also musst du mir nicht noch Honig um den Mund streichen." Am anderen Ende ertönt erneut ihr helles Lachen, das mich auf eine komische Art und Weise beruhigt.

"Isst du schon wieder?", fragt die Blondhaarige plötzlich. Ertappt höre ich auf zu kauen und lege das letzte Stück des Gebäcks auf den Wohnzimmertisch. "Nein, ich doch nicht", schüttle ich meinen Kopf, obwohl sie es nicht sehen kann. Als ich an meinen Bauch fasse, schrecke ich plötzlich auf.

"Was ist, wenn ich morgen nicht mehr in mein Kleid passe?", reiße ich meine Augen auf. "Du wirst jetzt nicht dein Kleid anprobieren", nehme ich Paulas scharfe Warnung wahr, als ich auf dem Weg nach oben bin. "Woher weißt du, was ich vorhabe?", empöre ich mich. Automatisch sehe ich mich im Erdgeschoss um. Nur um mich zu versichern, dass mich meine Freundin nicht beobachtet.

"Ich bin deine Trauzeugin", lacht Paula lediglich, während sie wahrscheinlich mit ihren Augenbrauen wackelt. "Das erklärt natürlich so einiges", schmunzle ich leicht. Seufzend lasse ich mich auf das Sofa fallen. "Vicky, es wird alles gut gehen", redet Paula auf mich ein. "Ich hole dich morgen um acht Uhr ab und bis du vor dem Altar stehst, überlässt du mir alle Sorgen."

"Okay", murmle ich. "Ich muss jetzt auflegen", füge ich hinzu, als Shawn das Wohnzimmer betritt. Nachdem sich Paula verabschiedet hat, werfe ich das Handy einfach auf die Kissen. Zur gleichen Zeit, lässt auch mein Verlobter sein Handy auf dem Sofa fallen.

Lachend ziehe ich den Braunhaarigen an seinen Händen neben mich. "Du guckst dir eindeutig zu viele schlechte Angewohnheiten von mir ab", kuschel ich mich an seine Brust, während ich meine Beine anwinkel. Sofort schließt Shawn seine starken Arme um mich. "Du hast überhaupt keine schlechten Angewohnheiten", gibt er mir einen kurzen Kuss auf meinen Scheitel.

"Von der unendlichen Liebe zu mir erblindet", trage ich poetisch vor, bevor ich anfange zu lachen. Während der Junge ebenfalls lacht, beginnt er, mit meinen Haaren zu spielen. Strähne für Strähne wickelt er um seine Finger. Solange, bis sich Shawn vollkommen verheddert hat.

"Ich habe eben mit Josiah telefoniert. Er hat direkt zugesagt, als ich ihn gefragt habe, ob er einspringen kann", grummelt Shawn etwas schläfrig. "Und das ist für ihn okay?", blicke ich zu meinem Verlobten auf. "Beziehungsweise für dich?",füge ich hinzu. "Wieso sollte es für mich nicht okay sein?", schlingt der Junge seine Arme um meine Hüfte, um mich auf seinen Schoß zu ziehen.

"Natürlich fände ich es schöner, wenn Josiah einfach nur als Gast und Freund zu unserer Hochzeit käme. Aber hauptsache er ist anwesend." Lächelnd gebe ich Shawn einen kurzen Kuss, bevor ich ein 'Okay' flüstere.

Wie es auch nicht anders kommen konnte, hat der Hochzeitsfotograf gestern noch abgesagt, weil er erkrankt ist. Seine angedachte Vertretung war Shawn jedoch nicht professionell genug. Und auf die Schnelle fiel uns nur Josiah ein. Zwar hatte dieser sich sowieso von Anfang an, als Fotograf angeboten. Aber Shawn wollte ihm damit die Möglichkeit, unserer Hochzeit in Ruhe beizuwohnen, nicht nehmen.